Veröffentlicht inTests

Mifcom S Gaming-Laptop (Hardware) – High-End-Notebook ohne Kompromisse

Was kommt dabei raus, wenn man einen Spezialisten für individuelle Gaming-Computer wie MIFCOM vor die Aufgabe stellt, ein richtig schnelles Notebook zu konfigurieren? In diesem Fall das “Slim-Serie” Gaming Notebook i7-12700H – RTX 3080 Ti 16GB (15,6″). Hinter der sperrigen Bezeichnung verbirgt sich Hardware der Extraklasse: Intel 12th Gen i7 Prozessor, Nvidia 3080 Ti Grafikkarte, 32 Gigabyte DDR5 Arbeitsspeicher, 1 Terrabyte NVMe mit schnellem PCIe 4.0 Anschluss. Das alles liest sich wie die Ausstattungsliste eines Oberklasse-Gaming-PCs im Full-Tower-Format, dennoch packt MIFCOM die ganze Technik in ein (zumindest für ein Gaming-Notebook) ziemlich kompaktes Gehäuse, das selbst noch mit der ein oder anderen Überraschung aufwartet. Die Erwartungen sind also hoch. Wie sich das MIFCOM Notebook aus der Slim-Serie beim Spielen, aber auch bei rechenintensiven Arbeiten schlägt, zeigt sich im Test.

© MIFCOM /

Nur Spielkamerad oder auch Arbeitskollege?

Interessant ist aber auch die Frage: Taugt das MIFCOM Slimline-Notebook auch als mobile Workstation? Das Äußere des Geräts ist schlicht und relativ schlank und das Design ist unaufdringlich genug, um auch bei einer Präsentation in konservativem Rahmen nicht negativ auszufallen. Auf dem Papier ist für die üblichen Bürojobs natürlich mehr als genug Leistung vorhanden, aber wie sieht es mit Video- und Bildbearbeitung oder 3D-Rendering aus?

[GUI_STATICIMAGE(setid=92419,id=92655875)]
Hochwertig: bei RAM und SSD kommen nur Markenprodukte zum Einsatz. © 4P/Screenshot

Das Umwandeln des Testvideos von 4k in 1080p mit Handbrake ringt dem MIFCOM-Notebook kaum ein Schulterzucken ab und war in sehr schnellen 1:08 Minuten erledigt. Interessanter wird es bei anspruchsvolleren Aufgaben im Bereich Videoschnitt. PugetBench for Premiere Pro ist ein Benchmark-Tool, dass einen typischen Arbeitsablauf in Adobe Premiere Pro simuliert. Hier erreicht das Notebook 1.322 Punkte und kann mit ähnlich ausgestatteten Desktop-Systemen mithalten. Ähnlich verhält es sich bei der Bildbearbeitung: Im UL Procyon Photo Editing Benchmark wird ein Ergebnis von 8.700 Punkten erreicht, ebenfalls ein top Wert. Bei beiden Szenarien hilft neben der reinen Rechenleistung von CPU und GPU auch die sehr schnelle NVMe-SSD, die für kurze Lade- und Zugriffszeiten sorgt.

Zu guter Letzt kam Blender Benchmark zum Einsatz, um die Leistung von CPU und GPU bei aufwendigen 3D-Berechnungen zu testen. Kommt die verbaute RTX 3080 Ti Notebook GPU statt des Intel Core i7-12700H für das Rendering zum Einsatz, erhöht sich die Anzahl der berechneten Samples pro Minute um etwa Faktor 15. In der Szene „Monster“ springt sie von 118 Samples pro Minute auf 1.805 Samples pro Minute, in „Junkshop“ von von 72 auf 1.074 und in „Classroom“ von 55 auf 935. Im Vergleich zu einer RTX 3060 Notebook GPU ist die verbaute RTX 3080 Ti Notebook GPU etwa ein Drittel schneller. Insgesamt lässt sich sagen, dass das MIFCOM Leistung genug mitbringt, um als vollwertiger Desktop-Ersatz eingesetzt zu werden und sich auch für Arbeitseinsätze der High-End-Mobile-Chip von Nvidia lohnt. 



