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NBA 2K8 (Sport) – NBA 2K8

Letztes Jahr begeisterte NBA 2K7 in jeder Hinsicht: Kein anderes Basketballspiel konnte das Flair des athletischen Sports so gut einfangen. Kann man diese Qualität noch toppen? Kann man noch eins draufsetzen? Wir waren sehr gespannt auf den Auftritt der durchgestylten Korbjagd aus dem Hause Visual Concepts, nachdem Electronic Arts mit NBA Live 08 nur auf befriedigendem Niveau unterhalten konnte.

© Visual Concepts / 2K Sports

Wie mache ich was?

Auf die Distanz wirkt das Publikum unheimlich lebendig, nur aus der Nähe zeigen sich hässlich eckige Arme. Da sehen die US-Profis drei Klassen besser aus…

Auf welchem Button liegt eigentlich der Pass in den Lauf? Wie spiele ich direkt den vordersten Spieler an? Wie leite ich welche Dribblings ein? Was verbirgt sich eigentlich hinter „brandneuen Pos-Moves“? Fragen über Fragen. Leider schweigt sich das mickrige Handbuch zum Einsatz der neuen Möglichkeiten aus – sie werden genannt, aber nicht beschrieben. Und leider kann man keine einzige Neuerung im Training üben; es gibt nur Freiwürfe und freies Spiel.

Gerade die Dribblings, die unglücklicher Weise auf dem linken Stick liegen, der auch die normale Bewegung simuliert, hätten hier einstudiert werden können. So hat man das Gefühl, den Spieler nicht immer voll kontrollieren zu können. Als Alternative lässt sich immerhin eine andere Steuerungsbelegung wählen, in der die Iso-Moves auf dem B-Button liegen. Wann wird jetzt eine einfache Körpertäuschung, wann eine 180-Grad-Drehung ausgeführt? Man kann sich vieles in der Praxis beibringen. Aber warum zeigt man nicht ein paar konkrete Situationen, in denen bestimmte Manöver besonders nützlich sind?

Statt Streetball-Karriere steht diesmal der Slamdunk im Vordergrund, wenn ihr über die US-Plätze tingelt. Dabei begegnen euch Legenden wie Clive Drexler!

Das ist ärgerlich, denn diesmal hat man auch auf die ausführliche Ingame-Erklärung der Feinheiten verzichtet, die sonst über mehrere Textseiten innerhalb der Menüs angeboten wurde. Sprich: Wer die Kontrollmechanismen des letzten Jahres vergessen hat oder Einsteiger ist, der wird hier ins kalte Wasser geworfen. Bis auf die rudimentären Erklärungen der Standardbewegungen wie Block, Wurf, Pass & Co gibt es keine Hilfestellung. Natürlich können sich Kenner das alles über das Herumexperimentieren mit den drei Kontrollschemata wieder aneignen, aber Service sieht anders aus. Zumal das hauseigene NHL 2K8 das zwei Klassen besser macht: Hier kann ich in einem ausführlichen Training wirklich jede Bewegung und jeden Deke nachmachen und mir damit aneignen – da machen selbst Ghosts die Manöver vor!

Alte Klasse, neue Modi

Aber so groß der Ärger über den Sprung ins kalte Wasser ist: Wenn man erstmal drin ist, fühlt sich dieses Spiel auch mit seinen vielen Fragezeichen verdammt gut an. Selbst die Tatsache, dass ab und zu immer noch die ärgerlichen Bugs mit den Trikots auftauchen, kann den Spaß unter dem Korb nicht trüben. Vor allem, wenn man alleine gegen den Computer spielt, überzeugen Teams und Profis mit einem deutlich erkennbaren Verhalten, das je nach Situation variiert.

Wer sich in der Karriere über Jahre oder für eine Saison austobt, freut sich über die wirklich gut agierende KI und den Simulationscharakter des Managerteils inkl. Scouting, Drafting, Moral und Vertragshickhack. Wer sich online Duelle liefert, darf auf den gesamten Komfort zurückgreifen, der das Spiel schon letztes Jahr auszeichnete – zig Optionen, Ranglisten und Spielmodi wie eigene Ligen in nahezu lagfreier Technik. Wir hatten bisher kein einziges Mal Probleme mit Rucklern oder der

Die Dunks sehen klasse aus, aber trotzdem ist „NBA Blacktop“ nicht mehr als ein netter Zusatz. Im Mittelpunkt stehen Karriere & Co. 
Verbindung zu den Servern. Hut ab!

Die bisherige 24/7-Karriere als Streetballer, die euch vom No-Name-Korbjäger zum Superstar auf allen möglichen US-Plätzen avancieren ließ, wurde auf den ersten Blick gestrichen, da es jetzt keine Story mehr gibt. Auf den zweiten wurde sie allerdings ergänzt und in „NBA Blacktop“ umgetauft: Zusätzlich gibt es jetzt einen Dunk-Contest, bei dem ihr über Stick-Kombinationen alles vom Tomahawk bis zum 360 abfackeln könnt – gerade für etwas Akrobatik zwischendurch interessant. Außerdem sind Dreier-Wettbewerbe dabei. Ist alles schön spektakulär, wird auch in verschiedenen Städten ausgetragen, man spielt viel Kleinkram frei und kann auch online mit bis zu acht Mann loslegen.
   

  1. Danke für die Antwort, habe es mittlerweile herausgefunden. Nun kann ich die positiven Beurteilung echt nachvollziehen, macht einen Mordsspaß
    Gruss
    vinceac

  2. @Vinceac
    Das Problem hatte ich am Anfang auch. In den Setups gibt es da eine Option bei der man auswählen kann ob man automatisch den ballführenden Spieler steuert oder eben immer den Gleichen. :wink:

  3. Hallo Community,
    ich bin irgendwie hin und her gerissen. Eigentlich gefällt mir das Game ziemlich gut, nur leider hab ich nicht das Gefühl das ich die Kontrolle über meine Mannschaft habe. Man braucht irgendwie nichts zu machen. Da ich Spieler der ersten Stunde bin, 35 Jahre alt, und sicher für die meisten hier ein Opa, frage ich mich warum dieses Spiel so dermaßen überladen ist. Die Steuerung mit ihrer Vielfachbelegung verdirbt mir jeglichen Spaß. Vor einigen Jahren kam man mit etwa 6-8 Befehlen aus, doch nun sind das deren 50.
    Wie gesagt, ich würde es gerne Klassisch spielen, das der der den Ball hat auch von mir kontrolliert wird. Geht das überhaupt? Ansonsten ein schönes Spiel, wenn man nur zugucken möchte :wink:
    Gruss
    vinceac

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