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Nex Machina (Arcade-Action) – Vorsicht, Voxelgewitter!

Welches Spiel konnte 2013 den ersten Award auf der PlayStation 4 einheimsen? Richtig: Resogun! Das kleine Arcade-Spiel von Housemarque überraschte als großes Highlight für Sonys neue Konsole. Jetzt haben die finnischen Voxelfeuerwerker einen Nachfolger im Geiste namens Nex Machina veröffentlicht, der übrigens zusammen mit Eugene Jarvis (Defender, Robotron) konzipiert wurde. Ob der Twinstick-Shooter für knapp 20 Euro begeistern kann, verraten wir im Test.

© Housemarque / Eugene Jarvis / Housemarque

Resogun lässt grüßen

Wenn man sich in den Arenen austobt, ist die DNA von Resogun sofort spürbar: Man kann in jedem Abschnitt eine bestimmte Anzahl grün markierter Menschen retten, die sich manchmal schon in den Fängen der Aliens befinden – ein Richtungsstrahl zeigt an, wo sie sich befinden und wie es ihnen geht. Zwar scheint es sehr riskant in diesem Explosionsgewitter auch noch Flüchtende zu sichern, aber genau das fördert offensives Spielen, in dem man das Sprinten clever einsetzen muss. Selbst so genannte Menschen-Kombos sind möglich, wenn man sich ratzfatz um sie kümmert.

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Man muss sich clever bewegen und vor allem den Sprint einsetzen, um z.B. die rosa Barrieren unbeschadet zu überwinden. © 4P/Screenshot

Und hier sind wir bei der zweiten Ähnlichkeit zu Resogun, das Housemarque übrigens weder in einem Tutorial noch in der Steuerung erklärt (hier unser Einsteiger-Guide): Das Sprinten lässt sich sowohl defensiv als auch offensiv einsetzen. Wer z.B. an rosa Lasern oder Barrieren vorbei kommen will, kann das nicht durch das einfache Bewegen, sondern muss sprinten, weil er nur dann für kurze Zeit nicht getroffen wird – aber das kann man nicht endlos. Außerdem kann man so quasi schnell in Aliens „hinein grätschen“, um einen Menschen aus ihren Klauen zu retten. Cool ist übrigens die Sekundärwaffe der Sprintbombe: Dann explodiert die Umgebung nach einem Sprint.

Vom Schwert bis zur intelligenten Bombe


Man kann auch ein Schwert finden, mit dem man auch aus nächster Nähe zuschlagen kann. Hinzu kommen mächtige Laser oder Raketen, intelligente Bomben sowie temporäre Schutzschilde als Sekundärwaffen – all das lässt sich

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Housemarque wollte das Arcade-Erlebnis aus Spielhallen auf den Bildschirm bringen – und das ist ihnen sehr gut gelungen. © 4P/Screenshot

auch in den obligatorischen Bosskämpfen am Ende einer Welt einsetzen. Schade ist allerdings, dass man nicht aktiv zwischen mehreren Waffen wechseln kann, sondern dass man nur jeweils eine zur Verfügung hat. Immerhin hat man im Gelände die Wahl, wenn man nur lange genug vor dem Power-up wartet, denn es wechselt durch.

Das richtige Timing aus Sprint sowie Sekundärwaffe steht im Vordergrund der Herausforderung, für deren Komplettierung mit möglichst hoher Punktzahl man den Level kennen muss. Einen Vorgeschmack zum Üben und Einstudieren bekommt man im Arcade-Modus mit endlosen Continues und recht langsamen und wenigen Feinden auf der Stufe „Neuling“, danach geht es auf „Erfahren“ mit 99 Continues schon knackiger zur Sache, bevor man auf „Veteran“ nur noch zehn Continues und sehr schnelle sowie deutlich mehr Gegner hat, die einen regelrecht überrennen. Vor der höchsten Stufe „Meister“ ist man erstmal sicher – die muss man freischalten.

All Humans saved!

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Die Gegner sind vielfältig – von statischen Geschützen über Kolonnen in Formation bis hin zu wilden Feuerkreiseln. © 4P/Screenshot

Richtig Laune macht Nex Machina auch im lokalen Koop für zwei Spieler. Dann entstehen klassische Szenen wie diese: „Hol du ihn, ich hab ihn sicher. Ich bin links, du gehst rechts lang. Okay, ich aktiviere den Boost und boooom! Mist, da wollte ich wohl zu viel – jetzt musst du durchhalten.“ Stirbt der Partner, muss man das aktuelle Level alleine meistern. Schön ist, wie sanft die Kamera herauszoomt, so dass man auch weit entfernt in Aktion sein kann. Schade ist, dass die Übersicht trotzdem schnell flöten gehen kann – vielleicht hätte man die Farben der Figuren markanter gestalten sollen.

Abseits des Arcade- und leider nur offline verfügbaren Koop-Modus gibt es allerdings nicht all zu viel Variation, was die Art der Herausforderung angeht, sondern lediglich zwei recht ähnliche Spielmodi: In „Arena“ kann man in bis zu sechs Abschnitten um Bronze, Silber oder Gold kämpfen, wobei sich lediglich Feinde, Menschen & Co in Anzahl oder Auftreten ändern; in „Einzelne Welten“ geht es in denselben Kulissen nochmal um den Highscore. Das Freischalten von Icons, Farben oder Ausrüstung für den eigenen Avatar über interne Münzwährung ist nicht besonders spannend. Aber natürlich bleibt in allen Modi noch der Ehrgeiz der Platziertung: Es gibt internationale Ranglisten, die ihr auch nach Freunden filtern könnt.