Welten prallen aufeinander
[GUI_PLAYER(ID=68828,width=400,text=Marvel vs. Capcom 3 besticht nicht nur durch wunderbar unkomplizierten Prügelspaß, sondern auch mit einer grandiosen Präsentation.)]
Beat-em-Up-Freunde haben gegenwärtig keinen Grund zur Klage: Da gibt es Super Street Fighter IV <a class="DYNLINK" onmouseover="DynToolTipp_Show('Klicken für Gameinfos‚)“ onmouseout=“DynToolTipp_Hide(); “ href=“javascript:DynCont_Display(‚Gamefinder‘,’runmod.php?sid=%7BSID%7D&LAYOUT=dyncont_gf&spielid=1979113′)“>
Gedanken wie diese werden schon drei Minuten nach Starten des Spiels vertrieben: Wer ein derart geiles Intro auf die Beine stellt, der kann das Spiel unmöglich versauen. Jede Menge Marvel- und Capcom-Helden polieren sich hier in allen möglichen und unmöglichen Lagen die Visagen, Erinnerungen an die famose Street Fighter 4-Einführung werden wach. Und genau wie da das Intro den Weg zur großartigen Spielgrafik geebnet hat, ist das auch hier der Fall: BlazBlue mag die schönsten handanimierten 2D-Figuren bieten, aber in keinem anderen Spiel werdet ihr gegenwärtig derart wundervolle Comicfiguren zu sehen bekommen – versprochen! Capcom nutzt einen speziellen Shader, der alle Fighter mit dicken Strichen und tiefschwarzen Schatten versieht. Klingt in Worten trocken und mopsig, sieht in Bewegung einfach fantastisch aus. Und dankbarerweise beschränkt sich der optische Overkill nicht nur auf die exzellent animierten Kämpfer: Sie treten in wundervollen Levels
gegeneinander an, die sich im Laufe der Runde ständig verändern, alles ist in Bewegung, es gibt massig Anspielungen und Verbeugungen vor bekannten Marvel-
und Capcom-Lokalitäten. Und dann sind da natürlich noch die Effekte… sagen wir es mal so: Wer von Anfang an die volle Übersicht im Spiel hat, ist ein Teufelskerl. Was hier in nahezu jeder Spielsekunde auf dem Bildschirm abgeht, ist der Wahnsinn. Spätestens bei den fetten Drei-Mann-Kombos ist es mit der Konzentration auf den nächsten Angriff vorbei – dann bebt und wackelt das ganze Haus! Begleitet wird das optische Gemetzel von einem wunderbar treibenden, abwechslungsreichen Soundtrack, der darüber hinaus mit einer Besonderheit aufwartet: Jeder neu ins Spiel kommende Kämpfer wird mit seinem eigenen Thema begrüßt, das sich geschmeidig an das bereits laufende Musikstück anschmiegt. Dazu ertönt jede Menge Kampfgeschrei, wahlweise auf Englisch oder Japanisch. Außerdem darf man einen optionalen Kommentator dazuschalten, der abhängig von der Kampflage immer hysterischer wird.
Gespielte Überwältigung
Der große Nachteil des optischen und akustischen 16 Tonnen-Gewichts ist natürlich das Chaos – auch in SF 4 oder BlazBlue ist bei einer Kombo die Hölle los, aber das gibt sich auch schnell wieder. Hier werden gelungene Aktionen zelebriert, außerdem lädt sich die für mächtige Kombinationen benötigte Leiste sehr schnell wieder auf. Was zur Folge hat, dass man mit manchen Figuren fiese Kombos spammen kann. Auch die Beschränkung auf Drei-Mann-Teams (man spielt nie allein) trägt ihren Teil zum Bildschirmwahnsinn bei: Ständig hüpfen die Kameraden ins Bild, hauen schnell zu und hopsen wieder hinaus, eine Kombo gesellt
![]() ![]() |
Einsteiger können sich das Leben im Simpel-Modus etwas leichter gestalten, allerdings lernt man darin nicht die Feinheiten des Kampfsystems. |
sich an die andere, ständig wechseln die Figuren. Und dabei habe ich noch nicht mal was vom Luftkampf erzählt: Eine der vier Angriffstasten kümmert sich ausschließlich darum, den Gegner hoch zu schleudern – springt man dann nicht hinterher, bekommt man nicht zu sehen, was am Boden los ist. Wird man in diesem Moment von einem Partner angegriffen, kann man kaum etwas dagegen tun. All das macht MvC 3 in den ersten Spielstunden zu einem sehr überwältigenden Erlebnis, das man schnell mit »Was zum Geier? Wie soll man denn…? Hä?« abtun kann. Tut das nicht! Hinter dem Chaos verbirgt sich mehr Taktik, als man zunächst vermuten könnte!
Wie schon seine Vorgänger ist auch der dritte Teil ein reiner 2D-Prügler – und ist somit natürlich über die Benutzung eines Arcade-Sticks sehr dankbar, auch wenn man mit dem Standard-Pad gut fährt. Im Gegensatz zu anderen Prüglern gibt es hier nur drei Angriffstasten, die nicht auf Arme oder Beine gemünzt sind, sondern nur auf leichte, normale und harte Attacken – in Kombination mit Richtungsangaben ergeben sich Kombos. Einsteiger können sich das Leben einfacher machen und den »Simple Mode« aktivieren, intern auch als »Buttonmasherpass« bekannt: Die Kämpfer haben dann weniger Angriffe, Spezialmanöver sind einfacher auszulösen. Dieser Modus taugt aber wirklich nur zum Eingewöhnen, denn an die wahren Schmankerl des Spieldesigns kommt man damit nicht ran. Profis versinken in der Tiefe von Kombos, Crossover Counters, Hyper Combo Finishers und Advancing Guards, außerdem sollte man schleunigst den »X-Faktor« zu beherrschen lernen. Das ist eine Art Rettungsring, wenn man kurz vor der Niederlage steht: Mit einer speziellen Kombination leuchtet der Kämpfer rot, regeneriert ein wenig Energie, bewegt sich schneller und schlägt härter zu – aber nur für kurze Zeit. All diese Manöver muss man sich aber selbst im Trainingsmodus beibringen, denn eine Kampfschule oder ein Tutorial gibt es nicht. __NEWCOL__