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Lego Marvel Super Heroes (Action-Adventure) – Lego Marvel Super Heroes

Man sollte meinen, dass Traveller’s Tales mittlerweile alles, was Rangund Namen hat, zu einem Lego-Spiel verarbeitet hat. Doch ein großesThema fehlte bislang: Das Marvel-Comicuniversum, das mit Iron-Man, denFantastischen Vier, den X-Men oder Spider-Man geradezu danach schreit,verbauklotzt zu werden. Kann man mit Lego Marvel Super Heroes denbekannten Mechaniken eine neue Facette hinzufügen? Oder wartet doch nurFließband-Arbeit?

© TT Games / Warner Bros. Interactive Entertainment

Die zumeist in drei Abschnitten ablaufenden Auseinandersetzungen fordern nur in der ersten Phase, bis man die Angriffsschemata des Gegners und das Zeitfenster für eigene Attacken erkannt hat. In den folgenden zwei Phasen wird nur noch minimal variiert – schade! Bei den Rätseln ist man mir auch zu einsteigerfreundlich.

Die Sprünge vom Heli-Carrier ins Zentrum von New York City sind immer wieder erlebenswert.
Die Sprünge vom Heli-Carrier ins Zentrum von New York City sind immer wieder erlebenswert. © 4P/Screenshot

Dass bei bestimmten Schaltern usw. die Figur per Bild angezeigt wird, mit der man den Knopf betätigen muss, nehme ich noch hin, da dies ein Überbleibsel aus älteren Lego-Spielen ist. Dass allerdings selbst die „Sektoren“, in denen der siebte Sinn von z.B. Spider-Man oder Wolverine eingesetzt werden kann, überdeutlich markiert werden, ist vor allem im kooperativen Spiel störend, kann aber auch im Solospiel ab und an nerven. Wieso werde ich derart an die Hand genommen? Lasst mich doch im Zweifelsfall erst einmal alleine überlegen und wenn ich zu lange benötige, schuppst mich erst in die richtige Richtung und wenn ich dann immer noch wie der Ochs vorm Berg stehe, stoßt mich direkt mit der Nase drauf. Möglichkeiten, die integrierten Schalter- oder Umgebungsrätsel mit nur minimalen Änderungen aufzuwerten und damit anspruchsvoller zu machen, sind vorhanden.

Offene Welt und leerer Humor

Etwas anders sieht es in der offenen Welt aus: Hier wird man nicht immer angeleitet, was zu tun ist, sondern kann seiner Fantasie bei der Rätsellösung oder Wegfindung (trotz Hilfestellungen) freien Lauf lassen. Dennoch bleibt natürlich festzustellen, dass eine frei zugängliche Stadt oder ein offenes Areal nichts Neues für ein Lego-Spiel ist.

Mit der Freiheitsstatue gegen Dr. Doom kämpfen? Kein Problem!
Mit der Freiheitsstatue gegen Dr. Doom kämpfen? Kein Problem! © 4P/Screenshot

Spätestens mit Lego Batman 2 DC Super Heroes oder dem Wii-U-exklusiven Lego City Undercover war dieses Element auch in den Bauklotzwelten ein fester Bestandteil der Mechanik. Doch so viel zu entdecken wie hier bei gleichzeitigem minimalen Zwang sich durch die Häuserschluchten New York Citys zu bewegen zu müssen, um die Geschichte genießen zu können, gab es bislang noch nicht. Der Spagat, interessierten Marvel-Fans mehr Inhalte zu bieten, ohne die Spieler vor den Kopf zu stoßen, die sich nur um die Geschichte kümmern wollen, ist Traveller’s Tales hier gut gelungen.  

Weniger gelungen ist der Humor. Dieses Element, das vor allem dann zündete, wenn man sich an Filmvorlagen orientierte (Star Wars, Indiana Jones, Der Herr der Ringe), kommt hier etwas kurz – zumindest zünden bei mir gefühlte 80 Prozent der wohl gut gemeinten, aber letztlich am Ziel vorbei schießenden Gags nicht. Dabei kann es eigentlich nicht daran liegen, dass man hier keine Vorlagen  hatte: Sowohl die Comics als auch die populären Marvel-Filme der letzten Jahre hätten trotz einer komplett eigenständigen Geschichte genügend Raum für Anspielungen gegeben. Zumal man sich bei der Charakterisierung der Figuren ohnehin nicht entscheiden konnte, ob man nun den Comicbüchern oder den Zelluloidwerken folgt. Während Tony Stark oder auch Nick Fury eher an Robert Downey Jr. und Samuel Jackson erinnern, scheinen Wolverine oder auch Mr. Fantastic eher aus den Bildergeschichten zu kommen.

Auch Spidey tobt ausgelassen zwischen den Wolkenkratzern.
Auch Spidey tobt ausgelassen zwischen den Wolkenkratzern. © 4P/Screenshot

Und dass man es bei Traveller’s Tales auch punktuell versteht, eine Story mit Wort- und Situationskomik zu stricken, die keiner direkten Vorlage folgen muss und diese veralbert, hat man bei Lego City Undercover bewiesen.

Bauklotz-Unterschiede

Als ich vor zwei  Wochen die PS3-, 360- und Wii-U-Fassungen getestet habe, war keine technisch makellos. Auf der Nintendo-Konsole gab es mitunter fieses Kantenflimmern und Bildratenprobleme, die Systeme der letzten Generation von Microsoft und Sony litten unter Tearing. Das Schöne: Davon ist hier weit und breit nichts zu sehen. Die Kulisse bleibt auch bei schnellen Kameradrehungen vertikal synchron, es stottert nirgends. Man muss jedoch anmerken, dass die gelegentlich auftauchenden Krümelschatten eigentlich nichts in dieser neuen System-Generation zu suchen haben. Dennoch: Dank der visuellen Fortschritte ist die Fassung für Xbox One und PlayStation 4 die empfehlenswerteste.

  1. Ich habe jetzt schon eine Menge Lego Spiele ausgiebig gespielt, kann aber nicht verstehen, dass Lego Marvel schlechter sein soll als Lego Star Wars und Lego Batman 2.
    Liegt es am Free Roam?
    Mein eindeutiger Favorit ist Lego Marvel Super Heroes, da es auch abseits der Missionen Spaß macht und nicht plötzlich vorbei ist, wenn alle Missionen abgeschlossen sind. Die riesige Stadt ist echt ein deutlicher Mehrwert gegenüber vielen anderen Lego Umsetzungen.. Die Stadt ist sehr abwechslungsreich gestaltet und wenn man neue Missionen beginnt wirken diese nicht so vom Rest des Spiels abgeschnitten, sondern man fährt zum Auftragsort und beginnt daraufhin die Mission an Ort und Stelle. Echt cool ist auch der Umfang und die Einbindung des Touchpads. Hier hat Travellers Tales echt gute Arbeit geleistet.

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