Lockmittel
Bei all dem Foto-Kram sollte ich nicht vergessen, was während der Touren noch zusätzlich möglich ist – aber natürlich dient das Gros dieser Aktionen letztlich auch nur dem Knipsen besserer Bilder: Per Scan-Funktion kann man manches Monster zu bestimmten Aktionen verleiten, aber auch ein paar wenige, interaktive Punkte abarbeiten – mal erfährt man etwas über eine Frucht, mal deutet etwas darauf hin, dass an einer Stelle vielleicht ein heimliches Pokémon auftauchen könnte; hin und wieder entdeckt man so auch eine Blume oder eine Ruine. Mit einem geworfenen Apfel oder dem Abspielen einer Melodie löst man ebenfalls bestimmte Aktionen bei den Pokémon aus – das ist inbesondere dann wichtig, wenn man auch die oben erwähnten, vier verschiedenen Zustände jedes Monsters ablichten will.
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Und dann gibt es noch die Lumina-Kugeln, mit denen man die Kreaturen kitschig leuchten lassen kann und die in New Pokémon Snap an manchen Stellen eine wichtige Rolle einnehmen: Denn nur durch das Werfen dieser Leuchtkugeln kann man besondere, legendäre Pokémon zum Strahlen bringen und damit spezielle Fotowünsche des Professors erfüllen.
Bis man jedoch dahin gelangt, ist es ein gar nicht so kurzer Weg: Ärgert man sich anfangs noch über den sehr zähen Fortschritt (Strecke 1 absolvieren, Strecke 1 wiederholen, dann Strecke 1 bei Nacht…) gibt es schon bald immer mehr Kurse und Kursvarianten, kleinere Abzweigungen auf den Strecken und eben über 200 Monster, die einen locker 15 bis 20 Stunden bei der Stange halten. Zudem steigt nach allen Touren das spezifische Erfahrungslevel auf einer bestimmten Strecke – das klingt umständlich, bedeutet aber einfach nur, dass man auf einer Tour, die man schon mehrfach absolviert hat, doch noch etwas Neues erspäht, weil sich die Pokémon dezent anders verhalten, sobald das XP-Level auf dieser Strecke höher ist.
Sehr wenig Spaß hatte ich übrigens mit den Aufträgen: Weil sie nur im Hauptmenü, nicht aber während der Touren einsehbar sind, verspürte ich kaum Lust, diese optionalen Foto-Wünsche zu erfüllen.
Und die liebe Technik?
![[GUI_STATICIMAGE(setid=90893,id=92640666)] [GUI_STATICIMAGE(setid=90893,id=92640666)]](https://dev.4p.de/wp-content/uploads/sites/13/2024/04/92640666-vollbild.jpg)
Die Grafik des bei Namco-Bandai entwickelten Titels ist für ein Switchspiel ansprechend bis adrett, die Monsterchen sind sauber modelliert – allerdings gibt es auch reichlich triste Hintergründe und grob gebaute Level-Areale. Mit den besten Nintendo-Titeln für die Switch kann es New Pokémon Snap jedenfalls nicht aufnehmen! Wenig überraschend läuft das Spiel sauber und flüssig, was angesichts der Bewegung auf Schienen aber keine große Leistung darstellt. Enttäuschend fällt die tranige Geschichte mit ihren platten Dialogen aus – hier hätte ich mir doch etwas mehr Abenteuer und Spannung gewünscht. Die optionale Bewegungssteuerung zur Feinjustierung des Kamera-Bildausschnitts finde ich gerade im Handheld-Modus sehr angenehm, ein Muss ist sie aber nicht.