Startet man Mega Man 11 das erste Mal, fällt vor allem eines auf: Abseits der statischen Story-Sequenzen hat die Kulisse das erste Mal in der Serienhistorie einen gewaltigen Schritt nach vorne gemacht. Hat man zuletzt in Mega Man 10 noch rigoros am 8-Bit-Design festgehalten, hat man den von Mighty No. 9 geworfenen Fehdehandschuh angenommen. Der 2016 veröffentlichte Action-Plattformer aus der Feder von Mega-Man-Co-Designer Keiji Inafune hatte sich der Retro-Mechaniken angenommen und diese in ein vergleichsweise modernes sowie farbenfrohes Gewand gesteckt. In die gleiche Kerbe schlägt nun auch Mega Man 11: Mit dem bunten 2,5D-Design wirkt der in weiterhin blauer Rüstung spazierende Held deutlich zeitgemäßer, wobei man allerdings zu keinem Zeitpunkt die neu gewonnene Tiefe der Abschnitte ausnutzt, sondern diese weiterhin ganz klassisch zumeist von links nach rechts, gelegentlich auch in die andere Richtung oder vertikal navigiert, um schließlich beim Zwischen- oder Endboss zu landen.
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Dass einige der traditionell acht Bosse, die man knacken muss, bevor man ihre Fähigkeiten übernehmen bzw. einsetzen darf, an ehemalige Endgegner erinnern, ist zwar schade, aber dank ihrer neuen Fähigkeiten sowie Angriffsmuster nicht so schwerwiegend, wie man vermuten möchte. Denn vor allem in einem Bereich bleibt sich der Action-Plattformer treu: Der Schwierigkeitsgrad ist so knackig, wie man es von der Serie gewöhnt ist. Fehler, Unachtsamkeit oder fehlende Aufmerksamkeit werden umgehend bestraft. Jede Selbstüberschätzung endet in einem kleinen Desaster samt Abzug von Lebensenergie sowie im schlimmsten Fall mit dem Bildschirmtod und einem Zurücksetzen an den letzten Kontrollpunkt – vor allem in den letzten Abschnitten der Gear-Fortress, in der sich Wily mit seinen letzten treuen Ergebenen verschanzt hat.
Für alle
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Allerdings bietet man mittlerweile vier Schwierigkeitsgrade, die sich an ausnahmslos alle Spielertypen richten: Veteranen finden mit dem „Langzeitfan“ genau die Herausforderung, die man seit 30 Jahren über zehn Spiele kennengelernt hat: hart, gelegentlich frustrierend, aber immer fair und mit nur wenigen Kontrollpunkten. „Rückkehrer“ freuen sich über einen reduzierten Gegnerschaden, mehr Gesundheitsorbs und Spezialmunition, großzügiger gestreute Checkpunkte oder weniger Schaden von Stacheln etc. „Anfänger“ wiederum ist perfekt geeignet, um die Mechaniken kennenzulernen oder sich mit dem abwechslungsreichen Leveldesign anzufreunden: Noch weniger Schaden, noch mehr Pickups, zudem unendliche Leben und ein Schutz vor dem Tod durch Absturz vereinfachen den Einstieg in die Welt von Mega Man 11. Und selbstverständlich findet sich mit „Superheld“ auch noch eine Abstufung, an der selbst erfahrene Megamänner verzweifeln dürften.