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Rayman Origins (Plattformer) – Rayman Origins

Manchen Spielen sieht man einfach an, dass die Entwickler Spaß bei der Arbeit hatten: Rayman Origins ist ein klassisches Beispiel. Ubisofts altes Maskottchen hüpft genau so übermütig über saftige Wiesen wie in den Neunzigern und sogar die in der Luft hängenden Sammelobjekte tanzen und trällern um die Wette.

© Ubisoft Montpellier / Ubisoft

Überproportionierte Spaßbremsen

Der Löwenanteil des Spiels ist also prima ausbalanciert – vor allem, da die Checkpoints fair in den Levels verteilt wurden. Die einzige große Ausnahme sind die Boss-Kämpfe. Die meisten Endgegner spulen stur ihr Programm ab, ohne auf mich zu reagieren. Ich muss mir also einfach merken, wann und wo die Schwachpunkte aufblitzen und schon ist der dicke Brocken Geschichte. In den letzten Welten wird es außerdem noch einmal richtig happig: Wenn mich  drei riesigen Schlangen im Wasserbecken umkreisen, genügt ein klitzekleiner Fehler und ich darf den kompletten Kampf von vorne beginnen. Ähnlich nervig sind die Fluchtsequenzen vor oder nach dem Kampf. Wenn ich nur eine Zehntelsekunde zu spät von einer bröckelnden Plattform abspringe, muss ich wieder am Anfang starten. Wer keine Lust hat, die knackigsten Passagen zwanzig Mal oder öfter anzugehen, wird den Abspann vermutlich nicht zu Gesicht bekommen.

Die Wii-Kulissen sind nicht ganz so detailreich geraten - was dem Spaß aber keinen Abbruch tut.

Die Wii-Kulissen bieten mangels HD-Auflösung nicht ganz so viele Details – was dem Spaß aber keinen Abbruch tut.

Nach insgesamt zehn Stunden Spielzeit hatte ich mich durchgebissen, trotzdem muss solch ein abrupter Anstieg des Schwierigkeitsgrades kurz vor Schluss nicht sein. Profis haben nach dem Durchzocken schließlich noch ausreichend Gelegenheit, sämtliche Levels perfekt abzuschließen: Wer alle Electoons einstreichen will, muss ein Wettrennen meistern, sämtliche Geheimabschnitte finden und genügend Lums aus der Luft pflücken. Zusätzlich gibt es in jeder Welt ein besonders knackiges Wettrennen, in der man jeweils einen an alte Sonic-Spiele erinnernden Edelstein abstauben kann. Als Belohnung für die Mühen wird außerdem ab und zu ein neuer Charakter freigeschaltet. Raymans Freunde wie Globox und die kleinen Teensies besitzen zwar keine anderen Fähigkeiten er, haben aber äußerst putzige Animationen verpasst bekommen.

Was bietet die Wii-Version?

Die HD-Versionen für PS3 und Xbox 360 gleichen sich übrigens komplett. Anders sieht es natürlich auf Wii aus. Statt der üppigen Full-HD-Kulissen gibt es hier deutlich detailarmere Landschaften zu sehen. Die albernen Animationen wurden aber zum Glück allesamt übernommen – und auch inhaltlich hat sich nichts geändert. Kleine Feinheiten wie das grinsende Energie-Herz erkennt man nicht mehr so deutlich. Wenn man sich an die etwas unschärfere Grafik gewöhnt hat, macht das Spiel genau so viel Laune wie die anderen Fassungen. Da Rayman und Konsorten sich mit nur wenigen Knöpfen steuern lassen, darf man entweder mit angestöpseltem Nunchuk oder quer gehaltener Wiimote spielen. Letzteres funktioniert recht ordentlich und ist gerade für Mitspieler eine prima Idee. Wer punktgenau springen will, sollte aber den Nunchuk-Analogstick benutzen.