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Lionheart (Rollenspiel) – Lionheart

Lionheart galt für viele als Geheimtipp im isometrischen Rollenspielbereich: Erstens steht das erfahrene Team der Black Isle Studios dahinter, die schon Klassiker wie Fallout, Planescape Torment oder Icewind Dale produziert haben. Zweitens fasziniert die Story mit ihrem Mix aus alternativer Geschichte und Fantasy. Warum unser Ausflug in die Welt von Shakespeare, Cervantes & Co ein enttäuschendes Ende nahm, klärt der Test!

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© 2rogan - stock.adobe.com / Nintendo, Microsoft, Sony

Grafikreise in die Vergangenheit

Denn es hapert an der technischen und grafischen Umsetzung. Die klassische isometrische Draufsicht nimmt man als Genrefan noch gerne in Kauf, aber die starre 800x600er-Auflösung und die grottenschlechten Animationen der Figuren sorgen im Jahr 2003 für optische Backpfeifen. Auch dass auf den großen Stadt- und Landkarten weder wichtige Orte angezeigt werden noch manuelle Notizmöglichkeiten bestehen, sorgt schnell für Orientierungsfrust; ganz abgesehen von Abstürzen und vielen kleinen Quest-Bugs.

Wenn sich der Held bewegt wie ein spastischer Zitteraal und die Gegner wie Formel 1-Boliden auf einen zurasen, verliert jedes noch so spannende Szenario seine Faszination. Erstens ist das Schleichen quasi überflüssig, zweitens verlieren Bogenschützen ihre Berechtigung und drittens erinnern die Wellen an Gegnern an altes Diablo-Gemetzel – das als Hack`n´Slay übrigens in vielen Bereichen besser ist. Zwar kann man pausieren, um Tränke auszupacken oder Waffen zu wechseln, aber Kampfbefehle lassen sich so nicht geben; ein übles Versäumnis.

Und die wenigen grafischen Lichtblicke, wie z.B. die schöne Architektur in Barcelona, die mit großen Sternwarten, wuchtigen Kathedralen und gemütlichen Häusern punkten kann, werden von der allgemeinen Sterilität überschattet. Kein Baum bewegt sich, keine Tiere trotten durch die Straßen, die Bewohner haben keinen geregelten Tagesablauf. Nur einige Fahnen wehen animiert im Wind. Das ist definitiv zu wenig, um stimmungsvoll abzutauchen.

__NEWCOL__Immerhin können die wunderbaren Hintergrundmelodien den optischen Reinfall etwas auffangen, denn sie sorgen unaufdringlich und elegant für spanisch angehauchte Atmosphäre. Auch die immer wieder eingestreuten Spracheinlagen überzeugen mit guten Sprechern – leider auf Englisch mit deutschen Untertiteln. Akustisch gibt es an Lionheart trotzdem nichts auszusetzen.

Potenzial verschenkt

Leider krankt Lionheart vor allem an der Atmosphäre, denn es gibt keine Partyinteraktion mit den NPCs: Egal ob Euch berühmte Persönlichkeiten wie Cervantes oder Cortes begleiten – bis auf ein paar Textfenster für den Questauftrag bleiben die Gefährten stumm, leblos und werden zu Mitläufern degradiert. hat hier schon vor vier Jahren Besseres gezeigt.

Immerhin kann man im Team ganze Feindareale schnell säubern, wenn man mit zwei Begleitern unterwegs ist. Und spätestens nach der ersten Stadt Barcelona ist das lebenswichtig, denn dann macht Lionheart mit ganzen Gegnerwellen unrühmlicher Weise Konkurrenz und verspielt das letzte Fünkchen Rollenspielflair.

Vor allem, weil die Gegnerscharen kaum noch abebben, und der Schwierigkeitsgrad in wenigen Minuten zwischen leicht und bockschwer taumelt. Weniger Gegner, dafür dramatischer inszeniert und mit einem ordentlichen Kampfsystem versehen, hätte Wunder gewirkt – hat`s aber nicht.

  1. Lionheart galt für viele als Geheimtipp im isometrischen Rollenspielbereich: Erstens steht das erfahrene Team der Black Isle Studios dahinter, die schon Klassiker wie Fallout, Planescape Torment oder Icewind Dale produziert haben. Zweitens fasziniert die Story mit ihrem Mix aus alternativer Geschichte und Fantasy. Warum unser Ausflug in die Welt von Shakespeare, Cervantes & Co ein enttäuschendes Ende nahm, klärt der Test!

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