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Monster Hunter Stories 2: Wings of Ruin (Rollenspiel) – Die Monsterreiter sind zurück

Mit Monster Hunter Stories 2: Wings of Ruin serviert Capcom einen Nachfolger seines pokémon-ähnlichen Monsterzuchtabenteuers, das 2017 auf Nintendo 3DS seine Premiere feierte. Was hat das Anime-Rollenspiel auf PC und Switch zu bieten?

© Capcom / Capcom

Eine neue Reise beginnt

Monster Hunter Stories 2 erzählt eine eigenständige Geschichte, so dass auch Neueinsteiger keine erzählerischen Hürden überwinden müssen: Man schlüpft wahlweise in die Rolle einer jungen Monsterreiterin oder eines jungen Monsterreiters aus dem Dorf Mahana. Beide sind in der Lage, sich mit Monstern anzufreunden und diese nicht nur zu reiten, sondern auch mit ihnen gemeinsam zu kämpfen. Aussehen und Namen der von einer lokalen Berühmtheit abstammenden, aber leider fast gänzlich stummen Hauptfigur kann man per Charakereditor selbst bestimmen.

Außerdem darf man entscheiden, ob die anderen Figuren in den überaus charmant inszenierten Zwischensequenzen Englisch oder Japanisch reden sollen. Im Vorgänger gab’s hingegen noch gar keine Sprachausgabe. Eine durchgehende Vertonung aller story-relevanten Dialoge gibt es allerdings auch dieses Mal nicht, deutsche Untertitel hingegen schon. Als Spieler begibt man sich zusammen mit einem überaus gesprächigen Felyne und einem mysteriösen Wyverianer-Mädchen, das im Besitz eines speziellen Rathalos-Eis ist, auf eine Reise, um das plötzliche Verschwinden aller Rathalos-Drachen zu untersuchen.

Charmanter Cartoon-Look

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Charmante Präsentation: Die Inszenierung im Zeichentrickstil weiß zu gefallen. © 4P/Screenshot

Stilistisch hat man sich für zeichentrickähnliche Cel-Shading-Grafik entschieden, was gut zur eher kindlichen Erzählung passt und trotzdem eindrucksvolle Bilder liefert – vor allem in Verbindung mit atmosphärischen Lichteffekten. Die Kulisse hätte jedoch gerade auf dem PC ruhig mehr Details bieten, die Zeichentiefe auf beiden Plattformen höher ausfallen, Bildrate und Kantenglättung auf Switch gerade im TV-Modus geschmeidiger sein können. Dafür sind die von tropischen Stränden bis hin zu schneebedeckten Hochebenen reichenden Schauplätze sehr abwechslungsreich.

Außerdem laden sie mit ihren weitläufigen Ebenen und verwinkelten Anhöhen zum Erkunden ein. Neben Rohstoffen zur Herstellung von Tränken und Ausrüstung, findet man auch immer wieder Schatzkisten mit besonderen Inhalten. Oft werden allerdings spezielle Monsterfähigkeiten benötigt, um alle Orte zu erreichen. So können manche Monster über Abgründe springen, Ranken emporklettern oder Gegner einschüchtern, während andere Hindernisse zertrümmern, Objekte aufspüren oder sich tarnen können.

Gemütliches Taktieren

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Die Rundenkämpfe setzen nach wie vor auf das Schere-Stein-Papier-Prinzip des Vorgängers. © 4P/Screenshot

Auch im Kampf verfügen die Monster über individuelle Talente und Fähigkeiten. Potentielle Gegner laufen frei in der Wildnis herum, können gezielt umgangen oder vorteilhaft von hinten attackiert werden. Die anschließenden Auseinandersetzungen laufen in klassischer Rundenmanier ab, bei denen man Reiter und gegebenenfalls Monster Befehle erteilt, die anschließend ausgeführt werden. Wer Monster Hunter mag, aber keine Lust auf die Echtzeitkämpfe der Hauptreihe hat, ist hier genau richtig.

Wie beim Vorgänger kann man immer nur ein Monster an seiner Seite haben, das aber dafür jederzeit wechseln – ebenso wie die eingesetzte Waffe. Oft haben Gegner unterschiedliche Trefferzonen, die für unterschiedliche Waffengattungen besonders anfällig sind. Das Waffensortiment hat im Gegensatz zu Monster Hunter Stories leicht zugelegt und deckt jetzt auch Bögen und Gewehrlanzen ab, die aber allesamt nur eine von drei Schadensarten verursachen: Hieb-, Stoß- oder Stumpfwaffenschaden. Hat man die jeweils schmerzhafteste Schadensart herausgefunden, wird sie entsprechend markiert.