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Onrush (Rennspiel) – Die Evolution des Arcade-Racers?

Onrush soll die Evolution des Arcade-Racers werden und will neben rasanten Fahrmanövern auch Elemente von beliebten Mehrspieler-Titeln wie Overwatch oder Rocket League importieren, um eine actionreiche Mischung aus Geschwindigkeit, Dauer-Gerempel und Teamwork zu realisieren. Im Test klären wir, ob die Motorstorm-Macher mit ihrem ersten Werk für Codemasters für frische Impulse auf den Rennpisten sorgen und das ungewöhnliche Konzept aufgeht.

© Codemasters / Koch Media

Kein Rennspiel im klassischen Sinn

Zunächst muss man sich drei Dinge klarmachen:

1. Onrush ist kein spiritueller Nachfolger von Motorstorm, auch wenn manche Trailer genau diese Vorstellungen geweckt haben könnten und es sich um die gleichen Entwickler handelt.  

2. Onrush fokussiert sich in erster Linie auf Online-Duelle zwischen zwei Teams und ist nichts für einsame Wölfe oder Fans einer Solo-Karriere.

3. Onrush ist kein klassisches Rennspiel, in dem man sich in gewohnter Manier Positionsduelle liefert und irgendwann hoffentlich als Erster über die Ziellinie brettert.

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Es geht bei Onrush nicht um Positionen und Rennen. Was zählt, sind Takedowns und Boost. © 4P/Screenshot

Nein, so läuft das hier nicht. Und deshalb habe ich sogar meine Probleme damit, den Titel überhaupt als Rennspiel oder gar Arcade-Racer einzuordnen. Noch viel stärker als die Burnout-Reihe weist Onrush viel mehr Gemeinsamkeiten mit einem Actionspiel auf, bei dem zwar keine typischen Waffen benutzt, sondern stattdessen die Vehikel vom Motorrad über Buggys bis hin zu schweren Trucks als solche umfunktioniert werden, wenn man sich rücksichtslos durch das Feld rempelt. Mit einem beherzten Schubser befördert man die Gegner im Idealfall in eine Mauer oder ein anderes Hindernis. Mit etwas Glück schafft man es sogar, nach einem Sprung auf dem Dach eines Widersachers zu laden und ihn mit dieser Art Arschbombe zu plätten – ein großer Spaß! Auf den zehn Pisten finden sich mehr als genug Gelegenheiten für fiese Attacken. Hin und wieder stellt man sich aber auch selbst ein Bein und springt schon mal versehentlich in einen Abgrund oder kann aufgrund des hohen Boost-Tempos einem Hindernis auch ohne Fremdeinwirkung nicht mehr rechtzeitig ausweichen. Die meiste Zeit wird man allerdings den rüden Rowdy-Einlagen zum Opfer fallen, die häufig wie aus dem Nichts kommen und gleich einen Totalschaden bescheren. Trotz vorgeschriebener Außenansicht und Feind-Indikatoren hält sich in diesem chaotischen Gewusel die Übersicht in Grenzen. Da es bis auf reflexartiges Ausweichen zudem keine großartigen Verteidigungsoptionen gibt, haben mich manche Abschüsse ratlos und auch etwas frustriert zurückgelassen. Hin und wieder kann man aber selbst nach schweren Treffern angeschlagen weiterfahren, ist aber bis zur kompletten Regeneration zeitweise anfälliger, so dass schon kleinere Folge-Berührungen einen Takedown nach sich ziehen können. Durch ein audiovisuelles Signal bekommt man diesen kritischen Zustand des eigenen Fahrzeugs umgehend vermittelt. Umgekehrt werden auch die gegnerischen Fahrzeuge mit roten Klammern markiert, sobald sie angeschlagen sind. Das geht im chaotischen Pulk zwar zeitweise etwas unter, aber immerhin bekommt man diesen Hinweis, wo es sich lohnt, noch einmal mit einem Schubser nachzutreten.  

