Vom Tellerwäscher…
Bevor Juno es mit den ganz dicken Brocken unter den Bösewichten aufnimmt, sollte man ihre Schrottmühle selbstverständlich aufmotzen; mit stärkeren Waffen, dickeren Schilden, einem besseren Radarsystem usw. Damit sie sich das überhaupt leisten kann, empfehlen sich außerdem ein größerer Lagerraum, um möglichst viele Waren gewinnbringend zu transportieren, ein Scanner, um mineralhaltige Asteroiden zu identifizieren, sowie irgendwann freilich ein größeres Schiff. Oder schielt ihr eher auf kleine, wendige Jagdflieger, mit denen sich die Kopfgeldjagd ebenso lohnt wie das Ausrauben großer Transportschiffe? Gibt’s natürlich ebenfalls.
Besonders groß ist die Auswahl weder bei den Modulen noch den Schiffen. Was da ist, reicht aber locker, um ein paar Dutzend Stunden den Dodge-Sektor mit seinen etwa 40 Systemen nach den im Genre bewährten Geschäftsmodellen abzugrasen. Juno nimmt ja auch Verteidigungsmissionen an oder scannt die Umgebung nach gesuchten Verbrechern ab. Hinweise auf den Verbleib besonders „ertragreicher“ Gangster erhält sie außerdem in den Kneipen, die es auf fast allen Stationen gibt. Spricht sie dort mit Barkeepern, erfährt sie auch die Position wertvoller Frachtcontainer, dick beladener Transporter und andere Informationen. Auch mit Auftraggebern trifft sie sich in den Bars – allerdings halten sich diese Kontakte in überschaubaren Grenzen.
Reiner Zufall
Das ist ganz allgemein bedauerlich: Es gibt relative wenige erzählerisch oder spielerisch interessante Missionen. Das Gros der Aufgaben besteht vielmehr aus einer schier unerschöpflichen Menge prozedural erstellter Aufträge. Nun ist das in jedem vergleichbaren Abenteuer von Elite bis X4: Foundations so. Allerdings fällt es hier besonders ins Gewicht, weil Entwickler Double Damage seinem Rebel Galaxy Outlaw durchaus Persönlichkeit verleiht, u.a. durch die vertonten Dialoge mit Barkeepern. Umso mehr fällt dann aber eben auf, dass alle von ihnen fast dieselben Antworten ausspucken mit lediglich verschiedenen Zahlenwerten. Warum kennen sich alle
![[GUI_STATICIMAGE(setid=86479,id=92593555)] [GUI_STATICIMAGE(setid=86479,id=92593555)]](https://dev.4p.de/wp-content/uploads/sites/13/2024/04/92593555-vollbild.png)
gleich gut mit Kopfgeldern aus? Weshalb ruft nicht wenigstens eine von ihnen mal die Polizei, wenn man nach fett beladenen Frachtern fragt? Die attackiert ja auch im Umfeld mancher Stationen sofort Junos Schiff, wenn sie bei einem Scan illegale Fracht entdeckt. Und wieso unterhält man sich überhaupt ausschließlich mit Barkeepern, aber nie mit anderen Stichpunktgebern?
Klicken statt fliegen
So schön es außerdem ist jedes Sternsystem frei zu erkunden, Hilferufen nachzugehen oder Gauner mit Kopfgeldern zu entdecken, so klein scheint das Universum zu sein, wenn man alle paar Sekunden über jede einzelne dieser potentiellen Aktionen stolpert. Als hätten die Entwickler Angst davor Spieler zu langweilen, wenn außer dem Fliegen durchs All gerade nichts passiert, erzeugen sie eine dermaßen hohe Frequenz prozeduraler Ereignisse, dass man sich wie an einem Spielhallen-Kabinett vorkommt.