Fazit
An Oxenfree II: Lost Signals gefällt mir insbesondere, dass das Spiel auf mehreren Ebenen funktioniert. Einmal steht es als spannende Abenteuergeschichte für sich allein. Dann greift es Themen des Vorgängers gekonnt auf, führt sie fort und macht gleichzeitig etwas Eigenes daraus, ohne in die typische Sequel-Falle von „Größer, lauter, mehr“ zu tappen. Zuletzt motiviert die Geschichte, über den eigenen Werdegang und den Status quo zu sinnieren. Riley wie Jacob haben ihre emotionalen Leichen im Keller und wachsen im Verlauf des Spiels menschlich, wenn man das über gezeichnete 2D-Figuren so sagen kann. Da im Spielverlauf schwerwiegende Entscheidungen und Wendungen anstehen, dürften sich mehrere Durchläufe lohnen, ich war mit meinem Ende aber sehr zufrieden und habe nun eher Lust bekommen, den Vorgänger nochmals zu spielen. Kritik habe ich wenig: Das geringe Lauftempo meines Duos hat manchmal gestört, andererseits bot es mir Gelegenheit, die dichte Atmosphäre aufzusaugen. Der Vorgänger bot durch die Teenie-Gruppe allerdings mehr Charaktere, mit denen ich unterwegs war und für deren Schicksal ich Verantwortung trug. Dagegen kommen die anonymen Funkkontakte aus Teil 2 einfach nicht an. Und für etwas mehr Rätsel oder Spielgehalt wäre schon auch noch Platz gewesen.
Wertung
Mitreißend erzählter Mystery-Thriller mit starken Charakteren, schweren Themen, wunderschöner Grafik und feinem Sound, der spielerisch zwar nicht gerade fordert, den Vorgänger aber in fast allen Belangen toppt.
Echtgeldtransaktionen
"Wie negativ wirken sich zusätzliche Käufe auf das Spielerlebnis, die Mechanik oder die Wertung aus?"
Gar nicht.
Es gibt keine Käufe.