Taktvolles Geklimper
Die Soundqualität, ach, die Soundqualität. Man stelle sich vor, dass man sein Leben lang Klavierunterricht hatte, außerordentlich talentiert ist, vor einem Weltpublikum spielen soll – und dann eine Bontempi-Kinderorgel als Instrument bekommt. Klar geht es irgendwie, man erkennt die klassischen Meisterwerke, die man in die Tasten hämmert. Nur dürfte man sich die ganze Zeit dabei fühlen, als würde man Beethoven mit seiner eigenen Perücke würgen. So klingt das, wenn man Maestro: Jump in Music spielt. Der DS-Musikchip hat seine Stärken nicht in der Rauschfreiheit oder der Soundqualität, aber er kann nachweislich mehr als trötiges FM-Gedudel. Was nicht zuletzt Looney Tunes: Cartoon Concerto deutlich vorgemacht hat, das nicht nur akustisch, sondern auch spielerisch ein direkter Konkurrent von Maestro ist.
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Gegner und Hindernisse müssen im Takt der Musik mit dem Stylus angetippt oder gewischt werden, um sie los zu werden und den Punktezähler in die Höhe zu treiben. |
Zu Tode musiziert!
Beim ersten Durchspielen von Maestro hat man keine andere Wahl als den einfachsten Schwierigkeitsgrad – und das ist ein Klacks für jeden, der unter Takt nicht gerade den rhythmischen Kontakt seines Kopfes mit der Wand versteht. Das Problem ist nur, dass das Spiel hier kaum Spaß macht: Alle Levels sind problemlos beim ersten Mal gemeistert, die Lieder sind stark verkürzt, das Spiel dauert nicht mal zwei Stunden. Erst danach wird’s interessant, denn auf höheren Stufen kommen nicht nur mehr Noten ins Spiel, sondern werden auch lange Lieder gespielt. Allzu oft darf man sich nicht verspielen, denn sonst wird man nicht nur von bissigen roten Noten verfolgt, sondern verfehlt auch das Levelmindestziel. Um das zu vermeiden, lässt sich jeder Abschnitt wie eine Generalprobe vorab üben. Was sich nie ändert sind die Bosskämpfe: Aller paar Levels tritt Presto gegen seinen Erzfeind, die Spinne Staccato an, was sich als musikalische Variante des guten alten HORSE entpuppt: Der Gegner gibt einen Trommel- und Zupfrhythmus vor, den man taktgerecht nachspielen muss. Beim ersten Mal noch nett, beim zweiten Mal anspruchslos, ab dem dritten Mal nur noch gähn.
Technisch ist Maestro von der quäkigen Musik abgesehen prima: Die Figuren, allen voran Presto selbst, sind fröhlich und niedlich animiert, die 3D-Hintergründe scrollen weich und in mehreren Ebenen vorbei. Hervorhebenswert ist außerdem das Hauptmenü, das in Form eines alten Plattenspielers vor sich her knistert: Wählt man hier ein bereits freigeschaltetes Stück aus, kann man es mit dem Stylus auf dem Plattenteller nach allen Formen der Kunst verknoten – schneller, langsamer, rückwärts…
Ganz ehrlich, das Spiel ist nicht schlecht! Ich bin 28 und wuerde mich als "core" gamer bezeichnen, aber ich hatte ein paar nette Stunden mit dem Ding. Die Bewertung ist angemessen finde ich und 69% auf 4Players ist noch eine ganz gute Note. Vollpreis wuerd ich zwar nicht bezahlen, aber wer auf Musik-Games steht kann mit Maestro schon Spass haben.
mein gott...ich sags ja immer wieder. NINTENDO ist für Kinder...
Sorry aber wer braucht denn sowas???