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Nights of Azure (Rollenspiel) – Zwei Mädels retten die Welt

Mit Nights of Azure laden die Atelier-Macher in eine Welt am Abgrund, deren Schicksal von den Entscheidungen zweier Frauen abhängt, die mehr als nur ein gemeinsamer Auftrag verbindet. Was das Action-Rollenspiel von Koei Tecmo und Gust sonst noch zu bieten hat, verrät der Test.

© Gust / Koei Tecmo / Koch Media

Hohe Flexibilität

Durch die Auswahl von Talenten und das Vergeben von Fetischen kann man ihre Entwicklung sogar beeinflussen. Zudem kann man jedem von ihnen einen beliebigen Ausrüstungsgegenstand zuteilen, der Einfluss auf Statuswerte, Resistenzen oder Sonderfähigkeiten haben kann. Arnice selbst kann sogar bis zu vier solcher Gegenstände anlegen, die auch durchaus riskante Wirkungen mit sich bringen können.

Später lernt sie zudem zwischen verschiedenen Waffen zu wechseln und von ihren Begleitern abhängige Verwandlungen zu vollziehen. Gekämpft wird in typischer Action-Rollenspiel-Manier, wobei die Gegner meist in Etappen aus dem Nichts auftauchen. Kampfpflicht besteht aber nur selten. Arnices Angriffs- und Kombo-Repertoire ist zwar überschaubar, punktet aber mit flexiblen Waffen- und Begleiterwechseln.

Mädchen für alles

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Die Hege und Pflege der sehr flexibel einsetzbaren KI-Begleiter weiß zu gefallen. © 4P/Screenshot

Liliysse nimmt hingegen nicht an Kampfhandlungen teil und kann auch weder ausgerüstet, noch trainiert werden. Stattdessen hilft sie lieber bei Arbeiten im Hotel aus, das als eine Art Hauptquartier fungiert. Hier können Einkäufe getätigt, Gespräche geführt, Quests angenommen, Aktivitäten geplant, Spielstände gesichert sowie eine Reihe immer anspruchsvollerer Trainingskämpfe absolviert werden.

Wer will, kann sogar Handelsschiffe in alle Ecken der Welt entsenden, um zusätzliche Ausrüstungsgegenstände und mehr zu ergattern. Sich automatisch füllende Datenbanken und Leitfäden verschaffen stets eine praktische Übersicht. Das Leveldesign der einzelnen Schauplätze ist meist sehr kompakt, die Kulissen wenig spektakulär. Interaktionsmöglichkeiten mit der Umgebung halten sich in Grenzen.

Hässliches Entlein

Auch sonst kocht das optisch stark an Gusts Atelier-Spiele erinnernde Nights of Azure technisch eher auf Sparflamme. Lediglich die liebevoll ausgearbeiteten Hauptfiguren können sich sehen lassen.

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Technisch macht die Dämonenhatz trotz fulminanter Attacken und Verwandlungen nicht viel her. © 4P/Screenshot

Deren körperlichen Reize hätte man jedoch auch weniger plakativ zur Schau stellen können. Akustisch wir die freundschaftliche Zerreißprobe hingegen mit gefühlvollen Klavierpassagen meist stimmungsvoll unterlegt.

Bei der Lokalisierung hat man sich wiederum nicht mit Ruhm bekleckert. Sprachausgabe gibt’s nur auf Japanisch, Untertitel nur auf Englisch. Neben mysteriösen Briefen, Träumen und Telefonaten lassen freispielbare Tagebucheinträge auch in die Vergangenheit der beiden Protagonistinnen blicken, während der New-Game-Plus-Modus mit zusätzlichen Inhalten und Änderungen überrascht.