Beim Pick&Roll hat man ebenfalls kreative Fortschritte gemacht: In NBA Live gefällt mir, dass der Ball führende Spieler über einen Knopfdruck den nächsten im Blickfeld dazu animiert, einen Block zu stellen (schön ist, dass hier im Zweifelsfall automatisch der effizientere, also körperlich stabilere Mitspieler wie etwa der Center kommt) – danach hat man noch die Wahl per Schultertaste, ob dieser Blocksteller einen Roll oder Fade ausführt, um sich z.B. mit einer schnellen Drehung als Passempfänger anzubieten. Sehr gut ist auch, dass man diese Blocks nicht inflationär setzen kann, sonst zieht man Fouls auf sich.
All das funktioniert gut und unterstreicht den Weg zur Simulation, aber NBA Live hat in der Spielmechanik auch seine Schwächen. Zum einen kann das wichtige Aufposten nicht an die Fülle der Bewegungen und Möglichkeiten anknüpfen, die die Konkurrenz bietet. Gerade wenn man mit seinen Centern und Power Forwards aktiv in der Zone ist und elegante Körbe aus dem Körperkontakt heraus meistern will, wird man hier zu sehr auf einfache Würfe beschränkt ; außerdem wirkt sich die Statur beim Schieben und Drücken nicht so deutlich aus wie in NBA 2K10.
Ärgerlich ist bei allem Lob der intuitiven Pässe auch, dass sich die Empfänger viel zu oft selbst ins Aus stellen. Man passt an die Seitenlinie und dann sind sie schon oder gehen noch einen Schritt zurück – Pfiff, Turnover, Frust. Das passiert leider etwas zu häufig, vor allem wenn man das Icon-Passing nutzt. Auch die Off-the-ball-Kontrolle hat noch ihre Tücken: Das
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kurzfristige Steuern eines Spielers ohne Ball führt nicht immer ohne Knopfdruckhektik zum gewünschten Erfolg – also zum Passempfang. Und letztlich wirken die Korbleger trotz der besseren Defensivmanöver noch zu künstlich.
Keine Karriere in Sicht
Auch hinsichtlich des Umfangs kann man sich nicht mit NBA 2K10 messen: Da fehlt vor allem eine Karriere. Es gibt also keinen motivierenden Spielmodus wie etwa „Be A Pro“ für Solisten, lediglich Standardmodi wie Play-Offs, Saisons, die offizielle FIBA Weltmeisterschaft oder die Dynasty, in der man als Trainer und Manager inklusive Transfers, Trainingslager und Verletzungen aktiv ist. Dass man die Liga jetzt dynamisch nennt, weil die Daten und Spielerfähigkeiten ähnlich wie in FIFA 10 mit der aktuellen NBA synchronisiert werden (DNS-Feature; ein Gratis-Code für die aktuelle Saison liegt bei), so dass man mit seinem Team auch Begegnungen unter realistischen Voraussetzungen nachspielen kann, ist da nur ein schwacher Trost. Denn auch spezielle Übungsspiele, in denen man seine Skills hinsichtlich der Dribblings oder des Aufpostens verfeinern kann, sucht man vergeblich.
Dafür kann man online ebenso auf Matches mit bis zu zehn Freunden sowie auf einen soliden Netzcode bauen, der unterm Strich sogar einen Tick flüssigere Spiele erlaubt als in NBA 2K10 – hier gehen kleine Aktionen wie Pumpfakes nicht so schnell im Lag unter.