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Mount & Blade: Warband (Rollenspiel) – Ritter aus der Mottenkiste

Mit Mount & Blade gelang TaleWorlds Entertainment 2008 ein Überraschungserfolg auf dem PC, der zwei Jahre später mit Mount & Blade: Warband u. a. um einen Mehrspielermodus ergänzt wurde. Sechs Jahre später hat das mittelalterliche Ritterabenteuer auch die aktuelle Konsolengeneration erreicht. Ob liebevoll restauriert oder lieblos konvertiert, verrät der Test.

© TaleWorlds Entertainment / Paradox Interactive

Fazit

Mit der späten Konsolenumsetzung von Mount & Blade: Warband hat sich TaleWorlds wahrlich keinen Gefallen getan. Waren die mittelalterlichen Geplänkel schon vor sechs bzw. acht Jahren am PC keine Augenweide, wirkt die nur leicht überarbeitete Grafik mit ihren hölzernen Animationen, Magertexturen und Billigeffekten heute geradezu museumsreif. Hinzu kommt, dass sich die Handhabung trotz löblicher Ansätze wie optionaler Move- und Sprachsteuerung extrem schwammig und hakelig präsentiert. Auch das knappe Tutorial ist eigentlich ein Witz, die trostlose Inszenierung zum Einschlafen, die deutsche Lokalisierung schlampig und die rein kampforientierte Mehrspieleranbindung lieblos angeheftet. Kein Wunder, dass die Server nahezu menschenleer sind. Aber auch das im Kern nach wie vor interessante taktische Einzelspielererlebnis als aufstrebender Ritter im fiktiven Calradia zu Macht und Reichtum zu gelangen, hat über die Jahre spürbar an Reiz und Faszination verloren – was Bodo damals noch gut unterhalten hat, empfinde ich heute gerade noch als ausreichend. Fans sollten lieber auf Mount & Blade 2 warten oder Nobunaga’s Ambition als fernöstliche bzw. For Honor als Multiplayer-Alternative in Betracht ziehen.

Wertung

PS4
PS4

Schwer in die Jahre gekommenes und lieblos konvertiertes Ritterabenteuer.