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Need for Speed: Hot Pursuit (Rennspiel) – Need for Speed: Hot Pursuit

„Können die nicht einfach mal wieder sowas machen wie früher?“ „Ich würde mich auf ein Remake von Hot Pursuit freuen“ – das waren die Kommentare, die man zunehmend in den Foren zum Thema Need for Speed lesen konnte. EA hat zugehört: Mit Hot Pursuit geht man zu den Wurzeln der Serie zurück und feiert dank Criterion Games ein motorisiertes Arcade-Comeback mit wilden Verfolgungsjagden, traumhaften Boliden und vielen Pferdestärken…

© Criterion Games / Exient (Wii) / Electronic Arts

Traumwagen

Bei der Fahrzeugauswahl gibt man sich keine Blöße: In fünf Fahrzeugklassen von Sportwagen über Exoten bis hin zu Hyper-Rennmaschinen röhren u.a. die Motoren von Luxus-Boliden wie dem Lamborghini Gallardo (auch als Spyder), Mercedes SL 65 AMG oder dem Audi R8 aus den Boxen. Doch auch „kleinere“ Sportwagen wie der Mazda RX-8 oder Muscle-Cars vom Schlag eines Ford Shelby GT500 finden sich im Sortiment. Auf eine Ferrari-Lizenz muss man zwar verzichten, doch finden sich mit Flitzern wie dem 911 GT3 RS oder der Konzeptstudie 918 Spyder einige PS-Juwelen aus dem Hause Porsche in der Fahrzeugliste, die erfreulich viele aktuelle Modelle zu bieten hat. Zusätzlich bekommt man massig

Selbst die Cops greifen auf eine Auswahl an Traumwagen zurück.

Hintergrundinfos zu den jeweiligen Boliden – und das sowohl in gesprochener als auch geschriebener Form. Eine Cockpitansicht sucht man neben jeweils einer Außen-, Motorhauben- und Stoßstangenansicht aber leider vergeblich.

Purer Fahrspaß

Die Steuerung fällt dabei so aus, wie man es von einem reinrassigen Arcade-Racer erwartet, denn selbst leistungsfähige Boliden – allen voran Bugatti Veyron – liegen trotz der leicht schwammigen Lenkung selbst auf nassem Asphalt wie ein Brett auf der Straße und versprühen vor allem bei den kontrollierten Drifts Freude am Fahren. Zusätzliche Hilfen wie ABS oder eine Traktionskontrolle sind bei einem dermaßen gutmütigen Verhalten der Boliden überflüssig – eine optionale manuelle Schaltung hätte man aber ruhig anbieten können. Wenn es darum geht, im letzten Moment Hindernissen wie dem Gegenverkehr auszuweichen, dürften die Fahrzeuge aber ruhig etwas schneller reagieren. So kommt es oft zu Kollisionen, die zwar mit vielen umher fliegenden Teilen prächtig inszeniert werden, aber viel Zeit kosten. Dabei ist gerade das Rasen im Gegenverkehr der Schlüssel zum Erfolg, denn nur mit riskanten Manövern, Beinahe-Unfällen und Drifts lädt man die Nitro-Anzeige auf. Alternativ schrottet man einen Polizeiwagen oder stellt als Cop einen Flüchtigen, denn in diesem Fall bekommt man auf einen Schlag die volle Lachgas-Power.

Ein Rennspiel – egal ob Simulation oder Arcade – spielt man vorzugsweise mit einem Lenkrad. Wer auf der 360 mit dem Force Feedback Wheel an den Start gehen möchte, wird allerdings enttäuscht: Es finden sich keine Feineinstellungen in den Optionen, das Force Feedback ist ziemlich schwach und das Driften geht mit einem Controller wesentlich leichter von der Hand. PC- und PS3-Besitzer brauchen sich diesbezüglich keine Sorgen zu machen,

Besitzer der limitierten Edition bekommen ein paar Bonusfahrzeuge.

denn hier werden Wheels erst gar nicht unterstützt – eine Frechheit! Aber das ist nur ein weiteres Indiz dafür, dass man bei Criterion in dieser Hinsicht nicht viel Aufwand betreiben wollte.

Soziales Netzwerk

Mehr Aufmerksamkeit richtete man auf das neue Autolog-System: Dabei handelt es sich quasi um ein soziales Netzwerk, das ins Spiel integriert wurde. Die Wall ist dabei das Gegenstück zur Facebook-Pinnwand, denn hier postet man seine Bestleistungen, kommentiert Einträge oder lädt Bilder hoch, die man mit dem gelungenen Foto-Editor erstellen und mit Effekten wie Tiefenschärfe, Verschlusszeit etc. verschönern kann. Videos spielen dagegen leider keine Rolle, da auf Replays komplett verzichtet wird. Unter dem Menüpunkt NFS-News gibt es Neuigkeiten rund um die Welt von Need for Speed von EA und Criterion persönlich – immer noch besser als der Shift 2-Trailer, der einem beim ersten Start des Spiels aufgedrängt wird und sich nicht abbrechen lässt. Der interessanteste Punkt sind jedoch die Autolog-Empfehlungen, die ständig aktualisiert werden und die eigenen Leistungen mit denen seiner Freunde vergleicht. Schlägt ein Bekannter z.B. meine Bestzeit und postet seinen Erfolg auch noch gleich auf der Wall, verweist Autolog umgehend auf das jeweilige Event und stachelt mich damit an, sofort zurückzuschlagen. Im Prinzip handelt es sich hierbei um ein automatisiertes Herausforderungssystem, das dem von Blur gleicht – und es ist unglaublich motivierend. Selbst wenn man eigentlich nicht viel auf Bestenlisten gibt, wird man hier durch die ständige Präsenz der Vergleiche regelrecht angefixt, sich immer wieder auf den nervenaufreibenden Schlagabtausch einzulassen – Suchtgefahr!