[GUI_PLAYER(ID=109583,width=300,text=Der blasse Antiheld zeigt viel Potenzial, ist am PC aber überfordert.,align=right)]Wenn auf dem PC ein Spiel auftaucht, das nur entfernt nach Action-Rollenspiel oder scrollender Prügler aussieht, werde ich neugierig. Und so war es auch bei Reaper, das als Untertitel „Tale of a Pale Swordsman“, also „Die Geschichte eines blassen Schwertkämpfers“ trägt: Auf Steam als „Action, Indie, RPG“ klassifiziert, trifft es auf dem Papier genau meinen Nerv – zumindest ist zwei von drei Treffern schon mal nicht schlecht. Der Anfang hinterlässt einen guten Eindruck: Ein Schwertkämpfer zieht auf einer Übersichtskarte durch eine comichafte Fantasywelt, in der ein Konflikt zwischen dem Imperium (eine Art Steampunk-Fraktion) und den Eingeborenen-Stämmen den Alltag bestimmt. Dabei gehört er aber weder der einen noch der anderen Gruppe an, sondern verfolgt seine eigenen (monetären) Ziele, die er kompromisslos verfolgt. Er bewegt sich frei zwischen den Fraktionen und schert sich nicht um Auswirkungen.
Und wenn das bedeutet, dass er einen Auftraggeber nach Erledigung der Mission erpresst, um mehr Gold herauszuschinden oder ihn sogar tötet und dann sein Gold nimmt, dann ist das so. Die Hauptfigur bleibt geheimnisvoll, seine Beweggründe sind häufig diffus und lassen viel Platz zur Interpretation, wobei die moralische Verurteilung ohnehin auf dieser Seite des Bildschirms stattfindet. Dass die Geschichte darüber hinaus nur über kurze prägnante Dialogschnippsel mitsamt minimaler Antwortoptionen erzählt wird, macht die Neugier auf die Figur nur größer. Leider scheinen die Entscheidungen es aber keine Auswirkungen zu haben. Zumindest hat sich der Spielverlauf nicht gravierend genug verändert. Selbst wenn man sich auf die Imperiums-Seite schlägt, bleiben einem die Soldaten feindlich gesinnt – schade!
Hack&Slay light
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Die Kämpfe verkommen dank Autoangriff zu einem simplen Geschicklichkeitstest. © 4P/Screenshot
Stationäre Probleme
Im mobilen Einsatz ergibt diese Automatik im bei der entsprechenden Knopfknappheit oder Sichtproblemen auf kleinen Berührungsbildschirmen durchaus Sinn. Doch am Rechner, wo sowohl auf der Tastatur als auch am unterstützen Pad deutlich mehr Knöpfe zur Verfügung stehen, hätte man mehr machen müssen – und sei es nur, um das Anforderungsprofil zu erhöhen, das sich unter dem Strich moderat zeigt.
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Das bunte Artdesign von Reaper ist sympathisch, die Geschichte wird spartanisch, aber gut erzählt. © 4P/Screenshot