Laut und heiß: Der übliche Haken bei Gaming Notebooks


Erwartungsgemäß gibt es Punkte, die dagegensprechen, das MIFCOM Notebook in jeder Lebenslage als Ersatz für den Arbeits-PC nutzen zu können. Die verbaute Kühllösung schafft es zwar durchaus, die verbauten Komponenten kühl zu halten und das auch ohne die exotische Wasserkühlungsoption, macht sich dabei aber lautstark bemerkbar. Ist das Gerät schon beim Spielen mit 48 Dezibel schon kein Leisetreter, wird es unter Volllast nochmal lauter. Die genutzte Leistung erzeugt auch gehörig Abwärme, in der Mitte der Tastatur Richtung Display wird es mit 52° Celsius ziemlich warm.

[GUI_STATICIMAGE(setid=92419,id=92655874)]
Die komplette Innenansicht. Oben sichtbar: Die zusätzliche Wasserkühlungs-Vorbereitung. Aufgrund möglicher Nutzerfehler vertreibt MIFCOM den notwendigen, externen Radiator nicht. © 4P/Screenshot

Nett für Spieler: Seitlich, im Bereich der WASD-Tasten bleibt es deutlich kühler. Auch bei der Leistungsaufnahme bleibt das MIFCOM Gerät der Devise „von nix kommt nix“ treu und zieht satte 272 Watt aus der Steckdose. Da ist kaum verwunderlich, dass auch die Akkulaufzeit, typisch für Gaming-Notebooks, kein Grund für Begeisterungsstürme ist. Zwei Stunden und 47 Minuten Videostreaming in 4k sind gerade mal ausreichend. Bei Spielen, simuliert durch 3DMark Time Spy in Dauerschleife, war sogar nach einer Stunde und 52 Minuten Feierabend.

Einen kleinen Trick für etwas mehr Laufzeit beim Zocken gibt es aber noch: Nvidias DLSS-Technik eignet sich auch zum Stromsparen. Beim Test mit Metro Exodus verbrauchte die verbaute RTX 3080 Ti mit aktiviertem DLSS 2.0 Ultra Performance in der Spitze knapp 30% weniger als ohne DLSS. Somit ist das Deep Learning Super Sampling, bei dem eine bei niedrigerer Auflösung gerenderte Szene mittels KI-optimierter Algorithmen ohne Qualitätsverluste auf höhere Ausgabe-Auflösungen skaliert werden kann, nicht nur ein Leistungs-Boost für unterstützte Spiele, sondern mitunter auch eine effektive Akku-Verlängerung, wenn gerade mal keine Steckdose in der Nähe sein sollte.

  1. 326 Candela sind definitiv ein Kompromiss. Die 522 vom Legion pro will ich nicht mehr missen.
    Und zum Mo-Ra....einmal MoRa immer MoRa. Schnellentkoppler verbauen als Tipp.

  2. Cytasis hat geschrieben: 23.12.2022 14:09 Danke für den Test! Ich selbst habe ein MSI Katana, und war mit der Lautstärke unzufrieden. Durch Undervolting hab ich dies aber wirklich gut in den Griff bekommen, ohne merkliche Leistungseinbuße. Einfach mal Googlen, man bekommt nicht nur Laptops, sondern auch Grafikkarten die zu Laut sind in den Griff (Man hat zwar auch etwas weniger FPS, dafür aber auch weniger Temperatur und Lautstärke). Undervolting geht auch mit CPU´s, ist bei GPU´s aber etwas effektiver, oder wird auch in Kombination genutzt.
    Undervolting oder einfach besser kühlen! Heute (an Heiligabend!) kam doch echt noch mein erster MO-RA. Werde ihn zwischen den Tagen aufbauen! Bin das Thema Lüftergeräusche und Hitzeentwicklung leid. Projekt MO-RA läuft an um mit höherem Takt bei weniger Hitze maximale fps rauzukitzeln. So der Plan. Da ist so eine kleine Laptop-Kiste eher das krasse Gegenteil.

Hinterlassen Sie bitte einen Kommentar.

Seite 1