Wie liest es sich?
Das Wichtigste bei einem Rollenspiel, das sich derart literarisch präsentiert und stellenweise an ein Abenteuer-Spielbuch erinnert, ist natürlich die Lesbarkeit. Pillars of Eternity 2: Deadfire inszeniert viele Kämpfe, viel Erkundung, aber lebt von lebendiger Party-Interaktion, politischen Intrigen, Entscheidungen zwischen Fraktionen sowie einer vielschichtigen Erzählführung mit tollen Dialogen. Die sind zwar alle auf Englisch eingesprochen, aber es gibt nichts Schlimmeres als winzig kleine Schrift, die man angestrengt entziffern muss – gerade auf der Konsole ist das häufig ein Problem. Umso schöner ist es, dass man die vorbildlich ins Deutsche übersetzten Texte super lesen und die Menüschrift manuell auf 130% vergrößern kann.
Ich empfehle einigermaßen erfahrenen Rollenspielern zum Start übrigens den vierten der fünf Schwierigkeitsgrade, also eine Stufe über „normal“ – dann sind die Kämpfe fordernder. Dazu den Expertenmodus aktivieren, der einige Hilfen abstellt, darunter visuelle Markierungen – z.B. auch die Hinweise auf die Talente, die man aufwerten soll. Schließlich würde ich vom reinen Rundenmodus abraten, weil er die Kämpfe nur künstlich verzögert, sondern mit pausierter Echtzeit loslegen. Die komplette Analyse dieses Rollenspiels findet ihr im ausführlichen PC-Test, hier geht es nur um die Unterschiede.
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Für diese Konsolen-Umsetzung zeichnet übrigens nicht mehr Paradox Arctic wie noch beim Vorgänger, sondern Grip Digital verantwortlich. Das ist ein Studio aus Prag, das u.a. den Shooter Mothergunship entwickelte und Subnautica zusammen mit Panic Button für PS4 und Xbox One portierte. Auch wenn die Tschechen hinsichtlich der Lesbarkeit vorbildliche Arbeit geleistet haben, gibt es einige technische Defizite: Der Introtext zu Beginn scrollt leider nicht ganz mit, die Ladezeiten beim Wechsel von der Landschaft in einen Dungeon sind arg lang, es gibt keine wirklich nervenden, aber sporadische Ruckler, man sieht stellenweise Flackerschatten, außerdem hinterlassen die Figuren keine Fußspuren und Wasser spritzt beim Durchlaufen nicht auf.
Gute, aber nicht perfekte Portierung
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