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Okami HD (Action-Adventure) – Ultra-Meisterwerk

Das ist die Relativität von HD: Nachdem Capcom schon 2012 eine „High Definition“ von Okami für PlayStation 3 inklusive Move-Unterstützung veröffentlichte, feiert eines der besten Action-Adventure aller Zeiten jetzt in „Ultra High Definition“ aka 4K seine Premiere. Für knapp 20 Euro könnt ihr jetzt auf PC, Xbox One und PlayStation 4 in Gestalt eines Wolfes einemythologische Welt erkunden. Mehr dazu im Test!

© Clover Studio / Capcom

Ein weißer Wolf in Waffen

Im Gegensatz zu The Legend of Zelda: Twilight Princess  (Zelda) darf man nicht in menschlicher Gestalt umherstreifen – man bleibt immer ein Wolf. Damit ist Okami auf den ersten Blick weniger abwechslungsreich. Und man kann sagen, dass die Kämpfe gegen die einfachen Gegner hier nach zehn Stunden nicht mehr mit frischen Ideen auftrumpfen. Trotzdem kann man viele interessante Fähigkeiten nutzen: Neben dem Doppelsprung an Wänden, dem eleganten Ausweichen oder Supergraben auf festem Boden gehören auch Kampftalente dazu. Trainer können euch in drei Dojos gegen Bares beibringen, wie man Angriffe effektiv pariert, in Kombos zubeißt oder schnell aus der Gefahrenzone wirbelt. Auch Tränke und Schriftrollen können eure Kraft oder die Abwehrtalente kurzfristig erhöhen.

Bumerang und Schild kann ein Wolf schlecht nutzen, aber er kann sich glimmende Glyphen auf den Rücken schnallen. Die Waffen wirken zunächst exotisch, gleichen aber in ihrer Anwendung normalen Hieb- und Stichwaffen: Ein Spiegel, der das Böse bannt, eine Gebetsperlenkette mit Schnellangriffen, ein Siegel des Biests für Tintenkugelgeschosse: Friert das Bild ein,

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Das malerische Artdesign besticht durch seinen Tuschestil und tolle Farben. © 4P/Screenshot

tupft einem Feind Tintenkleckse auf den Körper und magische Projektile jagen auf ihn zu! Ihr könnt immer eine Haupt- und eine Nebenwaffe bestimmen und damit eure Kampftaktik ändern. Der Spiegel eignet sich für starke Attacken aus der Nähe, die Kette lässt euch ein Stakkato an Treffern auslösen und das Siegel verleiht euch schnelle Schüsse aus der Distanz.

Arena des Todes

Wenn ihr auf umherziehende Monster trefft, wird eine Arena mit züngelnden Grenzen um euch herum aufgebaut – niemand kann fliehen. Aber keine Bange: Es gibt keine Zufallskämpfe, ihr könnt in der Spielwelt auch einfach an Monsternvorbeihetzen. In den abgegrenzten Bereichen warten die Schergen Orochis auf euch, die in vielen Varianten auftauchen: Keine Orks, keine Goblins, sondern Flöten spielende Dämonen, trommelnde Affen, mutierte Knospen. Ihr müsst ausweichen, attackieren, ausweichen, attackieren.

Zunächst hat man das Gefühl, dass schnelles Draufhauen immer hilft. Aber hier ist je nach Feind eine andere Taktik gefragt: Manche fliegen, andere buddeln sich durch die Erde auf euch zu. Die Blütenmonster spucken z.B. rote Feuerbälle auf euch, also müsst ihr die Zeit anhalten und sie mit einem gemalten Strich zurückschleudern – erst dann fallen sie auf den Rücken, erst dann könnt ihr ihre Knospen mit einem gemalten Kreis öffnen, um die verwundbare Stelle als Wolf zu attackieren.

Und die richtige Taktik zahlt sich aus: Wenn ihr die Kämpfe besonders schnell und ohne Gegentreffer meistert, winken am Ende noch mehr Punkte. Und einen besonderen Bonus gibt es, wenn ihr den Monstern kurz vor ihrem Ableben noch den passenden Pinselstrich, den „Flora Finisher“ verpasst: Nur dann gibt’s einen blauen Dämonenzahn. Damit könnt ihr wiederum beim Händler eure Geldbörse füllen.