Die Reise zwischen den Außenposten läuft automatisch ab, nachdem man den Bahnhof/Parkplatz verlassen hat. Der Schrott, den man an der Strecke aufsammelt, wird ebenfalls automatisch in den Wagen „teleportiert“, muss aber hier von den freien Mäusen verräumt werden. Und an dieser Stelle beginnt das Zeit- und Ressourcenmanagement in Einheit mit einer Upgradeschleife einzusetzen. Denn man kann an der Werkbank den Schrott quasi verfeinern und z.B. Stahlplatten, Rohre oder Bolzen daraus machen. Diese wiederum kann man weiterverarbeiten, verkaufen oder lagern, da sie auch als Basis für viele Raumerweiterungen oder neue Zimmer dienen. Die Energie, die die Lager- bzw. Produktionsmäuse dafür verwenden, ist begrenzt und muss durch Ausruhen bzw. Schlaf regeneriert werden, wobei man gleichzeitig auch dafür sorgen muss, dass genügend Nahrungsmittel gelagert sind – hungrige Mäuse sind unproduktiv. Doch zurück zum Crafting-System. Mit neuen Upgrades für die einzelnen Räume steigt die Effektivität und man kann z.B. weitere Gegenstände herstellen, die wiederum für neue Räume, neue Missionen oder als Verkaufsware benötigt werden. Dies jedoch ist letztlich nur möglich, wenn man sich auf die Reise macht und auf dem Weg Rohstoffe bzw. Schrott einsammelt. Undsoweiter.
Jawas oder Mäuse?
Sprich: Man ist ständig in einem immerwährenden Kreislauf dabei, Rohstoffe zu sammeln, sein Fahrzeug aufzuwerten, seine Mannschaft aufzustocken, die Versorgung mit Nahrung und Treibstoff sicherzustellen, gegen die gelegentliche Bedrohung durch fiese Wüstenwesen wie Würmern á la Dune zu kämpfen uns so El Dorado schließlich immer näher zu kommen. Das funktioniert als Grundmotivation auch ordentlich. Allerdings ist der Fortschritt eher zäh. Dass man dabei im Bestfall marginal an der Grenze entlang schrammt, was man als autarkes System bezeichnen würde, in dem man so viel produziert, dass es die Benzinkosten deckt, ist im Rahmen dessen sogar positiv. So ist immerhin gewährleistet, dass die Reise ins Paradies nicht irgendwann zu einem automatischen Selbstläufer wird. Es dauert jedoch, bis man nennens- oder sehenswerten Fortschritt erzielt hat. Und bis dahin gibt es Grind und ständiges Pendeln zwischen zwei oder drei Stationen – was erzählerisch nur unzureichend motiviert wird.
Um mit einem Gefährt unterwegs zu sein, dass den Jawa’schen Sandcrawlern aus Star Wars das Wasser reichen kann, muss man einige Stunden investieren. Und über den Verlauf dieser Zeit wird man irgendwann des Loops der prinzipiell zwar entspannenden, aber auf Dauer enervierenden Musik überdrüssig. Immerhin kann man diese Stunden mobil unterstützt von einer Berührungssteuerung zumindest hinsichtlich der Benutzerführung genießen. Egal ob Zoomen der Ansicht, das Navigieren in den Menüs, die gezielte Auswahl bestimmter Mäuse, um sie z.B. als Spezialist einem bestimmten Arbeitsgebiet zuzuweisen: Alles geht per Gestensteuerung sehr intuitiv von der Hand. Alternativ kann man auch eine klassische Steuerung per Joycons nutzen, die hinsichtlich der Klickwege zwar etwas mehr Zeit in Anspruch nimmt und mitunter nicht ganz so intuitiv ist, aber unter dem Strich auch keinen Grund zur Klage gibt.
Erinnert mich jetzt doch irgendwie zu stark an Handygames wie Tiny Tower, Tiny Deathstar oder Fallout.