Spezialfähigkeiten mit Teamwork-Aspekt

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Jedes Vehikel verfügt über diverse Spezialfähigkeiten. © 4P/Screenshot

Man setzt der Konkurrenz aber nicht nur mit Zusammenstößen unter Druck, sondern jedes der acht Vehikel verfügt außerdem über diverse Spezialfähigkeiten und einen individuellen, ultimativen Rush, der mit ausgiebiger Boost-Anwendung jedoch zuerst aufgeladen werden muss. Zündet man ihn, erlebt man nicht nur einen ultimativen Geschwindigkeitsrausch, sondern fährt die ganz schweren Geschütze auf, die bei jedem Modell anders aussehen: So zieht man z.B. eine Schneise turbulenter Luft hinter sich her oder platziert leuchtende Hindernisblöcke, mit denen man sich Verfolger vom Leib hält. In einem anderen Flitzer versorgt man dagegen während des ultimativen Rushs alle Teamkameraden in der Nähe mit zusätzlicher Boost-Energie oder kann sie mit einem der beiden Zweiräder sogar den Fahrern des gegnerischen Teams wieder entziehen. Allerdings sind die Voraussetzungen nicht immer ideal: Trotz des Geschwindigkeits-Schubs passiert es zwischendurch häufiger, dass man nach dem Zünden des Rushs nicht mehr rechtzeitig Anschluss an die vorausfahrende Gegnergruppe bekommt. Man sollte den Rush daher am besten aktivieren, wenn man gerade mitten im Pulk fährt oder sich Gegenspieler bereits in unmittelbarer Nähe befinden, um das volle Potenzial zu nutzen.

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Wird der Onrush gezündet, geht die Post ab! © 4P/Screenshot

Die beiden Spezialfähigkeiten stehen dagegen permanent zur Verfügung und beinhalten zum einen individuelle Methoden wie eine Fassrolle für die zusätzliche Boost-Generierung sowie automatisierte Extras, die meist dem Team zugute kommen. Dazu gehören z.B. der regelmäßige Abwurf kleiner Energie-Pakete oder ein Schutzschild, das die Vehikel aller Teamkameraden in der Nähe robuster auftreten lässt und gleichzeitig die Rammattacken der Gegner abmildert. Die verschiedenen Fähigkeiten und deren Kombinationen laden auf jeden Fall zum Experimentieren ein. Ist man dazu als eingespieltes Team unterwegs und stimmt sich hinsichtlich der Vehikel-Wahl untereinander ab, hat man einen gewaltigen Vorteil gegenüber wild zusammengewürfelten Spielern, die sich planlos als einsame Wölfe durchschlagen wollen.

