Ich erklimme einen Hügel. Mein Schäferhund bellt und prescht vorwärts. Als ich oben ankomme, blicke ich auf eine Landschaft aus Trümmern im diffusen Morgenlicht. Da liegt ein riesiger Jumbojet wie ein Kadaver, den man in drei Teile zerhackt und vom Himmel geworfen hat. Irgendwo zwischen all den Koffern, Stahlträgern und Leichen wühlen mutierte Kreaturen. Warum bleibe ich jetzt stehen und lass die Kamera über dieses Gelände streifen, das Zerstörung und Tod zeigt? Warum gehe ich später langsam durch die menschenleeren Gassen von Boston, um mir hier eine Leuchtreklame oder da eine Polizeistation näher anzusehen? Warum beeindruckt mich ein radioaktiver Sturm?
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Charaktererstellung am lebenden Subjekt: Ihr habt die Wahl zwischen Mann oder Frau. © 4P/Screenshot
Artdesign schlägt Technik
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Auch in der heilen Welt des Jahres 2077 gibt es schon Soldaten in Kampfanzügen. Die eigene Familie hat Glück, das sie kurz vor dem nuklearen GAU noch in den Atomschutzbunker darf… © 4P/Screenshot
Sie stellen nicht nur Landschaft, Kulisse und auch Gegenstände unheimlich stimmungsvoll dar – ich ertappe mich dabei, wie ich die cool designte Lasermuskete oder die Plasmapistole im Ladebildschirm langsam drehe – sondern erzählen mit all dem Geschichten. Der Hügel mit dem Flugzeugwrack war nur einer von vielen. Hier habe ich das Gefühl, dass ich an jeder Ecke etwas entdecken kann. Jedes Gebäude von der Irrenanstalt bis zur Kaserne, vom Hexenmuseum bis zur Brauerei birgt eine Story, jeder Schritt kann einen tiefer in diese authentische, manchmal wahnsinnige, aber immer mit den Augen zwinkernde Welt hineinziehen. Der schwarze Humor ist bei all der Brutalität eine wichtige Konstante, die Fallout seit 1997 auszeichnet.