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Mass Effect – Legendary Edition (Rollenspiel) – Das Sci-Fi-Epos von Bioware

Zwar befasst man sich bei BioWare nach dem eher durchwachsenen Andromeda bereits mit der Zukunft von Mass Effect, doch zunächst steht noch alles im Zeichen der Vergangenheit: Mit der Mass Effect – Legendary Edition bringt das namhafte EA-Studio die ursprüngliche Trilogie als XXL-Paket mit fast allen Erweiterungen und einer technischen Generalüberholung zurück. Wir haben mit Commander Shepard erneut die Galaxie bereist und untersuchen im Test, was das Remaster dieses Sci-Fi-Epos zu bieten hat.

© BioWare / Electronic Arts

Veraltete Animationen

Das merkt man insbesondere bei den veralteten Animationen, die von abgehackten und steifen Bewegungen im ersten Teil bis hin zu peinlich anmutenden Slapstick-Einlagen im dritten Teil reichen und für das Remaster leider nicht überarbeitet wurden. Auch hinsichtlich der Mimik wird deutlich, wie sehr der Zahn der Zeit an der Reihe genagt hat. In manchen Sequenzen erkennt man sogar völlig realitätsferne Sprünge in den Animationsphasen – da hätte man durchaus etwas sorgfältiger arbeiten können. Auch die Kamera bereitet vor allem im ersten Teil Probleme – nämlich dann, wenn sie bei Schwenks an irgendwelchen Objekten hängen bleibt und dadurch ein nervöses Zucken im Bild auslöst, das die Orientierung beeinträchtigen kann.

Fehlender Feinschliff

Überhaupt vermisst man an vielen Stellen den nötigen Feinschliff. Dabei sei an dieser Stelle gesagt, dass wir für den Test die meiste Zeit auf der PS4 Pro mit dem ersten Mass Effect verbracht haben, gefolgt von den beiden anderen Teilen und weiteren Plattformen. Leider sind wir schon bei Shepards Premiere auf einige Fehler gestoßen, die den Spielspaß beeinträchtigen. Zum einen fällt auf, dass Dialoge zumindest bei der deutschen Sprachausgabe häufig kurz vor dem Ende abbrechen. In einer Sequenz fehlte die Sprachausgabe sogar komplett. Hinzu kommen Probleme bei der Kollisionsabfrage: Während man in der Luft schwebende Waffen noch verschmerzen kann, hört der Spaß schnell auf, wenn man plötzlich irgendwo festhängt und sich nur mit dem Laden des letzten Spielstands wieder aus der hoffnungslosen Situation befreien kann. Darüber hinaus hat BioWare die Tonabmischung auf der PlayStation bei Mass Effect 1 komplett versemmelt: In Zwischensequenzen ertönen in einem 5.1-Setup sämtliche Stimmen lautstark über die hinteren Boxen anstatt über den Center-Lautsprecher, der stumm bleibt. Ist man zurück im Spiel werden Stimmen und Geräusche wieder mehr oder weniger richtig im Klangfeld positioniert – abgesehen von den Laufschritten, die ebenfalls gewöhnungsbedürftig über die Rear-Boxen ertönen. Tatsächlich gibt es diesen störenden Effekt nur auf der PlayStation und nur im ersten Teil – das jüngste Update auf Version 1.02 änderte daran nichts. Doch auch am PC wird man enttäuscht: In Mass Effect 1 wird lediglich Stereoton geboten. Einzig auf der Xbox bekommt man von Anfang an und damit in allen drei Spielen einen mehr oder weniger gelungenen, aber zumindest überall vorhandenen Raumklang geboten.

