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NHL 07 (Sport) – NHL 07

Während Xbox 360-Besitzer die NHL der nächsten Generation erleben, sitzen Eishockey-Fans mit PS2 und PC scheinbar auf dem Trockenen: Evolution statt Revolution heißt hier die Devise, denn EA schraubt nur behutsam an seinem Auftritt. One-Timer-Orgien fallen weg, gepasst wird mit dem rechten Stick – doch damit erschöpft sich der Feinschliff fast schon. Reichen die Änderungen, damit EA noch einmal so begeistern kann wie letztes Jahr?

© EA Sports / Electronic Arts

Stillstand auf hohem Niveau

Ohne Meckerei kann ich auf PS2 hingegen den Stillstand in Sachen Präsentation verkraften, denn optisch und akustisch fühlt sich NHL gewohnt dicht an. Das Publikum feuert sein Team an und pfeift den Gegner aus, die Kommentare von Jim Hughson und Craig Simpson überzeichnen das Geschehen souverän mit dem Arcade-Pinsel

Den hat er gehalten: Besonders One-Timer versenkt ihr anno 2006 nur noch selten.

und die Athleten bewegen sich so glaubwürdig, wie es auf PS2 nur möglich ist. Schon zuletzt hatte EA nur Feintuning betrieben und auch diesmal machen neue Hintergründe und Ladebildschirme den Großteil des Fortschritts aus. Eine Hand voll Kameraperspektiven wurden für die Wiederholungen überarbeitet, doch der Unterschied ist kaum wahrnehmbar. Ein ständiges, wenn auch schwaches Ruckeln weist zudem darauf hin, dass die Konsole am Ende ihrer Laufbahn steht. Als größte Neuerung erhalten in diesem Jahr nicht nur Starspieler ein anderes Symbol als weniger starke Athleten; jeder Profi bekommt eine weitere Markierung, die seine besondere Stärke kennzeichnet. Somit wisst ihr stets, ob ihr einen guten Verteidiger steuert oder mit einem sicheren Schützen übers Eis skatet. Das fördert noch einmal euer taktisches Kalkül: Soll der Spielemacher den Angriff  abschließen oder passt ihr vorher lieber auf einen Scharfschützen? Einen großen Unterschied werdet ihr nicht feststellen, doch wer sich konsequent darauf einstellt, spürt einen leichten Vorteil.

Die Darstellung auf dem PC gleicht der auf PS2 wie ein Ei dem anderen, ist allerdings flüssig und hinterlässt einen zwiespältigen Eindruck: Klar ist das Geschehen in hoher Auflösung um Längen schöner als auf der Spielekiste, aber ein moderner Rechner könnte Next-Gen-Optik packen! Im Vergleich zum runderneuerten 360-Auftritt wirkt das Geschehen deshalb veraltet. Am meisten fehlen mir die coolen Nahaufnahmen der Next-Gen-Profis. Abgesehen davon ist es mir ein Rätsel, weshalb die Menüs nicht von der möglichen besseren Auflösung profitieren: Für Windows-Nutzer ist es ein Unding, in einer viel zu kleinen Tabelle ständig nach links und rechts scrollen zu müssen. Das macht das Verwalten von Team und Spielern im Dynasty Mode nämlich zum Krampf.

Dynastie – und darüber hinaus?

Auch sonst hat EA nicht am Herzstück seiner Simulation operiert. Nach wie vor entscheidet ihr euch für einen Manager, der die schnelle

Entwicklung des Teams fördert und Niederlagen dafür härter bestraft oder einen GM (General Manager), unter dem die Mannschaft vom Start weg stark auftritt, sich aber

Die Torhüter wirken nach Abprallern zwar künstlich geschwächt und lassen Eigentore zu, insgesamt entstehen aber viele nachvollziehbare Tore.

weniger flott verbessern kann. Upgrades für euer Team müsst ihr übrigens nicht mehr erkaufen, stattdessen werden die Verbesserungen der Werte dann möglich, wenn der Eigentümer mit eurer Leistung zufrieden ist. Das ändert zwar nichts daran, dass ihr bei Erfolg die Werte steigern könnt, gefällt mir aber besser als das nicht nachvollziehbare Supermarktprinzip.

Weiterhin kümmert ihr euch um die Verpflichtung neuer bzw. die Entlassung schwacher Profis, gebt Richtlinien fürs Training vor, versetzt erstmals Spieler zum Aufbautraining in die Minor League (ein sinnvoller Zusatz für NHL-Kenner) und lasst die kommenden Partien entweder simulieren oder tretet selbst auf dem Eis an. Fans des deutschen Eishockeys dürfen außerdem in der DEL aktiv werden, denn die ist zusammen mit Finlands SM-Liiga und Tschechiens Tipsort Extraliga endlich auch im Dynasty Mode vertreten. Abgesehen von den bekannten Weltturnieren, selbst erstellter Saisons sowie dem Free for All, wo bis zu vier Spieler auf das gleiche Tor schießen, erwartet NHL-Athleten in diesem Jahr auch ein separater Shootout. Gegen die Flut an Minispielen aus dem Hause 2K Sports kann das bisschen Abwechslung allerdings nicht anstinken. Im Gegenzug lässt euch NHL wie gehabt eigene Athleten und ganze Teams mit seinem umfangreichen Editor erstellen. Allerdings hält EA es nach wie vor für überflüssig, interessierten Neulingen die Grundlagen des Eishockeys zu erklären; die Anleitung befasst sich wie üblich nur mit der Steuerung – ein dicker Minuspunkt.

        

  1. Ich habe mir jetzt ab WE die XBox 360 Version von NHL 07 gekauft. Nach den ersten Spielen kann ich sagen das mir das Spiel gefällt.
    Aber sagt mal Leute warum ist die Menüsprache denn auf englisch? Habe auch noch nichts gefunden wo man das umstellen kann. Was hat sich EA denn dabei gedacht?

  2. Zu leicht ist es mit Sicherheit nicht. Zu passiv für meinen Geschmack auch nicht. Sie geht vielleicht nicht allzu stark in Zweikämpfe, beherrscht aber Poke-Checks und das Abfangen von Pässen sehr gut.
    Ben

  3. Auch hier (wie auch zu FIFA 07) wollte ich fragen: Ist das SPiel tatsächlich zu leicht? Die GameStar sagt das nämlich, dass die Verteidigung viel zu passiv sein, auch im höchsten Schwierigkeitsgrad.

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