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Marvel: Ultimate Alliance (Rollenspiel) – Marvel: Ultimate Alliance

Third-Party-Spiele auf Wii konnten bislang nur überzeugen, wenn die neue Konsolen-Hoffnung als Ursprungssystem herhalten konnte. Sobald es an die Konvertierung ging, gab es entweder Probleme mit der Kulisse oder aber die Entwickler haben es nicht geschafft, die Steuerung ansprechend auf Wii-Verhältnisse zu trimmen. In welche Kategorie reihen sich die Marvel-Helden ein, die sich mit Nunchuk und Remote an die Rettung des Universums machen?

© Raven Software (360, Xbox & PS2) / Beenox (PC) / Vicarious Visions (PS3, Wii & PSP) / Barking Lizards (GBA) / Activision

Wieder mal umgesetzt

Da es sich bei Marvel Ultimate Alliance eine nur im Bereich der Steuerung und Kulisse geänderte Version des auf verschiedenen Systemen mit zwischen 81% und 84% ausgezeichneten Titels handelt, verweisen wir für grundsätzliche Spielinhalte, Story (ohne Spoiler) etc. auf den Test der anderen Fassungen.

Knallbunt und mit Mankos, aber dennoch kein Spielspaß-Hindernis: Die zweckmäßige Kulisse!

Angesichts der nicht überzeugenden Konvertierungen, die mit dem Kontrollchaos Call of Duty 3 gipfelten, halten wir es für sinnvoller nachzuschauen, wie und ob es das Entwickler-Team geschafft hat, die Hack&Slay-Thematik an die Wii-Steuerung anzupassne und vielleicht sogar noch das eine oder andere grafische Highlight zu setzen.

Nur so viel sei gesagt: Mit über 20 Helden (davon zwei exklusiv auf Wii), einer gut erzählten Story, einem interessanten Aufstiegssystem für Helden und Super-Teams in ihrer Gesamtheit sowie allen anderen motivierenden Mechaniken der bisher veröffentlichten Fassungen, wird die Basis für ein Abenteuer geschaffen, das mit dem Vorurteil aufräumen könnte, Multiplattform-Titel gehen auf Wii unter. Oder vielleicht doch nicht?

Wegrationalisiert

Auf den ersten Blick herrscht Enttäuschung vor: Im Vergleich zu den anderen Versionen fehlt ein Online-Modus. Sprich: ein Garant für gute Mehrspieler-Unterhaltung ist abhanden gekommen. Okay: Es gibt noch keine Online-Fähigkeit für Wii-Spiele. Trotzdem bleibt der „Das geht ja schon gut los“-Eindruck…

Auch auf Wii bieten die Marvel-Helden coole Hack&Slay-Unterhaltung mit spannenden Boss-Kämpfen!

Doch immerhin kann man (entsprechende Hardware vorausgesetzt, es geht nur mit Remote-Nunuchuk-Kombo) mit bis zu vier Spielern an einem Bildschirm antreten, um Dr. Doom und seinen Schergen in den Superschurken-Hintern zu treten. Dass es dabei zwangsläufig zu Koordinationsproblemen innerhalb der Gruppe und leichter Unübersichtlichkeit kommen kann, liegt in der Tatsache begründet, dass im Gegensatz zum Online-Spiel alle auf einem Bildschirm Platz finden müssen. Dementsprechend hält sich der Mehrspieler-Spaß auf Wii auch in überschaubaren Grenzen.

Auch in punkto Kulisse reißt die Heldentruppe auf Wii keine Superbäume aus: Auf der einen Seite ist es durchaus als positiv zu werten, dass die Remote-Helden dem Aussehen ihrer PC- und 360-Brüder nacheifern und auf den Comic-Shading-Look verzichten, der die Xbox-Version geprägt hat. Auf der anderen Seite jedoch hätte diese Comic-Variante auch Wii gut zu Gesicht gestanden. Zumal dadurch auch von den zwangsläufig im Vergleich zu PC und 360 vorkommenden Textur-Schwächen und Mankos im Bereich der Explosionen hätte abgelenkt werden können. Unter dem Strich bleibt ein technisch durchwachsener Eindruck, der Luft nach oben lässt…