Welch ein Schrott! Dieses Spiel ist der letzte Müll: grafisch unter aller Sau, spielerisch total banane. Und habt ihr die Filme gesehen? Reinster Trash. Mit Robert Patrick (Terminator 2) als sprechendes Motorrad und Lloyd Kaufman (Troma) in einer Nebenrolle. Und wisst ihr was? Vergesst alles, was ihr über LocoCycle gelesen habt! Denn LocoCycle ist das Xbox-One-Spiel, mit dem ich bisher den größten Spaß hatte.
Das dynamische Zylinderduo rast also über amerikanische Highways, die an jeder Ecke gleich aussehen. Kennt ihr noch Outrun, Super Hang-On und wie sie alle heißen? Genau wie in den Oldies wiederholen sich hier die Elemente am Straßenrand alle paar Sekunden. Nach
einem Tunnel blendet mich außerdem maßlos überzogenes gleißendes Sonnenlicht (der ganze Bildschirm wird weiß!) und die wenigen Texturen sind so unglaublich verwaschen… Eike lobt die Punktlandung des Grafiktrashs in den höchsten Tönen: „Es gibt GameCube-Spiele, die besser aussehen.“ Die plumpe Pingpong-Physik zur Seite gestoßener Fahrzeuge ist selbstverständlich keinen Deut besser, Musik und Ton tun ihr Übriges.
Scheitern ausgeschlossen?
Das eigentliche Spiel hat ähnlich viel zu bieten. Je nach Situation ballere ich auf feindliche Fahrzeuge, kicke mit I.R.I.S. gegnerische Jetpack-Piloten oder vermöbele selbige mit Pablo. Mitunter werfe ich Granaten auf eine gegenüberliegende Fahrbahn, schieße wie im
Railshooter auf markierte Kreise oder drücke im richtigen Moment die immer gleiche Taste zum Gegenschlag. Die Wahl der Waffe habe ich kaum, anspruchsvoll ist das Ganze noch seltener. Grandios die Minispiele, in denen ein Scheitern unmöglich ist. Rechtzeitiges Knopfdrücken erhöht lediglich meine Punktzahl. Und immerhin könnte ich die kurzen Abschnitte möglichst flink und mit hoher Treffergenauigkeit erledigen – Onlineranglisten wecken den Sportsgeist.
Aber auch offline zählt das Ergebnis, denn die Punkte stecke ich in Verbesserungen wie
Angriffsstärke und Lebensenergie. I.R.I.S. kann auch Attacken lernen, die Feuer-, Eis- oder Elektroschaden austeilen. Macht null Unterschied. Sieht aber anders aus. Hui!
Mit Ansage gegen die Wand
Ehrlich: Erwartet nichts. Gar nichts! Das Spiel ist von vorn bis hinten auf Schlecht getrimmt. Und ich für meinen Teil genieße es dabei zuzusehen, wie Twisted Pixel ausgerechnet einen Starttitel mit Ansage gegen jede spielerische Wand setzt. Höchste Zeit, dass diese Subkultur der Unterhaltungskunst auch in der Spielewelt Einzug hält! Die blöden Fließbandsprüche, die Anspielungen auf die Film- und Spielhistorie, der fulminante Showdown… die Entwickler wissen ganz genau, warum Trash so viel Spaß macht und ziehen sämtliche Register.
Versprecht ihr, dass ihr euch das Spiel wenigstens anschaut? Dann sagt es!