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Operencia: The Stolen Sun (Rollenspiel) – Märchenhafter Dungeon-Crawler

Eigentlich sind die Zen Studios ja für ihre Flippersimulationen (Zen Pinball, Pinball FX) bekannt. Mit Operencia: The Stolen Sun haben sie sich nun allerdings in klassische Rollenspielgefilde gewagt und einen schrittbasierten Dungeon-Crawler à la The Bard’s Tale oder Wizardry veröffentlicht. Wie gut ihnen das gelungen ist, verrät der Test.

© Zen Studios / Zen Studios

Selbst die Trefferwahrscheinlichkeit des gewählten Angriffs sowie die Resistenzen und Immunitäten aller Gegner werden angezeigt; manuelle Notizen sind nicht nötig. Neben dem Ausnutzen elementarer Anfälligkeiten spielt auch die Entfernung zum jeweiligen Ziel eine wichtige Rolle. Angriffe mit Nahkampfwaffen sind auf kurze Distanz verheerender als aus der Ferne. Bei  Schüssen mit Pfeil und Bogen verhält es sich genau umgekehrt.

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Die verwinkelten Schauplätze bergen allerlei Geheimnisse. © 4P/Screenshot

Doch auch die Effektivität von Spezialangriffen, die entsprechende Energiereserven verschlingen, richtet sich oft nach der Entfernung zum Gegner. So muss man immer wieder abwägen, welche Waffe und Angriffe man wann einsetzt.

Zudem können sowohl Gruppenmitglieder als auch Gegner Angriffe durch erfolgreiche Blocks abschwächen oder ihnen durch aktivierte Ausweichmanöver komplett entgehen. Konter sind ebenfalls möglich und werden wie alle anderen Sonderaktionen mit einer von entsprechenden Charakterwerten abhängigen Wahrscheinlichkeit automatisch ausgeführte. Je nachdem welches Element die eingesetzten Angriffe und Zauber haben, laden sich entsprechende Gruppenfertigkeiten auf, die sich bei voller Ladung in besonders verheerende Attacken ummünzen lassen.

Stimmungsvolle Vielfalt

Das Design der über 50 Gegnerarten ist ähnlich abwechslungsreich wie das der insgesamt 13 Schauplätze, die einen jeweils mehrere Stunden auf Trab halten können. Neben wandelnden Leichen und Skeletten trifft man auf Ratten- und Echsenmenschen sowie Geist- und Maschinengegner. Zudem gibt es ein paar nette Überraschungen wie schlafende Riesen, die bei unachtsam erzeugten Geräuschen schlagartig auffahren oder Spinnen, die dem Tod nahe Artgenossen plötzlich aussaugen und dadurch ungeahnte Stärke erlangen.

Auch die Soundkulisse ist ungemein stimmungsvoll. Da hört man ein Stockwerk höher plötzlich aufgeregtes Trampeln, entfernte Schreie oder immer heftigere Erschütterungen, während irgendwo Wasser gluckert, Dickicht raschelt oder Vögel aufgeregt davonflattern.

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Fertigkeiten und Werte nach Maß: Die Entwicklung der Charaktere liegt in Spielerhand. © 4P/Screenshot

Schön ist auch, dass fast alle Hinweise und Entdeckungen in einem praktischen Reisetagebuch festgehalten und geordnet werden – sogar komplette Gesprächsprotokolle. Nur die Schrift ist für Sofaspieler teils etwas klein, die Ladezeiten gerade auf Konsole recht lang.

Dafür kann man aber selbst auf Xbox One sowohl mit Controller als auch Maus und Tastatur spielen – auf dem PC sowieso. Beide Varianten gehen gut von der Hand und bieten diverse Shortcuts. Dank Xbox Play Anywhere kauft man im Microsoft Store mit der PC-Version auch gleich die Konsolenfassung mit und umgekehrt. Und dank Cloud-Save kann man seine Fortschritte zudem problemlos von Plattform zu Plattform transferieren. Darüber hinaus ist Operencia auch im Xbox Game Pass enthalten sowie im Epic Games Store erhältlich. Steam-User sollen hingegen erst 2020 bedient werden…