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Das Planetenscannen markiert immer noch eine nervige und redundante Beschäfigungstherapie in Mass Effect 2. © 4P/Screenshot

Die Begeisterung über die Leistung mancher deutscher Synchronsprecher dürfte sich aber auf allen Plattformen in Grenzen halten – besonders der erste Teil ist trotz kleiner Highlights wie der deutschen Stimme von Luke Skywalker (Hans-Georg Panczak) oft nur schwer zu ertragen und vom Voice Acting schlechter als man ihn vielleicht in Erinnerung hatte. Darüber hinaus bietet die deutsche Sprachausgabe immer noch eine Besonderheit, die nicht jedem schmecken dürfte: Im Gegensatz zum englischen Original wurden viele Rollen, darunter sogar die männliche Hauptrolle, in der deutschen Version ab dem zweiten Teil mit neuen Sprechern besetzt. Das führte zwar durchaus zu einer Qualitätssteigerung, trotzdem entsteht ein gewisser Bruch und man ist mit dem englischen Original sicher besser beraten.   

Bildrate oder Qualität


Auf den leistungsfähigeren Konsolen hat man die Wahl zwischen einem Qualitäts- und einem Performance-Modus. So richtig glücklich wird man auf der PS4 Pro aber mit keiner der beiden Varianten: Während man im Qualitätsmodus im Gegenzug für die hoch aufgelösten Texturen mit einer recht zähen Darstellung von 30 Bildern pro Sekunde Vorlieb nehmen muss, entpuppt sich der Performance-Modus unerwartet als eine erschreckend schlecht optimierte Alternative. Zwar bekommt man dort generell eine höhere Bildrate mit bis zu 60fps, doch ist das häufige und mitunter heftige Tearing in allen drei Spielen kaum zu ertragen. Hinzu kommt, dass die Bildrate in diesem Grafikmodus dennoch schwankt und in einigen Momenten spürbar in die Knie geht – und das, obwohl in diesem Modus die Auflösung laut EA bereits auf 1440p reduziert wird.

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Die Fähigkeiten von Shepard und seinem Squad lassen sich nach bewährtem Muster weiterentwickeln. © 4P/Screenshot

Solche Probleme gibt es auf dem PC nicht, sofern man die entsprechende Hardware im Gehäuse hat. Und auch auf den beiden neuen Konsolen erfreut man sich schon im Qualitätsmodus an einer Kombination aus hoch aufgelösten Texturen und flotten Bildraten, die auf Xbox Series X bis zu 120fps und auf dem PC sogar bis zu 240fps betragen können. Auf der PS5 muss man sich laut offizieller Angaben mit maximal 60fps begnügen, doch wird man immerhin vom hässlichen Tearing verschont. Spezielle Features auf den neuen Konsolen, wie etwa die Unterstützung des haptischen Feedbacks beim DualSense, gibt es abseits der verbesserten Performance und schnelleren Ladezeiten nicht.

  1. Habe bereits die 300-Stunden-Grenze geknackt, Tendenz steigend. Wobei diverse Mods dabei helfen, z.B. sind jetzt alle Mini-Games entschärft. Es gibt ja einen recht komfortablen Mod-Manager mit dem man alle drei Games der Legendary verwalten kann. Hacken in Teil 1 und 2 deaktivieren, eine Sonde, alles abgebaut, in ME 2. Die getragene Waffe in Sequenzen in ME 2 und 3 wird öfter richtig angezeigt.
    Wobei das beeindruckendste Mod-Gespann Expanded Galaxy Mod und Take Earth Back sind. Mit dem ersten kriege ich einen Schiessstand und Reaper-Sniper und -SMG in ME 3, kann Geth und Quarianer auf der Normandie als Techniker zuweisen, und mit Jack und Wrex auf Missionen, mit dem zweiten kämpfen sichtbar Geth, Elcor und Rachni auf meiner Seite. Es ist schon beindruckend, wie wenig ein Gamer braucht, um glücklick grinsend auf einen Reaper zuzurennen, auf einer Seite ein grosser Geth, auf der anderen ein rennender Elcor. Diese zwei Mods wischen mit dem Extended Cut den Boden auf, wenn es um Fan-Service und Ertragbarkeit des bitteren und unfixbaren Endes geht. Und mit Jack und Wrex auf Missionen zu gehen, fühlt sich so nostalgisch an, dass es mir völlig egal ist, ob jetzt die zwei für eine Mission geeignet sind.

