Abwechslung
Die doch recht kurze Spieldauer macht das Add-On durch viel Abwechslung in den Missionen wieder wett. Erst seid Ihr mit dem Fallschirm unterwegs, dann wieder zu Fuß, kurz darauf klemmt Ihr Euch hinter ein dickes FLAK-Geschütz und weiter geht es mit einem Kampf im Team. Auch in den Ardennen oder sogar in Berlin seid Ihr motorisiert unterwegs.
Besondern beim letzten Szenario macht die Fahrt mit dem russischen Panzer richtig Spaß. Zwischendurch bekommt Ihr immer wieder neue Missionsziele, die es zusätzlich zu erfüllen gilt, um das Spielgeschehen voranzutreiben. So müsst Ihr beispielsweise eine gut verstecke großkalibrige Artillerie-Kanone außer Gefecht setzen oder eine Art Ober-Nazi-General ausschalten, der wirklich viele Treffer einstecken kann.
Für die Mittendrin-Atmosphäre sorgen weiterhin jede Menge geskriptete Aktionen. So werden z.B. neue Gegner mit einem LKW herangefahren oder Panzer rumpeln langsam auf Euch zu. Am Ende liefern sich noch zwei Flugzeuge ein packendes Duell in der Berliner Luft. Aber auch das überraschende Auftauchen von einigen Gegnern steigert die Glaubwürdigkeit des virtuellen Kriegseinsatzes. Die Künstliche Intelligenz der Gegner ist wie im Hauptprogramm ganz ordentlich gelungen, auch wenn die Scharfschützenduelle teilweise etwas happig sind. Ansonsten sind die drei Schwierigkeitsgrade gut abgestuft und weitgehend fair.
Mehrspieler-Erweiterungen
Electronic Arts hat nicht nur eine neue Einzelspieler-Kampagne spendiert, sondern ebenso den Mehrspieler-Modus erweitert. Da Ihr im Verlauf des Singleplayers mit Briten und Russen an einer Seite kämpft, gibt es erstmal einige neue Skins für die Spieler-Charaktere. Neue Waffen wie die englische Enfield Mark 1 oder die russische PPSh-41 stehen im Arsenal bereit.
__NEWCOL__Highlight des Multiplayers ist nun allerdings der neue Tug of War-Modus, den Ihr schon in der Demo des Add-Ons anspielen konntet. Bei diesem Modus bekommen beide Parteien insgesamt fünf Aufgaben gestellt, die erfüllt werden müssen. Einige Aufgaben bauen sogar aufeinander auf und müssen dann in bestimmter Reihenfolge erledigt werden. Dabei kommt es konsequent auf Teamplay an, denn einerseits müsst Ihr versuchen Eure Ziele zu erreichen und andererseits den Gegner davon abhalten, seine Aufgaben zu erfüllen. Am ehesten kann dieser Modus mit Domination aus Unreal Tournament 2003 verglichen werden, da häufig bestimmte Positionen gehalten werden müssen. Vier neue Karten stehen für Tug of War bereit.
Technik
Spearhead nutzt die gleiche aufgemotzte Beben-3-Engine wie Medal of Honor: Allied Assault. Die Grafik ist weitgehend gelungen, denn alle Schauplätze sind recht detailliert dargestellt und machen einen realistischen Eindruck. Besonders das in Trümmern liegende Berlin kann überzeugen, obwohl die Grafik insgesamt etwas zu Grau-in-Grau gehalten ist. Sobald Ihr aber in einer FLAK sitzt und anfangt die wunderschönen Bäume zu fällen oder mit einem Panzer ein Dorf zerlegt, zeigt sich die Engine von der hervorragenden Seite. Ebenso klasse sind die komplexen Charakter-Modelle sowie deren butterweiche Animationen.
Neben den vielen geskripteten Ereignissen schaffen vor allem die Sound-Effekte eine bedrückende Kulisse. Überall hört Ihr Schüsse, Schreie, Geschützfeuer – irgendwo ist immer etwas los. Sowohl die Sprachausgabe im Spiel als auch bei den Videoschnipseln, welche die Kampagne verbinden, ist gelungen. Musikalisch zeigt sich Spearhead von der klassischen Seite und überzeugt mit einem gelungenen Score.