Knackige Missionen
Das Teamplay verknüpft mit der erbarmungslosen Realität erzeugt einen hohen Schwierigkeitsgrad und gleichzeitig ein intensives Schlachtfeld-Erlebnis. Diese Ambivalenz hatten auch die Entwickler vor Augen und haben deswegen die Missionen kurz und knackig gehalten – eine halbe Stunde verbringt ihr niemals in der Schlacht. Stattdessen müsst ihr in den Einsätzen
mal ein Dorf befrieden, einen Konvoi zerbomben oder einen LKW stehlen. Trotz der würzigen Kürze kommt es bei vielen Aufträgen zu unnötigem Leerlauf, u.a. weil die Wegstrecken zu lang sind oder die Befehle nicht klar verstanden werden.
Verkrüppelte Steuerung
Die 1:1-Portierung aus der glorreichen PC-Vergangenheit hat ihre Schattenseiten: Es gibt gewisse Fortschritte im Taktik-Shooter-Genre, insbesondere in Bezug auf Teamkontrolle (z.B. Rainbow Six) und Fahrzeugsteuerung, welche die Entwickler konsequent verschlafen haben. Das bis zum Anschlag belegte Gamepad funktioniert bei Fußmärschen recht gut, bei den Vehikeln versagt die Steuerung. Die gesamte Lenkanlage jedes Fahrzeuges wurde nämlich mit Schmierseife eingebohnert. Auf gut Deutsch: alle Vehikel steuern sich schwammig und längst nicht so behände wie bei Battlefield 2 Modern Combat. Von den Helikoptern/Flugzeugen ganz zu schweigen, deren Steuerung einer Katastrophe gleichkommt und in regelmäßigen Abstürzen endet. Eine unbeschädigte Landung ist pure Glückssache.
Altertümliche Grafik
Seltsamerweise bekam die Grafik-Engine kein Update spendiert und deswegen sieht Operation Flashpoint Elite genauso aus wie die PC-Version im Jahr 2001. Insbesondere die kantigen Charakter-Modelle und vor allem die Gesichter sowie die steifen Animationen fallen störend ins Auge. Die Umgebung macht ebenfalls einen veralteten Eindruck,
schließlich sind alle Texturen niedrig aufgelöst, unscharf und die Bäume wirken arg zweidimensional. Ein kleiner Höhepunkt ist dafür die hohe Sichtweite, die jedoch zu starken Performance-Schwankungen führt.
Multiplayer-Modus
Im Multiplayer via Xbox Live! oder Direktverbindung stehen folgende Modi zur Auswahl: Deathmatch, CTF, Flag Fight, Koop-Mission, Team Mission, Sector Control oder Hold Location. Abgesehen von den launigen kooperativen Einsätzen ist den obligatorischen Spielvarianten kaum Spaß abzugewinnen, da die Karten zu groß und die Fahrzeug-Steuerung zu schlecht ist. Bis ihr eine Multiplayer-Partie gestartet oder gefunden habt, vergeht sowieso einige Zeit, da die Navigation durch das Menüsystem unnötig kompliziert ist. Selbst die Möglichkeit mit dem Szenario-Editor eigene Missionen zu basteln wirkt nur wie eine plumpe Zugabe.