Fazit
Lost spielt sich auf den ersten Blick wie ein 3D-Adventure der Marke Fahrenheit, wie ein Point&Click im technisch modernen Gewand. Man rennt vom schwarzen Rauch gehetzt um sein Leben, löst mysteriöse Rätsel und kommt über gespielte Rückblicke seiner Vergangenheit auf die Spur. Und die Inselkulisse erinnert in ihren besten Momenten sogar an die idyllischen Momente eines Uncharted. Auf den zweiten Blick offenbart das Abenteuer aber viele Schwächen. Kann es die Faszination der Serie so einfangen, dass TV-Muffel neugierig werden? Nein. Das Spiel verlangt viel Vorwissen und ist so oberflächlich erzählt, dass man als Neuling immer wieder in Löcher stürzt. Serienkenner können viele Fragen beantworten und diese Lücken schließen. Aber selbst die werden sich fühlen wie in einem Zeitraffer – plötzlich sind die Anderen da, die Luke ist gesprengt, man ist im Hauptquartier, das Spiel ist vorbei. Auch wenn Ansätze da sind, auch wenn das Flair dank der originalen Sprecher und Musiken gut eingefangen wird: Die dramaturgische Kraft der Serie wird höchstens angedeutet. Können Erkundung und Rätsel begeistern? Jein. Erstere funktioniert zwar gut in den Fluchtszenen sowie in der Finsternis der Höhle, sie wird aber aufgrund der Sinnlosigkeit des Fotografierens und der strengen Levelgrenzen entwertet. Letztere wiederholen sich zu oft und bieten auf Dauer zu wenig Anspruch. Hinzu kommt der große Nervfaktor der millimetergenauen Schnappschüsse in den Rückblicken – die sind erzählerisch eine klasse Idee, aber spieltechnisch eine Katastrophe. Unterm Strich ist das kein billiger Lizenztrash, aber ein voll lizenzierter Kommerzhappen. Was die Entwickler servieren ist eine Art nostalgisches Heimatgefühl, ein verdammt kurzes, aber durchaus befriedigendes Coming home für alle, die die Serie lieben. Man zieht es sich rein, will satt werden, aber nach dem Abspann knurrt der Magen.<A class=DYNLINK onmouseover="DynToolTipp_Show('Autorinformationen zu Benjamin‚);“ onmouseout=DynToolTipp_Hide(); href=“http://www.4players.de/4players.php/autorinfo/Allgemein/Team/Redaktion/242.html“>

Wertung
In Ansätzen packend, technisch gut, aber viel zu kurz, zu linaer und ohne Erkundungsreize.
Auch auf dem PC nicht mehr als verdammt kurze Nostalgie für Fans.
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