Der Sprungangriff kann mit einem Knopfdruck zur rechten Zeit zu einem Doppelsprung ausgebaut werden. Löst man den Hammerschlag auf dem Scheitelpunkt der Ausholbewegung aus, richtet man ebenfalls mehr Schaden an. Und wie viel Lebenspunkte man den Gegnern mit den Bruderattacken oder den Trio-Angriffen von Paper Mario abzieht, wird ebenfalls in kleinen Minispielen und Reaktionstests festgelegt, die von Anfang bis Ende mit Abwechslung punkten und stets aufs Neue fordern. Zusammen mit der Fähigkeit des Papierklempners, Klone von sich anzufertigen, die Schaden abfangen, aber dann auch nicht mehr für Angriffsverstärkung zur Verfügung stehen, bekommen die Kämpfe trotz aller bekannten Versatzstücke eine neue taktische Komponente. Und die wird vor allem bei den starken, meist mehrstufigen Bosskämpfen ausgespielt, bei denen der moderate Schwierigkeitsgrad mitunter gewaltig nach oben ausschlägt. Dabei bleibt es allerdings stets fair – eine weitere Qualität, die sich seit Jahr und Tag durch die Serie zieht.
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Ebenfalls gelungen sind die neuen Kämpfe riesiger Pappfiguren, die im Gegensatz zu den anderen Auseinandersetzung in Echtzeit ausgetragen werden. Die Figuren, die von einer großen Gruppe Toads bzw. den Goombas über die speziellen Kampfarenen getragen werden, sind Hauptdarsteller einer Art Stellungskampf. Man muss die Angriffsmechaniken der Gegner studieren und den richtigen Zeipunkt für Konter, Ausweichaktionen sowie Angriffe finden, um die Papp-Konstrukte von der Plattform stoßen und beschädigen zu können. Doch sowohl die Sprintmanöver als auch die Attacken kosten Punkte, die man nur in bestimmten Bereichen aufladen kann – was sich als Mini-Rhythmusspiel präsentiert, bei dem man die Toads im Takt der Musik aufputscht.
Altlasten
So unterhaltsam und wie aus einem Guss sich Paper Jam Bros. auch präsentiert, gibt es hier und da trotz aller Neuerungen auch Abnutzungserscheinungen oder verbesserungswürdige Elemente, die man schon länger mit sich herumschleppt. So ist die Inszenierung zwar nach wie vor liebevoll, aber abseits der angesprochenen subtilen selbstironischen Anspielungen,
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die an jüngeren Spielern unbeachtet vorbeiziehen dürften, sehr vorhersehbar. Andererseits birgt dies natürlich den Vorteil, dass auch Spieler, die mit Mario, Luigi, Peach und ihren Freunden bislang noch nicht so viel am Hut hatten, einen schnellen Zugang zum Spiel finden, ohne Grundkenntnisse haben zu müssen. Dieser Spagat scheint auch bei allen anderen Inhalten durch. Ob Kämpfe, Gebietserforschung, Minispiele, einfache Steuerung oder Umfang: Alles ist auf dem bekannt hohen Niveau und ideal geeignet, um auch neue Spieler in die liebevoll gestaltete Welt der beiden Klempner zu ziehen, die einen nicht mehr so schnell loslässt.
Veteranen jedoch wird eher früher als später ein Gefühl der Vertrautheit beschleichen. Denn auch mit der Einbindung von Paper Mario und aller damit verbundenen Kampferweiterungen ändert sich nicht allzu viel – wobei es angenehme Ausnahmen wie die ersten Kämpfe gegen die Hammer-Brüder gibt, die dem Heldentrio sämtliche Fähigkeiten gestohlen haben und man sich erst nach und nach wieder alles aneignen muss. Auch die Rätsel- oder Geschicklichkeitseinlagen wirken in vielerlei Hinsicht bekannt. Und im Gegensatz zu den Bossen werden diese Elemente irgendwann zur Routine, da das für das Weiterkommen wichtige Einfangen von Toads z.B. überstrapaziert wird.