Fazit
Ich liebe die gute alte Twilight Zone. Und in Obduction fühle ich mich wie in meiner eigenen Folge, in der ein amerikanisches Wüstenkaff der 50er-Jahre inklusive Tankstelle scheinbar auf einen außerirdischen Planeten kopiert wurde. Während man in Egosicht die verwinkelte Landschaft erkundet, entsteht eine angenehm surreale Atmosphäre des Unwirklichen. Obduction ist aufgrund fehlender Hilfen und Hotspots vor allem für Veteranen ein empfehlenswertes Adventure, das an die Tradition von Myst anknüpft und diese nicht nur erzählerisch moderner interpretiert. Die Stärken aktueller Storytelling-Abenteuer treffen auf klassische Tugenden und moderne Technik. Man erkundet eine offene Spielwelt mit ansehnlicher Kulisse und experimentiert mit Maschinen, Konstrukten, Lasern, Schaltern & Co. Allerdings hat die Freiheit ihren Preis in Form von statischen Beschränkungen in der Bewegung, nur willkürlich anmutenden Interaktionen mit Gegenständen und vor allem weiten Wegen und einigem Leerlauf, weil man manchmal einfach nicht weiß, wo man weitermachen soll. Es gibt keine Rätseldichte à la The Witness oder The Talos Principle. Aber weil der Anspruch und die Dimension der Rätsel bis zum Finale zunehmen und man ähnlich wie in Everybody’s Gone to the Rapture einfach wissen will, was zur Hölle mit diesem Ort und seinen Bewohnern passiert ist, wird man über zwölf bis fünfzehn Stunden von diesem Myst 2.0 richtig gut unterhalten.[Wir liefern die Wertung für Oculus Rift nach. Anm.d.Red.]
Wertung
Obduction knüpft an die Tradition von Myst an und interpretiert diese nicht nur erzählerisch moderner. Die Stärken aktueller Storytelling-Abenteuer treffen auf klassische Tugenden und moderne Technik.