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Micky Epic: Die Macht der Fantasie (Plattformer) – Micky Epic: Die Macht der Fantasie

Micky Epic: Macht der Fantasie war mein Highlight der diesjährigen E3. Ja, da gab es auch Watch_Dogs, The Last of Us, Beyond und Tomb Raider zu sehen – aber kein „Ausstellungsstück“ hat mich beim Probespielen so sehr berührt wie der geistige Nachfolger von Castle of Illusion. Das Endresultat hingegen…

© DreamRift / Junction Point / Disney Interactive Studios

Fazit

Macht der Fantasie könnte ein fantastisches Jump-n-Run sein, die Wurzeln für einen würdevollen Nachfolger von Castle of Illusion (das ich bekanntermaßen vergöttere) sind deutlich vorhanden: Die Präsentation ist exzellent, die handgezeichnete 2D-Grafik ist makellos und detailverliebt, der 3D-Effekt kommt durch die klar abgetrennten Parallax-Ebenen super zur Geltung. Der Soundtrack erfreut meine Ohren nicht nur mit vielen Anspielungen an das Mega-Drive-Vorbild, sondern weiß auch mit frischen Kompositionen zu gefallen. Die Spielmechanik ist simpel, aber eingängig, das Leveldesign zwar nicht fordernd, aber ideenreich – von seltenen nervtötenden Ausnahmen wie den Unterwasser-Abschnitten mal abgesehen. Okay, im Großen und Ganzen ist das Spiel sehr leicht, aber das war das Original auch. Und dennoch springt der Funke einfach nicht so über, wie er eigentlich sollte. Was hauptsächlich an dem Zeichnen liegt: Das ständige Wechseln zwischen Digipad und Stylus, und wieder und wieder und wieder und wieder immergleiche Formen aus- oder nachzupinseln, ist am Anfang noch ganz nett, entpuppt sich aber schnell als redundant – das vergleichbare Drawn to Life war in dieser Hinsicht wesentlich fokussierter. Es fühlt sich so an, als hätten es die Entwickler unbedingt einbauen müssen, weil „Micky Epic“ auf dem Cover steht, und es in der Serie um Farbe und Verdünner geht – in der Praxis wäre mir die Konzentration auf den Hüpfteil aber wesentlich lieber gewesen. Aber auch andere Elemente nagen am Zauber – wie das wasserträgerhafte Hin- und Hergerenne zwischen den Figuren in der Festung in Kombination mit der ständigen Wiederholung der bereits gemeisterten Levels. Oder das nervend unnachgiebige Speichersystem, das einen beim Fehlschlag immer zum Levelanfang zurückwirft. Die Macht der Fantasie hatte das Zeug zum Hüpfhit. Das Endresultat ist ein leider nur halbgarer Mischmasch aus Exzellenz und Fehlschlag. Ich bin enttäuscht.

Wertung

3DS
3DS

Die Voraussetzungen für ein zauberhaftes Jump-n-Run sind da – und dann muss man sich mit nervtötenden Pinseleien herumschlagen! Sehr schade.