Muss man eigentlich noch Worte zu Tetris verlieren? Das von Alexey Pajitnow sowie Vladimir Pokhilko entwickelte Klötzchenstapeln hat seit seinem Start Mitte 1984 bis heute Millionen Spieler auf nahezu allen möglichen Systemen begeistert. Und es hat unzählige Nachahmer sowie Trittbrettfahrer gegeben. Natürlich ist der Aufstieg von Tetris eng mit dem ersten Game Boy verbunden. Auch ich war damals auf dem vergleichsweise riesigen grauen Kasten fasziniert vom korrekten Stapeln der aus vier Blöcken bestehenden Tetraminos.
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Doch auch der zweite Bestandteil von Puyo Puyo Tetris blickt auf eine lange und ruhmreiche Vergangenheit zurück – auch wenn man es hierzulande eher unter dem Namen Puyo Pop kennt. 1991 erschien der erste Ableger der Puzzle-Serie, die Tetris gar nicht so unähnlich ist und sich auch von dem ein Jahr vorher erschienenen Dr. Mario inspirieren ließ. Statt Tetraminos fallen hier quasi Tropfen in verschiedenen Farben, die man zu Gruppen von mindestens vier Gleichartigen verbinden muss, damit auch sie verschwinden und im Bestfall für eine Auflösungs-Lawine sorgen, die das Punktekonto anschwellen lässt. Beide Spiele bestechen durch ein einfaches Konzept, leichten Zugang und ein beständig steigerndes Anforderungsprofil, bei dem vorausschauende Planung und Auffassungsgabe ebenso wichtig ist wie Fingerfertigkeit beim schnellen Platzieren der Steine.
Gewagtes Mash-Up oder Geniestreich?
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Genau wie man bestimmten musikalischen Mash-Ups die Hand vor den Kopf schlägt, da sich der Mix aus zwei oder mehr Songs verdammt gut anhört, stellt sich mir bereits nach kurzer Zeit die Frage, wieso das Sonic Team erst 2014 darauf gekommen ist, diese beiden Puzzle-Ikonen miteinander zu verbinden? Und noch mehr, wieso Sega mit dem Release im Westen sogar erst bis zur Veröffentlichung von Nintendos Switch gewartet hat? Denn so abwegig Puyo Puyo Tetris anfänglich klingen mag, so interessant ist es kurz-, mittel- und langfristig. Sonic Team scheint an alles gedacht zu haben. Spielt man solo, kann man sich entweder am überraschend langen Adventure-Modus probieren, der einen gegen zig Gegner in diversen Spielvariationen antreten lässt. Mal spielt man klassisch Tetris gegeneinander, mal Puyo Puyo. Es kann aber auch passieren, dass man selber Tetris spielt, der Gegner aber Puyo Puyo – oder umgekehrt. Faszinierend sind aber vor allem der „Swap“-Modus, bei dem in bestimmten Abständen der Modus gewechselt wird, sowie „Fusion“ – hier finden beide Varianten auf einem Feld statt! Und die Verbindung geht in der Tat auf und sorgt für ein bis hierhin neues Stapel-Spielgefühl. Auch Puzzle-Herausforderungen, in denen man mit nur wenigen Schritten das Spielfeld leeren muss, gehören hier zum abwechslungsreichen Programm.