Veröffentlicht inTests

NBA 2K15 (Sport) – Vom Quereinsteiger zum Superstar

Zwischen 2008 und 2009 kriselte es finanziell auch in der NBA – sogar von Vereinspleiten war die Rede. Heutzutage boomt die Basketballshow aus Übersee. Und spätestens mit dem aktuellen TV-Deal sieht die Zukunft rosig aus: Satte 2,5 Milliarden Dollar werden jährlich (!) bis 2025 von Turner Broadcasting und Disney an die amerikanische Profiliga überwiesen. Ist auch der virtuelle Basketball unter der Obhut von 2K Games für ein Jahrzehnt krisensicher? Oder ist der Fußbruch von Coverstar Kevin Durant ein böses Omen? Mehr dazu im Test von NBA 2K15.

© Visual Concepts / 2K Sports

Entscheidungen in Dialogen treffen

Schon in diesen Feedback-Situationen macht NBA 2K15 vieles richtig, denn es gibt zumindest ansatzweise emotionales Schauspiel – zwar mit Abstrichen, also nicht auf dem Niveau großer Abenteuer, aber innerhalb des Genres doch einzigartig. Und diesmal wird auch viel mehr gesprochen statt stumm getextet: Es ist richtig cool, wenn NBA-Stars einem auf diese Art persönlich Tipps & Co geben. Zumal sie als Mentoren im Laufe der Karriere so noch greifbarer werden; ein klarer Forstschritt.

[GUI_STATICIMAGE(setid=77084,id=92492096)]
Charaktere wie der eigene Berater sowie Entscheidungen sorgen für Leben in der Karriere. Es gibt kleine Anekdoten und einige Konflikte. © 4P/Screenshot

Allerdings vermisse ich sowohl den Rivalen von Beginn an als auch den alten Kumpel an der Seite. So wirkt die Inszenierung etwas egozentrischer; man kann jetzt auch sein eigenes Gesicht einscannen, wenn man nicht den mächtigen Editor bemühen will. Eine Hemmschwelle für die Identifikation ist allerdings, dass man nur aus zwei recht dümmlichen Stimmen bzw. Sprechern für den eigenen Profi wählen kann.

Authentischer Profi-Alltag

[GUI_STATICIMAGE(setid=77084,id=92492098)]
Kann man den Coach auch ohne Draft überzeugen? Wird der Zehn-Tage-Vertrag geschlossen? Schön ist, dass es wesentlich mehr Sprachausgabe in der Karriere gibt. Einige NBA-Stars werden so auch als Mentoren greifbarer als im Vorjahr. © 4P/Screenshot

Diesmal wird man übrigens auch begleitet – von einem etwas vorschnellen Agenten, der im ersten Gespräch mit dem aalglatten Manager gleich mal per Handzeichen zum Schweigen gebracht wird. Eine tolle Szene und es folgen weitere, mit der die Regie die Persönlichkeiten und Beziehungen rund um die Mannschaft langsam aufbaut. Im Kabinengang muss man sich nach den Spielen z.B. in Dialogszenen bei tickender Uhr entscheiden – allerdings immer nur zwischen A (Egozentriker) und B (Teamplayer): Wann darf man als Neuer auch mal eigene Ansprüche stellen? Baut man den Schlüsselspieler auf oder widerspricht man ihm?

Sehr schön ist, dass man sich zunächst wie ein Tagelöhner vorkommt, denn hat man den Zehn-Tage-Vertrag mit seinen fünf Spielen hinter sich, bekommt man bei durchschnittlicher Leistung erstmal einen neuen. Ein kleiner, aber feiner Moment: Selbst der Highschool-Trainer wartet irgendwann im Flur und gratuliert seinem Schützling, an dessen Talent er immer geglaubt hat.