Ein Metal-Shooter-Traum
Es ist fast so, als ob sich The Outsiders für Metal: Hellsinger mit ihrem eigenen Blut eine Feature-Checkliste an die Studio-Wand gepinselt haben, die sich ausschließlich an meinem persönlichen Geschmack orientiert. Die Schweden verbinden nämlich einen schnellen, Doom-ähnlichen Shooter mit dem Groove eines Rhythmusspiels – und als wäre das noch nicht genug bringen sie einige meiner liebsten Metal-Frontleute stimmgewaltig ins Spiel, die die eigens für die acht Level geschriebene Songs mit ihrem Gesang abrunden. Wie gesagt: Metal: Hellsinger scheint von vornherein genau das Spiel zu sein, das nur für mich gemacht wurde.
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Achtung, fertig, Metal: Bei Metal: Hellsinger steht vor allem der Song im Vordergrund. © 4P/Screenshot
Mit Rhythmusgefühl durch die Hölle
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Leider transportieren Screenshots keinen Sound. Der Metal-Soundtrack von Metal: Hellsinger ist famos. © 4P/Screenshot
Mit perfekten Rhythmus-Treffern fülle ich einen Multiplikator, der mir je nach Stufe eine weitere Instrumentenebene in den Backingtrack einfügt. Erst beim Maximal-Level setzen die Vocals ein. Ich schieße also, um den ganzen Song zu hören – eine Verbindung aus Musik und Spie, die für mich wirklich wahnsinnig gut funktioniert. Denn dank seines Fokus auf den Song und das Killen zum Beat, das aufgrund des ziemlich präzisen Shooters ziemlich rockt, zieht mich Metal: Hellsinger in einen martialischen Tunnel. Ich rasiere hochkonzentriert durch die bis zu 30 Minuten langen Level, die Kopfhörer bis zur Schmerzgrenze aufgerissen. Jeder Klick, jeder Sprung, jeder Dash auf dem Beat. Der entstehende Flow ist zwar nicht so brachial oder frenetisch wie bei Doom Eternal, trotzdem befindet man sich wie in einer gitarrenlastigen Trance, während man die Höllenbrut zu ihrem Schöpfer schickt.
Natürlich wird während der Gefechte auch die eigene Beat-Trefferserie mitgezählt, mit der man nach und nach Verbesserungen wie eine schnellere Ultimate-Generierung oder explosive Finisher freischaltet. Diese gehen bei einem Schuss neben dem Rhythmus oder bei einem Treffer sofort verloren, sodass ich mich bemühen muss, jederzeit auf dem Beat zu bleiben und durch geschickte Bewegungen und Dashes den Feinden zu entgehen.
Ein Shooter voller Metal-Stars
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Es gibt insgesamt acht durchaus sehenswerte Level, die bis zu 30 Minuten lang sind. © 4P/Screenshot
Trotzdem ist aber nicht alles Teufelsgold was glänzt. Denn Metal: Hellsinger hat für meinen Geschmack deutlich zu wenig Inhalt. Klar: Da pro Abschnitt mindestens ein Song gebraucht wird, ist es sicher nicht ganz trivial, neue Arenen zu entwerfen. Trotzdem sind die acht Level, die ich in unter vier Stunden absolviert habe, eindeutig zu wenig. Und auch spielerisch hinken die Entwickler von The Outsiders ihrem Vorbild Doom hinterher. Ja, es gibt Finisher, um Lebensenergie dazuzugewinnen – die funktionieren aber zu einfach und sind im Vergleich zu den brutalen Glory-Kills viel zu unspektakulär. Gleiches gilt für weite Teile des Leveldesigns, das meist nur aus einer Reihe von Shooter-Arenen besteht, die durch Korridore miteinander verbunden sind. Erkundungsanreize wie Sammelgegestände gibt es nicht und auch Sprungpassagen oder kleine Schalterrätsel sind nicht vorhanden. Klar: Es geht wie bei anderen Rhythmusspielen natürlich vor allem um die Hatz nach dem höchsten Score, trotzdem wäre etwas mehr Abwechslung schön gewesen
Die Demo hat mir persönlich nicht geholfen, ich habe spontan gedacht, wieso spiele ich nicht wieder mal DOOM: Eternal. Es fühlte sich ziemlich zäh und langweilig an, hatte spätestens nach 10 Minuten genug.
Ich warte auf die Volksmusik-Mod.
Schade, wäre es Thrash Metal fokusiert, wäre es ein Pflichtkauf für mich gewesen.
Hab ich bei PcGames da eine Wertung von 9 gesehen, oder täusche ich mich da?