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Prince of Persia: Warrior Within (Action-Adventure) – Prince of Persia: Warrior Within

Dem persischen Prinzen, der Ende des letzten Jahres sein erstes Next-Generation erlebte, blieb der kommerzielle Erfolg weitestgehend versagt. Doch der spielerischen Magie, die von der Zuckergrafik, Rätseln, Kämpfen, Story sowie innovativen Zeitmanipulationen ausging, konnte man sich nur schwer entziehen. Kann der düstere und kampfbetonte Nachfolger da mithalten?

© Ubisoft / Ubisoft

Weitere kleine Spielspaß-Bremsen sind im Leveldesign zu finden: Es kann hin und wieder passieren, dass man minutenlang durch den Abschnitt läuft und nach der Stecknadel im Heuhaufen sucht – sprich: dem entscheidenden Vorsprung oder sonstigem Element, das einem ermöglicht, weiter zu kommen.

Vorsicht: Diese „Höllenhunde“ verabschieden sich mit einer Explosion und können euch mit in den Tod reißen!

Hat man das Objekt der Begierde schließlich gesichtet, schlägt man sich zwar meist mit der Hand vor den Kopf, wieso man nicht gleich darauf gekommen ist, doch ärgerlich sind diese Momente allemal.
Sobald man wieder in den nächsten Kampf gerät oder die nächste Sprungpassage bewältigen muss, sind diese Momente jedoch vergessen und der bekannte Prince of Persia-Spielspaß stellt sich ein – letzten Endes zusammen mit der Optik der Grund, dass der kriegerische Akrobat trotz aller Mängel den Gold-Award einsammeln kann.

Dass die Xbox-Fassung leicht vor den anderen Fassungen liegt, ist dem integrierten Xbox Live-Modus zuzuschreiben. Doch bevor irgendjemand angesichts der Möglichkeit von Online-Duellen zu jubeln beginnt: Es gibt keinen Mehrspielermodus!
Stattdessen gibt es kleine Mini-Spiele in Form von Zeitwettbewerben, in denen ihr so schnell wie möglich einen Level durchqueren müsst sowie Arena-Kämpfe gegen CPU-Gegner.
Und auch, wenn diese Boni die Spielzeit nur unwesentlich verlängern, kann man den Duellen gegen die Highscore-Listen anderer Zocker einen gewissen Spaß nicht absprechen. Und da Ubisoft bereits zusätzliche Downloads für die beiden Xbox Live-Modi angekündigt hat, warten bald neue Herausforderungen.

Feine Optik mit Unterschieden

Wie es kaum anders zu erwarten war, sind Unterschiede zwischen den Versionen nur in punkto Steuerung (hier vor allem zwischen PC und den Konsolen-Fassungen) sowie der Grafik zu finden.
Dass ihr den Prinz mit den Konsolenpads besser unter Kontrolle habt als mit der hoffnungslos überbelegten Maus-/Tastatur-Variante des Rechenknechts liegt auf der Hand.

Das Figurendesign ist durchweg gelungen – leider ist die Gegnerauswahl wieder einmal recht eingeschränkt.

Doch auch mit einem Pad (vorzugsweise Dual-Analog) erreicht der PC nie das feinfühlige Kontrollgefühl, das die Konsolenversionen durch die Bank vermitteln.

Dafür allerdings bietet der PC wie selbstverständlich das opulenteste Grafikerlebnis – wenn ihr die entsprechende Hardware besitzt. Empfohlen wird zwar als Minimum ein Prozessor mit mind. 1 GHz, doch selbst auf einem System mit 3,2 GHz Intel-CPU und Ati Radeon 9800 XT gab es bei hohen Auflösungen mit 32 Bit-Farbtiefe immer wieder kleine Ruckler in den ansonsten schönen und überaus vielfältigen Animationen. Und natürlich bietet der PC auch die schönste Textur-Palette von allen Fassungen.

Das soll jedoch nicht heißen, dass der Prinz auf den Konsolen hässlich aussieht. Erfreulich (vor allem für die arg gescholtene GameCube-Gemeinde) sind die kaum wahrnehmbaren Unterschiede zwischen GameCube, PS2 und Xbox, die sich zumeist nur in der Textur-Qualität äußern und die teilweise durch die Hardware begründet werden.
Allen Fassungen gemeinsam sind jedoch sorgsam gestaltete, optisch üppige und angenehm große Abschnitte sowie feine Spezialeffekte, bei denen nur die magere Wassergestaltung negativ auffällt.

God smack the Prince

Aus akustischer Seite dominieren die üppig in Szene gesetzten Kampfgeräusche, die aber mit zunehmender Spieldauer nicht mehr stark variieren und die mit meist in den Heavy Metal-Bereich abdriftender Musik untermalt werden. Moment mal… Heavy Metal? Richtig gelesen! Was sich anfänglich wie ein Atmosphäre-Killer anhört, passt wunderbar zur düsteren Atmosphäre.
Besonderes Highlight in diesem Bereich sind die Dahaka-Verfolgungen, die mit dem Godsmack-Titel „I Stand Alone“ (Action-Fans auch aus dem Film „The Scorpion King“ bekannt) versehen wurden.

Eine kleine Enttäuschung hingegen ist die Sprachausgabe: In keinem Moment wird die Intensität erreicht, die von den Sprechern in Sands of Time ausging. Angesichts der platten Story verwundert dies nicht übermäßig, doch auf der anderen Seite wurde hier eine prächtige Chance verschenkt, um die Geschichte (bzw. die Figuren darin) ansatzweise mit Leben zu füllen. Denn der Prinz vermittelt nur selten den Ernst der Lage und scheint unter Valium zu stehen.