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New Super Luigi U (Plattformer) – New Super Luigi U

Nintendo recycelt fröhlich weiter: Nach vier (immerhin sehr gelungenen) Neuinterpretationen von Marios NES-Klassiker bekommt der aktuelle Teil jetzt ein Add-On. New Super Luigi U stattet die Oberwelten von New Super Mario Bros U mit neuen Levels aus, durch welche diesmal Marios Bruder hüpft. Im eShop ist das Update bereits für 19,99 Euro erhältlich. Eine eigenständige Disk-Version erscheint am 26. Juli für 39,99 Euro im Handel: Sie benötigt New Super Mario Bros nicht, enthält aber lediglich Luigis neue Levels.

© Nintendo / Nintendo

Super Meat Brother?

[GUI_PLAYER(ID=106437,width=475,text=Luigi springt durch 82 neue Levels in der Welt von New Super Mario Bros U.,align=left)]„Verdammte Axt!“, „Diese ver… schwingenden Plattformen!“ „Nun rutsch doch nicht so bescheuert, Luigi!“: Die Miiverse-Kommentare auf der Weltkarte von New Super Luigi U sprechen eine eindeutige Sprache. Auch ich musste mir schon mehrmals den angestauten Frust von der Seele schreiben. Zum Beispiel wenn Luigi zum fünften Mal kurz vor Schluss des Countdowns von einer schaukelnden Plattform ins Verderben schlidderte – obwohl ich eine gefühlte Ewigkeit gegensteuerte.

Um die Fans nicht zu langweilen, hat Nintendo das Original gründlich umgekrempelt. New Super Luigi U ist deutlich knackiger geraten als Marios Abenteuer – einerseits durch die trägere Steuerung, andererseits durch ein strenges Zeitlimit von nur 100 Sekunden pro Level. Im Gegenzug sind die Abschnitte kürzer. In ihnen tummeln sich massenhaft Hammer-Bros, fleischfressende Pflanzen und andere Wesen, die dem grünen Latzhosenträgers das Leben schwer machen. Checkpoint-Flaggen wurden gestrichen, nach einem Lebensverlust geht es zurück an den Start des Levels. Auch die Stern-Münzen lassen sich noch schwerer erreichen, manche von ihnen verschwinden z.B. schnell hinter beweglichen Wänden.

Mamma Mia!


Der strenge Countdown macht einige Levels ganz schön knackig: Hier verschwinden z.B. die seitlichen Plattformen in den Wänden.
Der strenge Countdown macht einige Levels ganz schön knackig: Hier verschwinden z.B. die seitlichen Plattformen in den Wänden. © 4P/Screenshot

So happig wie in Super Meat Boy oder Spelunky wird es zwar bei weitem nicht, trotzdem richtet sich Luigis Add-on an Hardcore-Hüpfer. Nintendo hat praktisch ein modernes Gegenstück zum bockschweren japanischen „Super Mario Bros. 2“ erschaffen, welches im Westen erst später unter dem Titel „Lost Levels“ veröffentlicht wurde.

Vor allem in den sandigen Wüstentempeln wird der Unterschied zu Mario deutlich: Sobald Luigi erst einmal in Fahrt kommt, ist er nicht so schnell zu bremsen. Wenn ich nicht über die schwingenden Plattformen hinaus rutschen will, muss ich deutlich früher gegensteuern, nicht so nah am Rand landen oder mit weniger Schwung abspringen. Bin ich doch in die Tiefe geschliddert, helfen mir seine Stärken aus der Patsche: Oft stoße ich mich in letzter Sekunde mit einem Wandsprung in Sicherheit – Luigi kann schließlich deutlich höher hüpfen als Mario. Oder ich ignoriere die gefährlich pendelnde Plattform einfach und springe mit Schmackes über den kompletten Abgrund. Das hätte Mario nie im Leben geschafft!