  1. VincentVegas hat geschrieben: 30.03.2019 22:19
    Scorplian190 hat geschrieben: 14.08.2018 11:15 Es ist kein Rennspiel und das finde ich dumm! Jedoch finde ich es besser als JEDES andere Teamplay-Online-Spiel!
    Es ist kein Rennspiel und gerade das finde ich toll. Es ist ein Kampf-/Geschicklichkeitsspiel auf Rädern. Wie oft habe ich mir bei Rennspielen gewünscht, eine Waffe zu besitzen, um andere Spieler abschießen zu können. :-)
    Shooter finde ich mittlerweile langweilig, aber Renn-Kampf-Spiele sind genial. Man muss nicht ein Superschütze sein, um Erfolg zu haben und mit steigendem Alk-Pegel scheine ich sogar besser zu werden. :-)
    Ich spiele das Spiel auch ziemlich viel und finde es auch extrem gut. Der Nachteil steht für mich aber trotzdem, denn aufgrund der ersten Trailer damals wurden Hoffnungen auf ein Rennspiel, bzw. sogar einen inoffiziellen Motorstorm Nachfolger, gemacht.
    Aber ja, ich finde es auch hunderte male besser als jeder Shooter!
    VincentVegas hat geschrieben: 30.03.2019 22:19 Einzig die unbalancierte Auswahl der Teams macht mir das Spiel madig, denn was nutzt es, wenn ich 30mal auf Platz 1 meiner Teams bin, aber trotzdem verliere und nicht einmal sehen kann, wie ich mich bisher im Vergleich zu den anderen Spielern geschlagen habe? Dass es kein Matchmaking aufgrund der Leistungen gibt, ist auch ein großes Manko.
    Ich verstehe nicht, wieso die Entwickler das nicht bedacht haben. Wer will denn 30 Runden spielen, immer auf Platz 1 des Teams landen und jedes Mal gesagt bekommen, dass man verloren hat, weil die anderen Spieler schlecht waren, ohne etwas daran ändern zu können? Es ist doch klar, dass da Frust aufkommt. Das wäre so, als würde man ein Schach- oder Pokerturnier spielen, ständig der Beste sein und zufällig mit großteils schlechteren Spielern zusammen bewertet werden. So wird die eigene Leistung ignoriert.
    Es sind immer die anderen :roll:
    (sry, aber das ist ein typisches Klischee im Internet und entspricht meistens nicht der Wahrheit)
    Aber ansonsten:<br...

  2. Scorplian190 hat geschrieben: 14.08.2018 11:15 Es ist kein Rennspiel und das finde ich dumm! Jedoch finde ich es besser als JEDES andere Teamplay-Online-Spiel!
    Es ist kein Rennspiel und gerade das finde ich toll. Es ist ein Kampf-/Geschicklichkeitsspiel auf Rädern. Wie oft habe ich mir bei Rennspielen gewünscht, eine Waffe zu besitzen, um andere Spieler abschießen zu können. :-)
    Shooter finde ich mittlerweile langweilig, aber Renn-Kampf-Spiele sind genial. Man muss nicht ein Superschütze sein, um Erfolg zu haben und mit steigendem Alk-Pegel scheine ich sogar besser zu werden. :-)
    Einzig die unbalancierte Auswahl der Teams macht mir das Spiel madig, denn was nutzt es, wenn ich 30mal auf Platz 1 meiner Teams bin, aber trotzdem verliere und nicht einmal sehen kann, wie ich mich bisher im Vergleich zu den anderen Spielern geschlagen habe? Dass es kein Matchmaking aufgrund der Leistungen gibt, ist auch ein großes Manko.
    Ich verstehe nicht, wieso die Entwickler das nicht bedacht haben. Wer will denn 30 Runden spielen, immer auf Platz 1 des Teams landen und jedes Mal gesagt bekommen, dass man verloren hat, weil die anderen Spieler schlecht waren, ohne etwas daran ändern zu können? Es ist doch klar, dass da Frust aufkommt. Das wäre so, als würde man ein Schach- oder Pokerturnier spielen, ständig der Beste sein und zufällig mit großteils schlechteren Spielern zusammen bewertet werden. So wird die eigene Leistung ignoriert.

  3. Ich spiele jetzt ein paar Monate auf der PS4 und finde das Spiel genial, um mal die Sau rauszulassen. Aber es gibt da ein paar Dinge, die mir sauer aufstoßen:

