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Legends of War (Taktik & Strategie) – Legends of War

Mit Legends of War kehrt Publisher Slitherine zusammen mit Entwickler Enigma unter dem Zeichen des History-Channels auf die virtuellen Schlachtfelder des Zweiten Weltkrieges zurück. Ob die Rundentaktik an die Qualität von Klassikern wie Silent Storm herankommt, klärt der Test.

© Enigma Software Productions / Slitherine Software

Statische Feuergefechte

Der Tiger (im) Tank. Auch bei Legends of War ist die Raubkatze absolut tödlich.
Der Tiger (im) Tank. Auch bei Legends of War ist die Raubkatze absolut tödlich. © 4P/Screenshot

Die Spielmechanik ist bestenfalls Mittelmaß:  Die Soldaten besitzen nur eine sehr rudimentäre Anzahl an Aktionen – heutige Standards wie das Betreten von Gebäuden, Klettern über niedrige Hindernisse oder aktives Ausnutzen von Deckung gehören nicht dazu. Auch das Bilden von Kampfgruppen oder Teams ist nicht möglich. Positive oder negative Effekte, die z.B. aus der taktischen Kooperation, oder, wie in Jagged Alliance 2 über Sympathie der Soldaten zueinander entstehen könnten, gibt es nicht.  Daraus folgt, dass sich die Kämpfe statisch anfühlen und keine Schlachtfeldatmosphäre aufkommen will, wenn man seine Einheiten über die Karte bewegt. Auch die Deckung ist fragwürdig, da Zäune zwar als blickdichte und schusssichere Deckung gelten, die Gegner-KI aber , bedingt durch eine fehlerhafte Kollisionsabfrage, schon mal durch ganze Häuser schießen kann.

 

Besser gelöst ist das System der aktiven Sichtbereiche: Betritt eine Einheit das entsprechend markierte Areal, wird diese automatisch unter Feuer genommen. Hier entsteht tatsächlich so etwas wie Spannung, da auch Deckung mit registriert wird und schon das Aufstehen direkten Beschuss zur Folge haben kann.  Nervig hingegen ist, dass sich dieses Verhalten nicht abschalten lässt. So zieht man in den spärlich gesäten Schleichmissionen oft ungewollte Aufmerksamkeit auf sich, weil eigene Soldaten das Feuer eröffnen. Ohnehin ist die Mechanik in diesen Einsätzen merkwürdig: Ein Balken zeigt die Anzahl der Schüsse, die bis zum Auslösen des Alarms abgegeben werden können. So kann ein hochrangiger Scharfschütze durchaus die Hälfte des Wachpersonals ausschalten, bevor Verstärkungen alarmiert werden. Dies wirkt sehr unrealistisch, vor allem da sich die Feinde untereinander nicht auf Gefahren aufmerksam machen.


Stein, Schere, Panzerfaust


Diese von uns zerstörte V2-Basis ist eine von wenigen Karten, die nicht aus einem kleinen Dorf bestehen.
Diese von uns zerstörte V2-Basis ist eine von wenigen Karten, die nicht aus einem kleinen Dorf besteht. © 4P/Screenshot

Der Schwierigkeitsgrad der Kampagne befindet sich auf einem moderaten Level, der auf dernormalen Einstellung geübte Strategen vor keine allzu großen Herausforderungen stellen sollte. Die Intelligenz des Computergegners hält sich in Grenzen und die größte Gefahr entsteht durch ein permanent desaströses Kräfteverhältnis. Nicht selten steht das Team aus acht Einheiten einem mindestens doppelt bis dreifach so großen Kontingent deutscher Truppen gegenüber, die zudem auf höheren Schwierigkeitsgraden unglaublich viele Treffer aushalten. Hinzu kommt, dass auch die eigene KI durchaus an Aussetzern leiden kann. So kann es passieren, dass Granaten, die eigentlich über Deckung geworfen werden sollen, von dieser abprallen und vor den Füßen der eigenen Leute explodieren.

 

Der Frust in Legends of War entsteht auch durch fehlende Informationen in den Briefings. Die Truppenzusammensetzung des Gegners bleibt bis zum Betreten des Schlachtfeldes ein Geheimnis. Umfangreiche und realistische Briefings, in der eine taktische Einschätzung der Situation präsentiert wird, fehlen. Statt die Kommandos also ordnungsgemäß vorbereitet und der Situation angemessen ausgerüstet zu entsenden, stolpert man ahnungslos in die Schlacht. Hier stellt man ein ums andere Mal fest, dass Kugeln gegen Panzer nichts ausrichten können oder ein einzelner Sherman gegen vier Jagdpanther wohl auch im echten Krieg relativ alt ausgesehen hätte. Aufgrund des fehlenden Speichersystems während der Einsätze ist man immer wieder zu Neustarts gezwungen, die manche Missionen in regelrechtes Trial & Error ausarten lassen. Dass mir zuvor mitgeteilt wurde, der Gegner würde „bewaffnete Truppen“ gegen mich aussenden, hilft dabei nur wenig.

 

  1. Chris Dee hat geschrieben:Wie schafft man es denn bitte, ein Handheld-Spiel bei seiner Umsetzung für den PC zu KÜRZEN??!! Ein Handheld-Spiel. Auf dem PC. Gekürzt. Gab's so was schon mal oder ist das in seiner Albernheit einmalig?
    Der Rest wird dann ja vielleicht als DLC nachgereicht. :evil:

  2. Soweit ich weiß wurde das Spiel von Enigma entwickelt, und die sind einem ja noch gut im Gedächtnis durch das extrem bugfreie und gut funktionierende "War Leaders - Clash of Nations". Hatte mich das Spiel damals Haare gekostet...

  3. Wie schafft man es denn bitte, ein Handheld-Spiel bei seiner Umsetzung für den PC zu KÜRZEN??!! Ein Handheld-Spiel. Auf dem PC. Gekürzt. Gab's so was schon mal oder ist das in seiner Albernheit einmalig?

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