Veröffentlicht inTests

Leisure Suit Larry: Magna Cum Laude (Adventure) – Es ist wieder Frauenaufreiß-Saison – ein neuer Larry ist im Haus!

Ein neuer Larry ist für Adventure-Freunde eine ähnlich gute Nachricht wie ein neues Monkey Island – schließlich gehört der Womanizer vom Dienst zu Sierras dienstältester Abenteuer-Garde. Doch Larry hat abgedankt, die neue Generation geht auf Frauenjagd – heißer Spaß oder tote Hose?

© High Voltage Software / Vivendi Universal

Habt ihr das Herz der Frau erobert, und sie endlich mehr oder weniger ins Bett bekommen, kassiert ihr einen »Beweis der Zuneigung«. Das ist mal ein Cowboyhut, mal ein Teddybär, mal eine Autogrammkarte – kurz gesagt ein Nachweis, dass ihr wirklich was mit der Frau angefangen habt. Denn das benötigt ihr, um in der Herzblatt-ähnlichen Show »Swingles« mitmachen zu können. Habt ihr genug Beweise beisammen, werden die nächsten Fräuleins und Locations freigeschaltet. In dieser Show müsst ihr euch auch am Ende des Spiels für eine von drei Angebeteten entscheiden, was drei

Beim Quartern kommt es hauptsächlich auf den richtigen Schwung an.

unterschiedliche End-Sequenzen bedeutet. Leider ist es zu einfach, alle drei innerhalb von 20 Minuten Minuten zu sehen, aber immerhin ist das Spiel nach dem »offiziellen« Schluss, der euch nach ca. sieben bis zehn Stunden entgegenflimmern dürfte, noch nicht vorbei: Es geht immer weiter, bis man wirklich alle Geheimnisse entdeckt hat.

Nur für Erwachsene?

Während die früheren Larry-Games im überzogenen, aber dennoch eher  realistischen Look daherkamen, wurde das mit dem siebten Teil zugunsten einer Comic-Optik aufgegeben. Magna Cum Laude schließt an diese Tradition an, allerdings natürlich in der dritten Dimension: Die Umgebungen, vom Uni-Gelände über Verbindungshaus und Schwulenbar bis hin zum Striplokal, sind knallbunt, schräg designt und einfach witzig anzusehen. Dasselbe gilt auch für die leider etwas eckigen Figuren, die angesichts der Spielthematik ruhig etwas runder hätten sein können. Dafür stimmen die Animationen vom Augenaufschlag bis in den kleinsten Finger: Alles und jeder bewegt sich viel, dauernd und butterweich, besonders bei Larry verzücken die kleinen Details – wenn er als Pantomime z.B. in Laufpausen ständig in typische Posen verfällt, oder sein Gesicht passend zur Situation verzieht. Das Einzige, was an der Optik wirklich störend auffällt, sind die sehr grob aufgelösten Rendersequenzen: Offensichtlich wurden hier Echtzeit-Animationen einfach abgefilmt, hässlich runtergerechnet und wieder ins Spiel gepackt – was umso verwirrender ist, da die meisten Zwischenszenen sowieso in Echtzeit sind. Wieso man diesen herben Stilbruch wissend in Kauf genommen hat, ist schwer nachzuvollziehen.

Einige Zwischensequenzen sind abgefilmt, und entsprechend verkrümelt.

Ein weiterer Knackpunkt ergibt sich aus den erheblichen

 

Ladezeiten. Zwar sind sie an sich immer recht kurz, treten aber extrem häufig auf: zu jedem Minigame, zu jedem Szenenwechsel, zu jeder Zwischensequenz – einfach dauernd! Zwar wird einem die Wartezeit mit sehr schönen Bildern der Mädels (sowohl der 3D-Modelle als auch ihrer Echtwelt-Pendants) versüßt, aber letzten Endes nervt es auf Dauer. In diesem Zusammenhang ist es erwähnenswert, dass ihr selbst Einfluss auf die Ladebilder habt: Haltet ihr die Augen nach »Secret Tokens« offen, könnt ihr diese bei bestimmten Dealern gegen allerlei Bonusmaterial eintauschen: Konzeptzeichnungen, einen 3D-Betrachter angezogener und nackter Fräuleinwunder – und eben Zwischenbilder.