  2. Ich bin vom Mako enttäuscht. Der hoppelt zwar nicht mehr so stark. Aber die Steuerung, weih. Man kann ihn nicht nur mit WASD lenken, sondern auch mit der Maus. Hat den 1. Kampf gegen einen Wurm schwerer gemacht. Dazu kommt, wenn man W für zurück drückt und A oder D das er sich dreht, weil sobald man A oder D drückt bekommt er zusätzlich einen nach vorne Schub. Unmöglich damit vernünftig gegen Geth Kolosse zu kämpfen.
    Ansonsten aber Grafisch sehr gut aufgebohrt, macht wieder sehr viel Spaß es zu spielen.

  3. Ich habe ME 1 damals weit über 100 Mal auf der 360 durchgezockt, und das immer auf Wahnsinn. Ich habe mir eigene Check-Listen gemacht, um die XP ständig optimiert zu haben und ich habe mal einen No-Dead-99.99% Durchgang in knappen 12 Stunden gemacht, wobei die Vorgabe war, jeden einzelnen Feind zu töten, und die Mako-Kanone war Tabu. Ist zwar Jahre her, aber ich denke, ich kann es noch vergleichen, ich weiss noch, wo Gefahr bestand und wie der allgemeine Schwierigkeitsgrad war und diesen Durchgang habe in der Reihenfolge nach meinen alten Listen gemacht. D.h. ich wusste welche Stelle auf welchem Level wieviel Mühe bereitete.
    Sie haben überhaupt nichts an der Schwierigkeit gemacht in ME 1, sie haben nur den Gun-Wobble und das Abkühlen der Waffen so runter gedreht, dass man nicht mehr aufhören muss, zu ballern. Kühlkörper-Mods sind an sich fast sinnlos geworden, ausser man schafft es nicht, den Takt zu halten, weil man ein Grob-Motoriker ist und zwei Laufverlängerungen mit Hoch-Explosiv verbindet. An sich kann jetzt jeder jede Waffe benutzen. Was dazu führt, dass es ein Spaziergang wurde, abgesehen von einigen Snipern und den Angriffen der Husks.
    Ausserdem wurde es aufgehoben, dass ein von Hand getöteter Feind doppelt soviel XP ergibt, wie wenn man ihn mit der Mako-Kanone easy abkallt.
    ME 1 war nie ein besonders schweres Spiel, ausser man legte sich selbst Zügel an. Es gab zwar ein paar Spitzen durch komisches Balancing. Aber gestern auf Virmire bin ich einfach mit dem Mako durchgeheizt, weil ich endlich den Abschluss des Games wollte. Die Umgebung war nett, es war pure Nostlagie, aber das Rumgeballer war totlangweilig. Ich habe mich zuletzt nur noch durchgebissen wegen der Nostalgie und weil man als Nerd einfach 100%-Werte mag.
    Interessanterweise war das Gameplay auf X 57 nur unwesentlich weniger nervig als damals. Viel weniger gefährlich, aber nicht weniger nervig. Und zwar wuseln da regnerierende mittelstarke bis starke Gegner blitzschnell übers Schlachtfeld,...

