Ode an die Vergangenheit
Die Flugsimulation Project 1: Strike Fighters verschlägt den Spieler zurück in die 60er Jahre. In diesen heißen Jahren hat es noch richtige Luftkämpfe gegeben, denn ein Pilot musste nicht einfach nur das Ziel einige Sekunden lang anvisieren und dann eine Rakete losschicken, sondern richtige Dogfights in der Luft austragen. Die Rolle eines solchen Piloten übernehmt Ihr und in Eurem Flugzeughangar erwarten Euch altbekannte „Oldies“ wie der A-4 Skyhawk, die F-100 Super Sabre, die F-4 Phantom II oder die F-104 Starfighter.
Im Kampf gegen wen?
Obwohl Ihr genau zur Zeit des Kalten Krieges abhebt, wird dieses höchst interessante Szenario komplett verworfen und stattdessen müsst Ihr in einem fiktiven Krieg gegen irgendein obskures, kommunistisches Wüstenland antreten. In nur einer Kampagne tretet Ihr hauptsächlich im Luftkampf gegen zahlreiche feindliche Flieger an, dürft aber auch ab und an Geleitschutz geben oder Bodenziele zerbomben. Allerdings sind die Bombenabwurfmissionen ziemlich dürftig geraten, da praktisch keine HUD-Zielhilfe für Bodenziele existiert und Euch Eure KI-Kollegen bei diesen Angriffen alleine im Regen stehen lassen. Absolut unverständlich sind einige Nacht-Einsätze, die Ihr mit Flugzeugen bestreiten müsst, die überhaupt nicht für Nachteinsätze ausgelegt sind. Ausstatten dürft Ihr Euren stählernen Adler übrigens nur bedingt und an die wirklich wichtigen Einstellungen lassen Euch die Entwickler nicht ran – jedenfalls nicht in der Kampagne.
__NEWCOL__Luftiger Kampf
Der Luftkampf hingegen ist um Längen besser geworden, als der misslungene Bodenangriff. Das Raketensystem ist für die damalige Zeit wirklich schön umgesetzt und die Fehler des mittlerweile überholten Leitsystems spiegeln sich auch im Gameplay wieder, da manche Raketen überhaupt nicht treffen oder irgendwo anders hinfliegen, nur nicht zum Ziel.
Ansonsten sind die Luftkämpfe schon allein durch die fordernde Künstliche Intelligenz der Gegner und das durchgehend realistische Flugverhalten absolut überzeugend. Die Feinde fliegen Ausweichmanöver, schlagen Haken oder versuchen Euch mit Fassrollen aus dem Fadenkreuz zu entkommen. Ebenso schlau und zugleich höchst enthusiastisch stellen sich Eure Flügelmänner an, die gegnerische Flugzeuge sofort unter Beschuss nehmen. Regelmäßiger Funkverkehr zwischen Basis, Flügelmännern und Euch hält das Mittendrin-Gefühl halbwegs aufrecht.
Luftschlachten und Bodenangriffe wechseln sich in der Kampagne einigermaßen ab, dennoch sind die Missionsziele fast immer nach Schema F aufgebaut und richtige Abwechslung bleibt nahezu komplett auf der Strecke. Die Kampagne spielt sich daher wie ein loser zusammengewürfelter Haufen an Einzelspieler-Einsätzen, verbunden durch eine äußerst magere Story und ein simples Belohnungssystem mit Orden.