Noch ein Wort zur Altersfreigabe: Natürlich geht es in diesem Spiel um Sex. Natürlich sind auch die Dialoge teilweise durchaus heftig. Aber mal ernsthaft: Im RTL2-Nachmittagsprogramm oder in »American Pie« geht es heftiger zur Sache als hier im ganzen Spiel! Ob ein paar Polygonbrüste, 3D-Hintern oder »Fuck you!«-Rufe eine 18er-Einstufung (oder gar ein Verbot wie in Australien) wirklich rechtfertigen?

Rent-a-Larry

Mit der Sounduntermalung hat sich Vivendi Deutschland teilweise auf dünnes Eis begeben: Denn die englische Sprachausgabe ist nur schwer zu toppen, alle Sprecher sind perfekt besetzt. Im Deutschen übernimmt Oliver Pocher den Part von Larry – und während man über ihn als Comedian durchaus geteilter Meinung sein kann, hat er seinen Job als Sprecher sehr gut erledigt. Es fehlt zwar insgesamt der letzte Schliff der englischen Varianten, auch sind einige Nebensprecher etwas unglücklich gewählt (Moderatorin Uma klingt beispielsweise im Original um einiges spröder), aber sonst ist die Lokalisierung auch textlich topp! Konsequenterweise wurde wirklich komplett eingedeutscht, was das Spiel dem hiesigen Markt anpasst: Aus Willie Nelson wird so Gildo Horn, aus Nebraska mal eben Leipzig – damit kann man auch hierzulande etwas anfangen.

Nicht nur die vor Wortwitz, Anspielungen und Insidergags (sogar Onkel Larry Laffer ist im Spiel enthalten – natürlich in Lefty’s Bar!) glühende Sprachausgabe ist gelungen, auch die Musik hinterlässt ein breites Grinsen: Spezielle 

Das Handabklatschen steuert sich etwas fummelig.

Szenen werden entweder mit bekannten Songs von Bands wie Right Said Fred und 2 Live Crew, oder mit Comedy-Melodien versehen, an denen auch Benny Hill seine Freude hätte. Absolutes Highlight ist hier eine großartige »Grease«-Reminiszenz, die in ein Minigame eingebunden ist.

Leider gibt es auch hier einige Störfaktoren: So existieren z.B. keinerlei Untertitel – kein Beinbruch, aber sie wären nett gewesen. Ferner könnt ihr zwar unwichtige Darsteller (wie irgendwelche Studenten oder Passanten) anquatschen, bekommt von denen aber nur die immergleichen ein oder zwei Sätze zu hören – hier wäre mehr Variation angesagt. Und zu mauer Letzt sind in den sowieso schon ärgerlichen Rendersequenzen auch noch Lippenbewegungen und Stimmen asynchron.

      

  1. die mischung passt definitv nicht!
    auf der einen seite, die ständigen geschicklichkeits spiele/tests (bekannt aus so tollen spielen wie papa tha rappa oder so ähnlich) die in diesem umfang wirklich nur was für kinder ist... und auf der anderen seite die wirklich nur für erwachsene (wobei ich eher die vertonung meine \"hurensohn\" \"schwanzlutscher\" etc ;) ) inhalte des spiels... das passt einfach nicht!
    ich hab die vollversion jetzt 2 stunden gespielt, und hab schon überhaupt keine lust mehr... auch bei diesem spiel muss man leider sagen, hätte man deutlich besser machen könnnen
    ps. die wertung ist absolut überzogen!

  2. ich bin selbst fan der larry serie. leider führt dieser teil spielerisch ins absolute nichts - und das sage ich ohne mir das spiel angeschaut zu haben. warum soll ich denn bitte 50€ für reaktionstests bezahlen? da finde ich im internet allemal unterhaltsamere spiele ohne die übermäßige zurschaustellung von virtuellem fleisch. spielerisch war der 2. teil wohl mit der beste, und der kam fast komplett ohne komplett nackte pixeltatsachen aus. gut für al lowe, das er nicht an der entwicklung beteiligt war.

  3. Nicht mal für Fans.Ich habe damals Larry1(in the Land of LoungeLizzards)auf der Amiga gespielt.War wirklich ernüchternd.Damals steuerte man das halbe Game noch mit Konsolenbefehlen.Und heute sowas.Welch Graus. :(

  4. ich weiss nicht was an dem spiel gut sein KANN. es handelt sich doch lediglich um eine mehr oder weniger gelungene präsentation von dämlichen simpelspielchen und hat wahrscheinlich nicht mehr zu bieten als jede beliebige moorhuhn variante. das spiel ist warscheinlich echt nur was für die fans von rendertitten.

Hinterlassen Sie bitte einen Kommentar.

Seite 1