  4. PixelMurder hat geschrieben: 23.02.2022 05:05 Es ist eingetreten, was ich befürchtet hatte, der Einbruch der Schwierigkeit zieht sich in Mass Effect 1 durch, nachdem ich fast am Ende angekommen bin. Habe damals auf der 360 No-Dead-Speed-Durchgänge gemacht. Okay, No Dead, weil das Game eigentlich auf Wahnsinn zu leicht war und die Angst, auf Planet 30 zu sterben, ziemlich für Adrenalin sorgte.
    Wobei es eine gewisse Basis-Schwierigkeit hatte, mit einigen Spitzen durch regenerierende Söldner gegenüber meinen langsamen und schwakenden Waffen, oder auch Sniper und Raketenschützen sorgten mal für den Tod. Ausserdem gab es damals mehr XP für von Hand getötete Feinde, als durch die Mako-Kanone, und ich wollte ständig gemaxt sein. Es beinhaltete also auch, dass ich niemals die Kanone nutzte und den Mako höchstens als Deckung verwendete. Was auf dem protheanischen Highway schon mal für bange, aber epische Momente sorgte. Es ist auch nicht ganz einfach, vier Geschütze auszuschalten, wenn irgendwo Sniper ausserhalb meiner Distanz lauern. Anyway, hatte Spass damit.
    All das ist einfach weg, ein Modder bekäme von mir kein Endorsement dafür, es ist eine reine Cheat-Mod. Abkühlung und Gun-Wobble sind praktisch irrelevant geworden. Ich kann auf eine Flinte Sledgehammer und zwei verlängerte Läufe drauf setzen und die Waffe funktioniert immer noch toll, statt praktisch unbrauchbar zu werden. Kühlkörper und Skills sind praktisch nutzlos geworden. Macht das Game um 50% leichter. Alle Mali raus, aber kein einziger Tweak an der Schwierigkeit, um das zu kompensieren. Zwar wurde damls die Schwierigkeit auf eine dumme Weise erzeugt, aber das einfach zu entfernen, statt nur um 25% zu entschärfen und mit anderen Tweaks zu kompensieren, zeugt von Desinteresse und ist billig. Oder wie wäre es mit einem Legacy-Modus gewesen?
    Okay, ich wollte es nicht unbedingt so hart wie damals haben, weil ich heute verwöhnt bin, aber das hier ist ein glatter Produktmangel. Wenn ich das jemals wieder spiele,...

  5. Es ist eingetreten, was ich befürchtet hatte, der Einbruch der Schwierigkeit zieht sich in Mass Effect 1 durch, nachdem ich fast am Ende angekommen bin. Habe damals auf der 360 No-Dead-Speed-Durchgänge gemacht. Okay, No Dead, weil das Game eigentlich auf Wahnsinn zu leicht war und die Angst, auf Planet 30 zu sterben, ziemlich für Adrenalin sorgte.
    Wobei es eine gewisse Basis-Schwierigkeit hatte, mit einigen Spitzen durch regenerierende Söldner gegenüber meinen langsamen und schwakenden Waffen, oder auch Sniper und Raketenschützen sorgten mal für den Tod. Ausserdem gab es damals mehr XP für von Hand getötete Feinde, als durch die Mako-Kanone, und ich wollte ständig gemaxt sein. Es beinhaltete also auch, dass ich niemals die Kanone nutzte und den Mako höchstens als Deckung verwendete. Was auf dem protheanischen Highway schon mal für bange, aber epische Momente sorgte. Es ist auch nicht ganz einfach, vier Geschütze auszuschalten, wenn irgendwo Sniper ausserhalb meiner Distanz lauern. Anyway, hatte Spass damit.
    All das ist einfach weg, ein Modder bekäme von mir kein Endorsement dafür, es ist eine reine Cheat-Mod. Abkühlung und Gun-Wobble sind praktisch irrelevant geworden. Ich kann auf eine Flinte Sledgehammer und zwei verlängerte Läufe drauf setzen und die Waffe funktioniert immer noch toll, statt praktisch unbrauchbar zu werden. Kühlkörper und Skills sind praktisch nutzlos geworden. Macht das Game um 50% leichter. Alle Mali raus, aber kein einziger Tweak an der Schwierigkeit, um das zu kompensieren. Zwar wurde damls die Schwierigkeit auf eine dumme Weise erzeugt, aber das einfach zu entfernen, statt nur um 25% zu entschärfen und mit anderen Tweaks zu kompensieren, zeugt von Desinteresse und ist billig. Oder wie wäre es mit einem Legacy-Modus gewesen?
    Okay, ich wollte es nicht unbedingt so hart wie damals haben, weil ich heute verwöhnt bin, aber das hier ist ein glatter Produktmangel. Wenn ich das jemals wieder spiele, muss ich mich suboptimal skillen und...

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