Fazit
30 Stunden Spielzeit! Fast drei mal so lang wie der Vorgänger hat mich Project Zero 3 verängstigt und genervt, gefesselt und gelangweilt – mehr gemischte Gefühle hätte der Abschluss der Trilogie nicht hervorrufen können. Die neuen Ideen hinterlassen einen ebenso zwiespältigen Eindruck wie die alten, denn so sehr die getrennten Schauplätze der Handlung auch gut tun, so inkonsequent wird diese in Szene gesetzt. Die bruchstückhaften Dialoge, der Mangel an Zwischensequenzen – all das zeigt die Grenzen des drei Jahre alten Konzepts. Was damals die richtigen Zutaten für ein geradliniges und effektives Horror-Abenteuer waren, eignet sich nicht zum Geschichten erzählen. Immerhin: Meine Liebe zu den Vorgängern hat mich eine starke Bindung zu den Charakteren aufbauen lassen und das Finale ist über jeden Zweifel erhaben. Aber für Spieler ohne nostalgische Brille dürfte die Story nur eine unter vielen sein. Vor allem die penible Kollisionsabfrage hätte Tecmo in den Griff bekommen müssen. Stattdessen nehmen die Entwickler die bekannte Schwäche in Kauf und schicken euch lediglich durch eine aktuelle Version der ersten Geisterhatz. In seinen schlechteren Momenten zieht es sich wie alter Kaugummi. In seinen besten Momenten ist das Spiel jedoch brillant, trumpft mit einer ebenso glaubwürdigen wie emotionalen Geschichte auf. Anders als Silent Hill oder Resident Evil bewegt sich Project Zero zwar kaum vom Fleck, aber es zehrt immer noch von seiner ganz besonderen Inszenierung des Grusels.