Nach dem Prolog, in dem man erstmals mit einem mysteriösen Ereignis konfrontiert wird, erhält man mit dem Zugriff auf eine so genannte „Sphäre“ auch eine komplette Bewegungsfreiheit und ist nicht mehr länger nur auf die Kameras beschränkt. Mit ihr schwebt man durch die Raumstation, die jeweils aus einem europäisch-amerikanischen, russischen und chinesischen Modulkomplex besteht, die alle mit der Kommandozentrale verbunden sind.
Doch nicht nur das: In Form der Sphäre verschlägt es einen manchmal auch zu Außeneinsätzen in die Schwerelosigkeit des Weltraums, wo man sich mit Hilfe der Schubdüsen auf die Suche nach dem gewünschten Missionsziel begibt. Es zu finden, ist allerdings nicht immer einfach: Schon in der Station stellt die Orientierung trotz Kartenfunktion manchmal eine Herausforderung dar, wenn man mit der Sphäre unterwegs ist. Immerhin kann man sich hier mit der optionalen Einblendung von Wegpunkten helfen. Die gibt es im Weltall nicht. Da erweist sich selbst die Suche nach einer Astronautin, die irgendwo da draußen an der Station hängen soll, wie eine Suche nach der Nadel im Heuhaufen. Noch schlimmer sind dagegen die vereinzelten Momente, in denen man einfach keine Ahnung hat, wo man sich als nächstes hinbegeben und was man überhaupt tun soll. Zwar liefert das „Quest-Log“ in der Regel gute Hinweise, wie und wo es weitergeht, aber manchmal fühlt man sich in der Ahnungslosigkeit verloren und hätte sich eine bessere Kommunikation zwischen Spiel und Spieler gewünscht. In diesen seltenen Momenten kommt Frust auf, gepaart mit einer zunehmenden Langeweile, weil sich viele der Aufgaben irgendwann wiederholen und man in einen gewissen Trott gerät. Dank unerwarteter Ereignisse und neuer Mechaniken, die man erst über den Speicherkern aktivieren muss, bleibt man trotzdem am Ball.
Mysteriöse Geschichte
Die Geschichte trägt zumindest in den ersten Stunden ebenfalls ihren Teil dazu bei, dass man sich trotz redundanter Aufgaben gar nicht mehr ausloggen möchte. Wie bereits erwähnt, gibt es in der Handlung nicht nur Probleme aus dem Astronauten-Alltag, sondern auch eine übernatürliche Komponente, die man genauso entschlüsseln möchte wie die anderen Rätsel. Vor allem stellt sich immer wieder die Frage, welche Rolle eigentlich SAM dabei spielt. Gegen Ende hat mich die
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zunehmend wirre Story allerdings verloren und das Finale ist nach der Spielzeit von etwa sieben bis acht Stunden mindestens diskussionswürdig.
Atmosphärisch hat mich Observation dagegen von Anfang bis Ende überzeugt. Das Gefühl, sich auf einer einsamen Raumstation im kalten Weltall zu befinden, wird hervorragend eingefangen. Dazu tragen nicht nur die Aufmachung der einzelnen Module und die Außeneinsätze bei. Auch die Soundkulisse bildet das Sci-Fi-Ambiente mit seinen Klangteppichen und Effekten überzeugend ab, bietet aber leider nur eine Abmischung im Stereo-Ton und damit keinen Raumklang. Angetan bin ich auch von der Inszenierung: Wenn Emma panisch durch die Schwerelosigkeit an den Kameras vorbei schwebt oder dramatische Ereignisse eintreten, fiebert man automatisch mit, was für mich erneut belegt, wie gut die Entwickler die Beziehung zwischen Mensch und KI hier realisiert haben.