Veröffentlicht inTests

Outland (Plattformer) – Archaisch, anspruchsvoll, genial

Outland hat vor drei Jahren das PlayStation Network
und Xbox Live gerockt: Das kreative Team von
Housemarque lieferte mit diesem außergewöhnlichen Plattformer sein Meisterstück
ab. Jetzt ist es endlich auch für den Rechner erhältlich. Warum sich das lange Warten gelohnt hat, verrät der Test.

© Housemarque / Ubisoft

Faszinierende Urzeit

Exotische Vogelschreie hallen aus den Boxen. Sie wirken wie bunte Tontupfer auf dem zwielichtigen Klangbild, das den Spieler in einen leisen Rhythmus der Gefahr wiegt. Hat sich da hinten nicht etwas im Schatten bewegt? Wie animierte Scherenschnitte wanken Bäume, Sträucher und Lianen im Hintergrund, ein wogendes Meer aus Schwarz und Safrangelb, vor dem man als akrobatischer Krieger spaziert. Manchmal will man sich zurücklehnen, um diesen düsteren Dschungel der hinteren Ebenen zu erforschen. Aber hier gibt es kein 3D, weder als

[GUI_STATICIMAGE(setid=77004,id=92490966)]
Lust auf Kooperation? Man kann auch zu zweit über das Internet spielen. © 4P/Screenshot

aufgeblähten Effekt noch als begehbare Dimension – hier sorgt lediglich das großartige Artdesign für eine mystische Illusion. Und Erkundungsreize gibt es in den fünf Welten genug.

Egal ob Dschungel, Unterwelt, Festungen oder Himmel: Die verschnörkelten Zeichen, die erhabenen Statuen und die verwobenen Muster erinnern auf den ersten Blick an urige Mythen der Antike, an Babylonier und Sumerer. Oder sind es eher mittelamerikanische Hochkulturen, die da als Inspiration für all die Bauten, Monster und Zeichen dienten? Azteken und Maya? Wie auch immer – es ist die rätselhafte Symbolik, die neugierig macht; es ist der gelungene Kontrast aus Dunkelheit und Licht, der visuell immer wieder aufs Neue verlockt. Und die Story trägt mit ihren Andeutungen eines urzeitlichen Machtkampfes zwischen Gut und Böse ein wenig zur rätselhaften Atmosphäre bei. Welche Rolle spielt man in diesem Konflikt zweier Schwestern, die die Welt erschufen? Das finnische Team entführt in ein interessantes Abenteuer, ein paar Zehntausend Jahre vor unserer Zeit.

Klassische Plattformreize

[GUI_STATICIMAGE(setid=77004,id=92490996)]
Die mysteriöse Kulisse ist von Anfang an ein Genuss. Auf edm PC sind die Speicherpunkte etwas komfortabler verteilt. © 4P/Screenshot

Dass dieses Spiel schon auf den ersten Sprung fasziniert, liegt natürlich nicht an der Geschichte, die zwar von einem markanten Sprecher so vorgetragen wird, als säße man mit einem Schamanen am Lagerfeuer, aber die sich erzählerisch schnell im Pathos verliert. Warum hat man dennoch sehr schnell das Gefühl, dass man dieses Spiel bis zum letzten Sprung auskosten wird? Okay, die Steuerung ist herrlich punktgenau, man kann pixelperfekt landen und ausweichen. Und von Anfang an gelingt es den Finnen, die Vorfreude auf kleine Geheimnisse zu wecken: Da ist der Boden porös, da lässt sich eine Wand durchschreiten und wann darf man wohl dieses Rad benutzen oder jene gesperrte Stelle überwinden? Dann öffnet man die Karte und freut sich angesichts des verschachtelten Leveldesigns, das so manchen Weg erst später frei macht – ähnlich wie in Metroid Prime. All das kennt man, all das kehrt hier wieder, aber was ist das Besondere?

Man bewegt doch bloß einen Helden wie in Pionierzeiten von links nach rechts – springend und gleitend, mit dem Schwert kämpfend und zwischendurch Gold sammelnd. Hüpffreudige Klassiker wie der persische Prinz haben es schon vor Jahrzehnten vorgemacht und dessen Spielseele scheint hier immer wieder  durch. Die Klingenaction ist schnell, schnörkellos und kurzweilig: Schön ist, dass man Monster mit Aufwärtshieben in die Luft katapultieren und später Bomben quasi Volley über große Distanz schleudern kann. Je weiter man vordringt, desto akrobatischer, stärker und mächtiger wird der menschliche Kämpfer, kann Aufwärtshiebe, Stampfattacken und Superschläge einsetzen oder mehr Lebensenergie gewinnen – man wächst von nichts ahnender Unschuld zum alles könnenden Helden heran. Auf dem Weg dahin begegnet man allerdings einer alles andere als klassischen Gefahr.