    • Letzte Nacht war ich in ca. 30 Rennen nacheinander auf Platz 1 meiner Teams, aber weil die anderen wohl so schlecht waren, habe ich die meisten davon verloren. Das ist sehr frustrierend. Leider finde ich im Netz keine Angabe darüber, ob man Clans gründen kann.
    • Ein Matchmaking mit ähnlich starken Spielern wäre wohl sehr angebracht aufgrund des ersten Punkts. Dafür müsste aber wohl erst einmal ein Ranking eingeführt werden. Aktuell fühlt sich das Spiel jedes Mal so an, als würde man das erste Mal spielen. Vergangene Performance wird offenbar nicht gespeichert.
    • Ich finde es schade, dass man nur die Namen der Avatare sieht und nicht der Spieler. Es wäre toll, wenn man Spieler nach einem Rennen als Freund einladen könnte.
    • Ein weiterer Punkt sind die langen Wartezeiten nach Rundenende durch alle möglichen Meldungen, die man nicht überspringen kann.
    • Auch dass ich gezwungen werde, in vielen Spielen nur ein bestimmtes Fahrzeug zu benutzen, während die anderen Spieler alle mögliche anderen Fahrzeuge fahren, finde ich seltsam. Das sollte zumindest vor dem Rennen erklärt werden.
    • Dass manche Fahrzeuge wie rohe Eier zu sein scheinen, die bei kleinsten Kollisionen mit der Umgebung zerschellen, während andere einfach anstoßen und weiterfahren, finde ich komisch. Das macht ein Rennen ziemlich unbalanciert.
    Hier scheint das Design wieder einmal wichtiger gewesen zu sein als der Rest, und das Design ist auch wirklich gut.
    Gibt es eine gute Alternative zu diesem Spiel, bei dem die obigen Kritikpunkte nicht vorhanden sind?
    Viele Grüße
    Thomas (VincentGdG@PSN)

  4. adamc hat geschrieben: 13.08.2018 22:29 Onrush ist das, was dabei herauskommt, wenn man alles Schlechte von Motorstorm und Burnout kombiniert.
    Ne, eher wenn man Dinge aus Motorstorm und Burnout nimmt und dies mit Dingen aus Overwatch kreuzt.
    Mal ehrlich, die Elemente sind folgendermaßen aus den jeweiligen Spielen "vertreten":
    - Motorstorm: Fahrzeugwahl, Offroad, ähnliche Feeling (aber auf das Teamplay angepasst)
    - Burnout: Action, Takedowns
    - Overwatch: Teamplay, Online-Zwang, Klassen, Respawn mit Neuauswahl der Klasse, Superfähigkeiten
    Und das ist es halt:
    Erwartet man ein Rennspiel und weiß nix von dem "Overwatch-Anteil", dann wird man stark enttäuscht.
    Ist man sich dessen bewusst, macht es vermutlich viel Spaß.
    Jeden Negativ-Punkt den du aufgezählt hast, hat nix mit Motorstorm oder Burnout zu tun. Das kommt alles aus Spielen wie Overwatch.
    Ich hab erst ein große "Frustphase" überwinden müssen, bevor ich mich dafür begeistern konnte. Grundsätzlich hab ich es einfach mit allen anderen Online-Spielen verglichen, die ich so Spiele und für mich am Ende einfach ein Fazit ziehen können:
    Es ist kein Rennspiel und das finde ich dumm! Jedoch finde ich es besser als JEDES andere Teamplay-Online-Spiel!

  5. Dank der Möglichkeit des kostenlosen Ausprobierens am letzten Wochenende, habe ich Onrush nun zirka 10 Stunden gespielt. Ich kann nicht verstehen, was an dieser etwas besseren Technik-Demo toll sein soll. Eigentlich ist es nur nervig. Wenn man mal aggressiv werden will oder viel zu entspannt ist, kann man sich diesen chaotischen Quark geben. Allein schon diese dämlichen getanzten Statistiken nach den "Rennen" treiben mich fast zur Weißglut. Ich will zocken und mir nicht irgendwelchen Unsinn immerwieder ansehen müssen, der schon beim ersten Mal Mist war. Crash-Cam und viel zu lange Respawn-Dauer nerven ohne Ende. Quasi-Online-Zwang nervt auch ungemein, wenn man nur Single-Player spielen will.
    Onrush ist das, was dabei herauskommt, wenn man alles Schlechte von Motorstorm und Burnout kombiniert. Werde ich wohl nichteinmal dann nochmal zocken, wenn es das für lau geben würde...

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