Immer gut ausgerüstet
Mit dem schwachen Standard-Schuss fühlen sich vor allem Levelwächter wie Kugelschwämme an – versucht deshalb, möglichst viele Schuss-Upgrades derselben Farbe aufzulesen, um eure Feuerkraft zu pimpen. Ihr teilt damit nicht nur kraftvoller sondern auch großflächiger aus, das ist Gold wert bei Gegnern, die kreuz und quer über den Schirm wuseln. Die vielfach der japanischen Mythologie entlehnten Feinde sehen nicht nur witzig und geheimnisvoll auf, sie halten euch auch mächtig auf Trab: Tausendfüßler-artige Käferkolonnen watscheln aus Tunneln heraus, Skelettkrieger graben sich aus dem Erdreich und auf einem Floß setzen euch aus dem Wasser auftauchende Froschwesen zu. Manche Gegner narren den Spieler mit perfiden Schussmustern, andere speien tödliches Feuer über den halben Schirm.
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Die Bosse sind im Vergleich zu den Standardfeinden überraschend zahm, vielen Attacken kann man gut aus dem Weg gehen und ihre Lebensleisten sind nicht übermäßig lang. Ein forderndes Spiel ist Pocky & Rocky Reshrined trotz der regelmäßigen Checkpoints und unendlich Continues. Da man mit etwas Training und Durchhaltevermögen aber doch in geschätzten drei Stunden zum Abspann gelangt, sollte ich mich darüber eigentlich nicht beschweren. Doch die Macher stellen sich selbst ein Bein: Im Menü teasern sich einen sehr leichten Modus an, für dessen Freischaltung man aber 3.000 Münzen braucht. Ich hätte den aus Interesse gerne mal probiert, hatte die nötigen Goldstücke aber erst beisammen als ich schon das Finale auf „normal“ gemeistert hatte. Ähnlich ärgerlich ist die Verbannung des Zweispieler-Modus hinter eine ähnliche Schranke: Dafür werden sogar 10.000 Münzen fällig. Oder aber man zockt die Story einmal als Solist durch; letzteres geht deutlich schneller.
Alt? Neu? Beides!
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Die Levels schicken euch auf einen wilden Ritt durch Bambuswald und Tempelanlage, in einer anderen Dimension warten ein Alien-Raumschiff und eine mechanische Festung voller Fallen. An dieser Stelle horchen Kenner des SNES-Klassikers auf: Tengo Project eröffnet das neue Spiel mit den beiden aufgehübschten Stages des Originals, Leveldesign und Gegner sind fast 1:1 so wie im Spiel von 1992. Doch ab der dritten Stage greifen die Macher in die Trickkiste, drehen an der mit hübschen Standbildern erzählten Geschichte und tischen euch brandneue Levelkreationen mit völlig anderen Endgegner auf. Ein schöner Kompromiss, der mit nostalgischen Flashbacks startet, einen im Spielverlauf aber davon überzeugt, dass einem hier kein lauwarmer Aufguss vorgesetzt, sondern ein lange überfälliger Nachfolger serviert wird.