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Persona 5 Royal (Rollenspiel) – Der Highschool-Krimi geht weiter

Drei Jahre nach Persona 5 lädt Atlus mit Persona 5 Royal erneut zu einem Besuch der Tokioter Shujin Academy ein, deren Schüler auf der PlayStation 4 ein verlängertes und erstmals auch auf Deutsch spielbares Anime-Abenteuer erwartet. Mehr dazu im Test.

© Atlus / Atlus / Koch Media

Nichts als Ärger

Man beweist Zivilcourage und geht dazwischen, als man auf dem abendlichen Nachhauseweg Zeuge wird, wie ein zwielichtiger Typ eine junge Frau drangsaliert und am Ende wird man selbst als Täter hingestellt sowie zu einer Bewährungsstrafe verdonnert. Obendrein muss man auch noch die Schule wechseln und sich in die Obhut eines entfernten Verwandten nach Tokio begeben, der einen wieder auf den rechten Weg bringen soll. Doch kaum hat man die leerstehende Dachkammer über dessen kleinem Café bezogen und sich mit der ganzen Situation arrangiert, bahnt sich schon neuer Ärger an.

Als man nämlich erfährt, dass an der neuen Highschool Schüler von einem Lehrer misshandelt werden, versucht man der Sache auf den Grund zu gehen und beginnt damit, Ermittlungen anzustellen. Unterstützung bekommt man dabei nicht nur vom rebellischen Mitschüler Ryuji, der selbst mit dem Übeltäter noch ein Hühnchen zu rupfen hat, sondern auch einer mysteriösen App, die sich trotz aller Löschversuche immer wieder automatisch auf dem eigenen Handy installiert und dann auch noch Zugang zur verstörten Psyche des Beschuldigten erlaubt, die sich plötzlich vor den beiden materialisiert.

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In Persona 5 Royal wird Joker von einer weiteren Persona-Nutzerin unterstützt. © 4P/Screenshot

Darin ist die Schule ein Schloss und  der Lehrer ein sadistischer König, der sich am Leid seiner im Keller gefolterten Untertanen, den Schülern, erfreut. Von einem der Häftlinge erfahren die beiden, dass sie die Psyche des Schlossherrn wieder ins Lot bringen können, wenn sie ihm in dieser Parallelwelt seinen größten Schatz stehlen. Die Zeit drängt allerdings, da der Lehrer die beiden Unruhestifter im realen Leben längst auf dem Kieker hat und bei der nächsten Lehrerkonferenz von der Schule verweisen lassen will, was sich natürlich vernichtend auf die eigenen Bewährungsauflagen auswirken würde.

Die Uhr tickt

Entsprechend muss man versuchen, sowohl seine schulischen Pflichten als auch die übersinnlichen Ermittlungen unter einen Hut zu bekommen und rechtzeitig Ergebnisse abzuliefern. So dürfen nicht nur Psychotrips in immer neue Abgründe unterschiedlichster Personen unternommen und Gesinnungen gewandelt, sondern auch Unterrichtsstunden absolviert und Klausuren geschrieben werden. Zudem sollte man ein offenes Ohr für seine Mitschüler haben, sich fit halten sowie Geld für bessere Medizin und Ausrüstung verdienen, wofür man auch verschiedene Nebenjobs annehmen kann. In Persona 5 Royal kann man außerdem Sitzungen bei Schulpsychologe Dr. Maruki absolvieren, Zeit mit der neuen und später auch als Kampfgefährtin einsetzbaren Sportstipendiatin Kasumi Yoshizawa verbringen oder den neuen Diebesunterschlupf umgestalten, wo man sogar Karten spielen kann. Da die unterrichtsfreie Zeit aber nach wie vor begrenzt ist, muss man immer wieder abwägen, wann man wem den Vorzug gibt. Das sorgt sowohl für Druck und Spannung als auch einen ungemein freien Spielverlauf.

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Mit Kichijoji kann sogar ein komplett neues Stadtareal in Persona 5 Royal erkundet werden. © 4P/Screenshot

Mal ist es vielleicht besser, trotz Geldnöten mit Freunden abzuhängen und so neue Orte oder Auftraggeber kennenzulernen. Ein andermal kann es wiederum ratsam sein, lieber zu Hause zu bleiben und seinem Gastvater im Café zur Hand zu gehen oder praktische Hilfsmittel für den nächsten Einsatz zu basteln. Wer will, kann auch ins Badehaus, Kino oder die Spielhalle gehen, diverse Läden und Restaurants besuchen sowie sportlichen Aktivitäten nachgehen. Mit Kichijoji kann in Persoan 5 Royal sogar ein komplett neues Stadtareal erkundet werden, in dem man nicht nur neue Geschäfte, einen Jazzclub oder einen Meditationstempel besuchen, sondern auch Billard und Darts spielen kann, um Freundschaften zu vertiefen und Fertigkeiten zu verbessern. Die Möglichkeiten sind jedenfalls zahlreich und wachsen wie auch das nutzbare U-Bahnnetz stetig weiter an. Zudem kann einen tatsächlich alles irgendwie weiterbringen.