Veröffentlicht inTests

Metroid Prime (Action-Adventure) – Metroid Prime

Metroid Prime – ein Spiel, auf das Fans lange gewartet haben, das in Fachkreisen hochgelobt wurde und das die Charts gerade im Sturm erobert. Hat Nintendo tatsächlich das Action-Meisterwerk abgeliefert, das derzeit in aller Munde ist? Wir sind in die High-Tech-Anzüge von Samus Aran geschlüpft und haben uns bis zum großen Finale durchgekämpft. Ob die Kopfgeldjägerin den Award erobert, verrät der Test!

© Retro Studios / Nintendo

Mysteriöser Planet

Kopfgeldjägerin Samus Aran hat noch eine Rechnung offen: Die Weltraumpiraten haben sich von ihrem letzten Schlag erholt und planen ein gefährliches Comeback. Auf dem Planeten Tallon IV experimentieren die Schurken mit einem mächtigen Rohstoff namens „Phazon“.

In riesigen Laboratorien mutieren harmlose Tiere zu gefährlichen Alptraumwesen, die schon bald in den interstellaren Kampf ziehen sollen. Doch zwei Sachen gehen schief: Erstens brechen einige Kreaturen aus, und zweitens landet Samus Aran schwerbewaffnet auf Tallon IV. Die Jagd ist eröffnet…

Fragen über Fragen

Ein Raumschiff landet, Samus Aran steigt aus, das Spiel beginnt – obwohl Metroid Prime eine Menge erzählerisches Potenzial bietet, lässt Nintendo alle Metroid-Neulinge erst mal ins kalte Wasser springen. Denn wer die Vorgeschichte nicht kennt, deren Wurzeln bis ins Jahr 1986 zurückreichen, wird zunächst Identifikationsprobleme haben: Wer bin ich? Was mache ich hier? Ein erklärendes Intro, das die Hauptfigur und ihr Ziel näher beschreibt, hätte Abhilfe geschaffen. So muss man sich alles mühsam aus dem Handbuch und den Infofetzen des Spiels zusammenreimen.

__NEWCOL__In der Atmosphärefalle

Aber trotz fehlendem Story-Einstieg und vieler offener Fragen wird man von der ersten Sekunde an gefesselt: Denn die pompöse Kulisse erzeugt im Zusammenspiel mit den sphärischen Klängen eine knisternd düstere Atmosphäre, die an H.R. Gigers Kultfilm Alien erinnert. Es gibt keinen einzigen Dialog, keine Sprachausgabe, einzig und allein die erstklassigen Melodien, die drohend im Hintergrund fließen. Das letzte Spiel, das ohne Worte dermaßen begeistern konnte, war das weltweit ausgezeichnte – und in derselben Liga spielt Metroid Prime.

Fast ehrfürchtig erkundet man in der Egoperspektive die verwinkelten Gänge des verlassenen Raumschiffs – überall dampft, leuchtet und lauert es. Zwischendurch bekommt man wertvolle Steuerungshinweise, sammelt erste Story-Indizien und findet nach einigen Lasergefechten schließlich eine riesige Parasitenkönigin, die sich geifernd in einem haushohen Bassin windet.

Hat man das Ungetüm besiegt, muss man gegen die gnadenlos tickende Uhr flüchten, verfolgt von Horden schleimiger Kreaturen. Erreicht man endlich das Freie, explodiert das Raumschiff in einer riesigen Feuerwolke – Wahnsinn! So intensiv sind sonst nur die letzten Minuten eines Spiels, hier sorgt gleich der Prolog für Atemnot.