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Rambo: The Video Game (Arcade-Action) – Dein schlimmster Spiele-Albtraum?

Rambo als Rail-Shooter? Da muss man mich nicht lange bitten. Natürlich ist mir bewusst, dass die letzten Videos nicht gerade einen herausragenden Eindruck hinterließen. Doch ich erwarte schlichten stupiden Ballerspaß auf Schienen mit gelungener Lizenz-Einbindung. Leider war das schon zu viel erwartet, wie der Test zeigt.

© Teyon / Reef Entertainment

Es gibt ein Kombosystem, das nicht nur die Punktzahlen, sondern auch die Wutanzeige füllt. Die wiederum kann man verwenden, um kurzzeitig für jeden feindlichen Abschuss Lebensenergie gut geschrieben zu bekommen. Dass man in diesem Modus nicht auf Munition oder Nachladen achten muss, erhöht die Intensität ebenfalls.

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Ballern, was das Zeug hält – das kann sogar hier kurzzeitig unterhalten. © 4P/Screenshot

Hinzu kommen Reaktionstests, bei denen man gut getimt eine Taste drücken muss, um Rambos Überleben zu sichern.

Doch so gut diese Ideen auch sind, bekommt man kein einheitliches Spielerlebnis serviert, immer wieder gibt es Unstimmigkeiten. So war z.B. in einer Sequenz nur noch ein Gegner übrig, der Rambo in seiner Deckung unter Beschuss nahm. Bis hierhin alles okay. Dann musste der Gegner nachladen – auch noch gut. Rambo kommt aus der Deckung nimmt ihn ins Visier, doch während noch die Nachlade-Animation beim Feind läuft, kriegt Rambo einen Treffer ab. Bitte was? Habe ich irgendwo einen anderen Kontrahenten übersehen? Nein, der tödliche Treffer und das daraufhin startende Skript zeigt an, dass es tatsächlich der nachladende Vietcong war, der John Rambo angeschossen hat – das ist schlecht. Überhaupt hätte es nicht geschadet, wie bei ähnlich gelagerten Titeln gelegentlich eine Anzeige einzublenden, welcher Gegner einen als nächstes ins Visier nimmt und daher primär ausgeschaltet werden sollte. Mitunter verliert man die Übersicht, wenn sich zahlreiche Feinde auf dem Bildschirm tummeln – zumal einige zwar ballern, was das Magazin hergibt, aber nicht einmal das Wasser treffen würden, wenn sie aus einem Boot fielen, während andere scheinbar aus der Hüfte schießend massiven Schaden anrichten.
 
„Killingisaseasyasbreathing“

Okay: Dieser Satz stammt aus dem 2007er-Streifen Rambo, der nicht Teil des Spiels ist. Doch was die Darstellung von Pixelblut betrifft orientiert sich die All-in-One-Trilogie ganz klar an dem bislang letzten Auftritt von Stallone als Kriegsheld und schüttet bei jedem Treffer und bei jedem geglückten Reaktionstest mehr Pixelblut aus als die Filme damals – und das auf allen Systemen. Überhaupt halten sich die technischen Unterschiede in Grenzen. Selbst auf dem PC sind die Zwischensequenzen erschreckend gering aufgelöst, zeigen Artefakte und auf allen Systemen kann das Geschehen auch in den Cut-Scenes oder bei starkem Nachladen kurzzeitig ins Stocken kommen.

[GUI_PLAYER(ID=109551,width=300,text=Die Steuerung auf der 360 bleibt deutlich hinter der auf PC oder PS3.,align=right)]Dennoch habe ich mich dabei ertappt, wie ich immer wieder kurzzeitig von der Simpel-Action unterhalten wurde. Denn auch wenn die ganzen draufgestülpten Zusätze nicht immer wie ein Rädchen in das andere greifen, kann nicht einmal dieser Titel das motivierende Konzept „Rail-Shooter“ komplett aushebeln. Allerdings würde ich dringend dazu anraten, entweder am PC mit der akkuraten Mauskontrolle oder auf der PlayStation 3 mit Move-Unterstützung zu spielen – auch wenn man auf der Sony-Konsole die Tasten nicht neu belegen kann, so dass man ggf. mit Knarrenaufsätzen für Move unnötig umgreifen muss. Doch selbst das ist angenehmer als mit der Pad-Steuerung auf der Xbox 360 das Fadenkreuz zu regulieren – immer wieder verreißt man, die gut gemeinte, aber uneinheitlich umgesetzte Zielhilfe sorgt ebenfalls für Desorientierung. Sprich: Man muss schon ein dickes Frustfell haben, wenn man an der Microsoft-Konsole spielt, zumal in den Abschnitten zum dritten Film der Schwierigkeitsgrad ordentlich zulegt.

  1. Usul hat geschrieben:
    Temeter  hat geschrieben:Der subtilere Teil ist aber auch nett, wie z.B. "Wer nun die Filme nicht gesehen hat, wird Probleme haben den Kontext der einzelnen Missionen zu verstehen", während Rambo im Video bei seinem Angriff auf die Polizeistation unzählige Polizisten niedermetzelt.
    Nur zur Info: Man muß die Polizisten nicht töten. Man kann ihnen z.B. auch ins Bein oder so schießen.
    Jep, ich weiß, dass man die Polizistens entwaffnen kann, indem man ihnen mit dem M60 Arme und Beine verkrüppelt. An die Szene aus dem Film kann ich mich aber nicht so recht erinnnern. :Blauesauge:

  2. Temeter  hat geschrieben:Der subtilere Teil ist aber auch nett, wie z.B. "Wer nun die Filme nicht gesehen hat, wird Probleme haben den Kontext der einzelnen Missionen zu verstehen", während Rambo im Video bei seinem Angriff auf die Polizeistation unzählige Polizisten niedermetzelt.
    Nur zur Info: Man muß die Polizisten nicht töten. Man kann ihnen z.B. auch ins Bein oder so schießen.

  3. LePie hat geschrieben:AltF4Games hat ein Review der ganz eigenen Art dazu gemacht:
    http://www.youtube.com/watch?v=xVrzqliw ... lomAVcbYzQ
    Unbedingt ab 6:40 angucken!
    :lach:
    OMG :lach:
    Der subtilere Teil ist aber auch nett, wie z.B. "Wer nun die Filme nicht gesehen hat, wird Probleme haben den Kontext der einzelnen Missionen zu verstehen", während Rambo im Video bei seinem Angriff auf die Polizeistation unzählige Polizisten niedermetzelt.

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