Mit „Die Insel der Rüstung“ präsentiert Game Freak die erste Erweiterung von Pokémon Schwert & Schild. Für den Test haben wir uns den Prüfungen gestellt und verraten euch, ob sich der Ausflug gelohnt hat.
Alles dreht sich um das Kampf-Dojo von Meister Mastrich, der schon den ehemaligen Galar-Champion Delion ausgebildet hat. Man muss das exklusive Pokémon Dakuma aufleveln und sich entweder der Prüfung im Turm des Wassers oder dem Turm des Unlichts stellen. Schafft man es, fünf Trainer in Folge zu bekämpfen, entwickelt sich Wulaosu entweder zu einem Mix aus Kampf und Unlicht oder Kampf und Wasser.
Obwohl die Geschichte viel zu simpel ist und Mastrich mit grauenhaften Formulierungen wie „schankedön“ manchmal wie eine Witzfigur wirkt, war es cool, die Entwicklung des Pokémon wie in einem Karatefilm zu begleiten. Es macht Spaß, den kleinen Dakuma zu trainieren und erst nach einer Prüfung mit der Entwicklung belohnt zu werden. Auch seine Gigadynamax-Form muss man sich in Aufträgen erarbeiten, da er ein spezielles Item dafür benötigt.
Visuell konnte mich die Rüstungsinsel nicht sonderlich beeindrucken: Es gibt zwar abwechslungsreiche Gebiete wie Wüsten, Wälder und das Meer mit kleinen Inseln. Aber das alles sieht ziemlich karg und leblos aus, weil Details und Panoramen fehlen. Ärgerlich ist die fehlende Anpassung des Levels, bei der es nur zwei Möglichkeiten gibt: Hat man den Champ im Hauptspiel besiegt, befinden sich alle Pokémon auf Level 60; hat man dies noch nicht erledigt, sind alle auf Level 15. Besitzt man also ein zu hohes Level, ist man stets komplett unterfordert; befindet man sich noch ganz am Anfang, kann man sein Team zumindest schnell hochleveln, um den DLC-Pokémon gewachsen zu sein. Das fehlende Level-Scaling dürfte somit einigen Spielern den Spaß vermiesen.
Hat man Wulaosu entwickelt und Meister Mastrich ein letztes Mal im Kampf besiegt, gibt es auch nach dem Ende noch Dinge, die man auf der Rüstungsinsel tun kann. Diese sind zwar alle nicht sonderlich spannend, bieten aber zumindest solide Unterhaltung, wenn man im Hauptspiel bereits alles erlebt hat. Beispielsweise gibt es mit dem Fokus-Sparring eine neue Möglichkeit, um an die wertvollen GP-Punkte zu kommen, mit denen man sich wiederum seltene Gegenstände kaufen kann. Zunächst wählt man ein Team aus, bei dem alle Pokémon nur einem bestimmten Typ angehören und muss dann fünf Dojo-Kämpfe in Folge bestehen.
Wer im Hauptspiel die fehlenden Pokémon vermisst hat, kann im DLC zumindest um die 100 weitere fangen. Außerdem kann man Galar-Flegmon nur durch ein exklusives Item der Rüstungsinsel zu Galar-Lahmus entwickeln. Und schafft man es möglichst viele der 151 versteckten Alola-Digda auf der Insel aus dem Boden zu ziehen, wird man mit einigen Alola-Pokémon belohnt. Man kann neue Items im „Urglmator“ erstellen, zahlreiche neue Outfits erwerben, oder das Dojo erweitern. Alles in allem gibt es neben Dakuma nichts wirklich Wichtiges zu tun. Wer seinen Pokedex weiter vervollständigen und ein paar neue Ecken entdecken möchte, wird aber um die fünf Stunden gut unterhalten.