  1. Ja, ich bin auch eher enttäuscht. Artdesign ist 1A (aber zu repetitiv), spielerisch und erzählerisch 08/15. Es fehlt Abwechslung in allen Bereichen. Man hat das Gefühl tausend mal minimal veränderte Sprungpassagen zu durchleben und alles sieht darüber hinaus auch noch gleich aus. So wird auch die Spielzeit künstlich gepuscht.
    Bin noch nicht durch, aber mir fehlt deshalb inzwischen auch die Motivation, weil ich das Gefühl habe einfach immer wieder das selbe zu machen und schon alles gesehen zu haben.
    Für 10 Euro ist es aber ok. Es hat eine Menge gute Ansätze. Aber die Erwartungen waren nach dem Test einfach zu hoch um es zu genießen. Ich hätte als Tester eher 75-80% angesetzt, also sicher kein schlechtes Spiel, aber auch kein Must Have wie der Test suggeriert.
    Sowohl klassische als auch moderne Hightlights des Genres wie Donkey Kong Country oder Braid bieten einfach unendlich mehr Abwechslung, in der Kategorie kann Outland nicht mitspielen.

  2. Also ich kann den Hype um dieses Spiel auch nicht nachvollziehen, vor allem aber nicht diese hohe Bewertung. Eine 90er Bewertung hat dieses Spiel mit Garantie nicht verdient, bei weitem nicht. Aber jetzt verstehe ich auch was hier viele Leute meinen, wenn sie schreiben, dass es den üblichen Bonus vom Herrn Luibl gibt. Alles klar.
    Ich fange mal mit der Steuerung an. Warum kann ich als Linkshänder bei einem PC Spiel mal wieder meine Tasten nicht selber belegen, was soll das? Das einzige was man "ändern" kann sind die Interaktionstasten und selbst die kann man nicht selber belegen sondern nur zwischen 2 vorgegebenen Tastenbelegungen wechseln. Also steck ich mein Pc Gamepad an, mit der Hoffnung damit besser spielen zu können und was passiert? Das Gamepad wird erst gar nicht erkannt bzw. angenommen obwohl es den gleichen Umfang an Tasten und Steuerungseinheiten biete wie ein Xbox/Ps Gamepad. Da wurde mal wieder nur das nötigste gemacht.
    Kommen wir zur Grafik. Das einzige was Abwechslung bietet sind die Hintergründe, das wars, der Rest ist in einem schlichten Schwarz gehalten. Was für eine Künstlerische Meisterleistung, Respekt für so viel Kreativität. Das ist mir bereits nach einer Stunde langweilig geworden, da hätte man noch einiges mehr rausholen können, wurde nicht getan.
    Kommen wir zum Metroidvania Aspekt. Was bitte für ein Metroidvania Aspekt? Die paar Symbole bzw. Goodies, die ich einsammeln kann und dafür soll ich mich nochmal durch dieses hässliche Leveldesign quälen? Ich habe nicht mal den Hauch eines Reizes verspürt nochmal irgendwas erkunden bzw. erforschen zu wollen, ganz anders wie bei einem Super Metroid/Metroid Fusion oder Castlevania SotN/Gba,Ds. Wo ich Stunden, fast Tage mit genau dieser Suche verbracht habe. Da liegen Welten dazwischen. Hier von einem Metroidvania Aspekt zu reden kann man fast schon als falsche Behauptung hinstellen.
    Alles in allem ein durchschnittliches Spiel mit einer Mechanik die man schon tausend mal gesehen hat, nichts neues. Und...

  3. Wo ist mein post hin? Ihr habt jetzt schon den dritten, mal abgesehen von dem zitierten, verschluckt. Langsam wird's echt gemischt hier. Ist'n Ragout aus Ignoranz und Unfähigkeit!

  4. Sieht erstmal ziemlich interessant aus. Ich mag Sidescroller. Outland hat aber keine Puzzle-Elemente, oder? Konnte ich aus dem Test jedenfalls nicht raus lesen. Waere jedenfalls super wenn es keine hat. Von Puzzle-Plattformern bin ich naemlich langsam uebersaettigt.

Hinterlassen Sie bitte einen Kommentar.

Seite 1